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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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Wiedergeburt<br />

srs<br />

W i e d e r g e b u r t<br />

von „Wiedergeburt" spricht der Herr erstmalig in jenem nächtlichen Gespräch<br />

mit Nikodcmus (Ioh. 3). Der fromme Gelehrte war zu einem anerkennenden<br />

Urteil über Jesus gekommen („Du bist ein Lehrer von Gott kommen ..."),<br />

aber er stand noch neben dem Gottesreich als betrachtender Zuschauer.<br />

Jesus will ihn dazu bringen, daß er ins Gottesreich eintrete, sich dem Lönig<br />

des Himmelreichs unterstelle. Den Unterschied zwischen dem Zuschauer<br />

und dem Bürger des Gottesreiches beschreibt der Herr mit einem Bild, das an<br />

Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig läßt. Er sagt (v. S): „wer nicht von<br />

neuem geboren wird, kann das Reich Gottes nicht sehen." Es handelt sich nach<br />

Jesu Meinung um zwei verschiedene Lebensweisen, so grundverschieden von<br />

einander, daß der Übergang von der einen in <strong>die</strong> andere nur bezeichnet werden<br />

kann als — neuer Lebensanfang, als „Wiedergeburt"! Die frühere Lebensweise<br />

muß etwas so Grundfalsches sein, daß man nichts mehr daran<br />

bessern kann, sondern nur den guten Rat geben kann: ganz von vorn anfangen,<br />

von Grund aus anders leben!<br />

worin besteht denn nun <strong>die</strong>ser Grundfehler? Der Herr Jesus konnte das dem<br />

Nikodemus mit einem Wort sagen, das er als geschulter Bibelgelehrter ohne<br />

weiteres verstehen mußte (v. ;o). Die Lebensweise mit dem Grundfehler, <strong>die</strong><br />

Lebensweise außerhalb der Gottesherrschaft, nennt Jesus <strong>die</strong> Lebensweise nach<br />

„8leisch und Blut" (V. b). Da nimmt der Mensch sein Personleben, das<br />

er von seinem Schöpfer erhalten hat, in eigene Hand wirtschaftet mit dem<br />

anvertrauten Lebensgut nach eigenem Gutdünken, ist sein eigener Herr und<br />

schließlich auch sein eigener Gott, bespricht und überlegt alles nur mit sich selbst<br />

und seinesgleichen nach eigenen Grundsätzen — von denen er natürlich auch<br />

gelegentlich Ausnahmen machen kann —, steckt sich seine Ziele selbst, bald<br />

hoch, bald niedriger, erlaubt sich <strong>die</strong>s, versagt sich jenes, je nachdem, kurz, er<br />

lebt aus sich selbst, aus seinem Ich und <strong>für</strong> sein Ich, oder wie Jesus sagt, „aus<br />

8leisch und Blut".<br />

Die ander«, <strong>die</strong> „neue" Lebensweise nennt der Herr Jesus das Leben „aus<br />

dem Geist" (v. ö), nämlich aus dem Geist Gottes, nach Seinen Weisungen<br />

und aus Seinen Rräften. Da wird gefragt: w a s sagt Gott zu <strong>die</strong>ser Sache,<br />

was ist Sein will« in <strong>die</strong>sem 8all? Da wird gehört auf Sein Wort und<br />

gebetet um Seine Entscheidung und um Seine Lraft, da stellt sich der Mensch<br />

unter den Einfluß des Geistes Gottes, da verwaltet er sein Lebensgut unter<br />

Gottes Augen, jetzt führt er sein Leben nicht mehr losgelöst von Gott, sondern<br />

in Gemeinschaft mit Gott. Diese Lebensweise nennt der Herr Jesus überhaupt<br />

erst „das Leben", genauer: das „ewige Leben" ,

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