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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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1- vst ertag Sö;<br />

w ozu haft du gearbeitet von früh bis spät, warum gckämpft und<br />

gelitte»? E s muß alles in <strong>die</strong> Grube fahren, w a s können w ir ihm<br />

dann antworten? w i r müssen schweigen.<br />

w enn wir aber schweigen, fährt er fort: Oder willst du sagen, -aß<br />

ich zwar <strong>die</strong> Macht, aber nicht das Recht dazu habe? Bin ich nickt<br />

Gottes Bote? Ist es nicht Sein Wille, daß ich alles Menschliche<br />

auseinanderreiße und zerstöre? Denn was Mcnschenantlitz trägt,<br />

darf nicht ewig bleiben, und Menschenwcrk darf nickt ewig dauern.<br />

Meinst du, daß du es dürftest? Ist dein Leben ohne Makel? —<br />

Dann müssen w ir erst recht schweigen.<br />

Aber da meldet sich plötzlich <strong>die</strong> helle Stimme unseres Textes und<br />

sagt: Aber Christus! von Ihm gilt nicht, was du, Tod, sagst. An<br />

Ihm hast du kein Recht gehabt. Und nun sprich: Hast du Ih n überwunden,<br />

oder überwand L r dich? — Da muß dann der Tod<br />

schweigen und je länger er schweigt, um so lauter und zahlreicher<br />

werden <strong>die</strong> Stimmen, <strong>die</strong> von der Auferstehung Christi zeugen. Erst<br />

<strong>die</strong> Apostel, dann <strong>die</strong> vielen Märtyrer der Äirchc aus allen Zeiten,<br />

<strong>die</strong> im Glauben an Seine Auferstehung fröhlichen Herzens in den<br />

Tod gegangen sind, dann <strong>die</strong> vielen andern glaubenden und hoffenden<br />

Christen aus all den Jahrhunderten der Äirchengcschichte. Einer<br />

wie der andere sagt: E s ist nicht wahr, daß der Tod das letzte W ort<br />

hat; das letzte W ort hat Gott! E r hat Christus auferweckt und wird<br />

auch uns aufcrwccken, <strong>die</strong> w ir im Glauben mit Ihm eins sind. —<br />

Dann wird unser müdes und trauriges Herz wieder froh, weil es<br />

anfängt zu glauben und zu hoffen.<br />

Begreifen können wir auch jetzt noch nicht, was am Ostermorgen<br />

geschah, w ie sollten w ir auch? Lein Mensch kann mit seinen Gedanken<br />

über den Tod hinaus. Aber man kann vieles erfahren,<br />

was man nicht begreifen kann. w a s Christi Auferstehung <strong>für</strong> uns<br />

bedeutet und was unsere Auferstehung bedeuten wird, erfahren wir<br />

an unserer eigenen Wiedergeburt. Denn so ist es in unserem Lhristenleben<br />

zugegangen. Erst haben wir, wie alle andern Menschen, gemeint,<br />

<strong>die</strong> W elt sei groß und schön und weit, und es müsse herrlich<br />

sein, darin zu leben und zu wirken. Aber bald sahen wir, daß sie<br />

weder weit, noch groß, noch schön ist, sondern um der Menschen,<br />

ihrer und unserer eigenen Sünde willen, eng und klein und häßlich.<br />

Deshalb strebten wir mit unseren Gedanken hinaus über <strong>die</strong>se W elt<br />

in eine andere, <strong>die</strong> schöner ist. Aber bald genug vertrat uns der

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