Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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Die stille Woche
w illen, die hinter dem Schöpfungswerke Gottes steht, beides wird in dem
Tode Jesu Christi bezeugt: Christus ist zugleich das Opfer, das die Schuld
auf Sich nimmt, die die Menschheit verwirkt hat, und Lr ist zugleich der
Bürge dafür, daß Gott dic Welt nicht lassen kann, sondern sie in einer neuen
Menschheit heimbringen will. So ist Lr der, der das Strafgericht für dic
Sünde erleidet bis hin zum Kampf in Gcthscmane und bis zur Verlassenheit
am Kreuz und der trotzdem und in dem allen der Welt zugewandt bleibt als
der Bürge für die große Zusage Gottes, in der Gott der Welt Seine väterliche
Treue beweist.
3. Raum irgendwo in den Zeugnissen der Kirche ist dies Geheimnis so deutlich
bekundet, wie in den beiden Liedern, in denen die evangelische Gemeinde Gott
dankt für dic Versöhnung, die Lr ihr schenkt. Es ist Paul Gerhardts
passionslicd:
Lin Lämmlein geht und trägt die Schuld
der Welt und ihrer Linder
und Luthers Lied:
Nun freut euch, lieben Christen gmein.
Paul Gerhardt weiß, daß Christus nur so „der große Freund und Heiland
meiner Seelen" werden konnte, daß Lr „zum Sündenfcind und Sühncr"
wurde; er muß sogar sagen: „Du marterst Ihn am Lreuzcsstamm mit Nägcln
und mit Spießen, Du schlachtest Ihn als wie ein Lamm, machst Herz und
Adern fließen". Aber er weiß auch das zweifache Geheimnis, mit dem Christus
dem Gebote Gottes genug tut; das Geheimnis von dem großen Gehorsam:
Ia, Vater, ja, von Herzensgrund,
leg auf, Ich will Dirs tragen.
Mein wollen hängt an Deinem Mund,
Mein Wirken ist Dein Sagen.
und das Geheimnis von der grundlosen Barmherzigkeit:
O Wunderlich, o Licbesmacht,
du kannst, was nie kein Mensch gedacht :
Gott Seinen Sohn abzwingen!
O Liebe, Liebe, du bist stark:
du streckest Den in Grab und Sarg,
vor Dem dic Felsen springen.
Wer sich diese Gabe gefallen läßt, findet den Frieden. Lr hat ihn freilich nur
dann, wenn er sein eigenes Fleisch und Blut in das Gericht gibt. „Ich will
mich Dir, mein höchster Ruhm, hiermit zu Deinem Ligcntum beständiglich
verschreiben", „weg mit den Schätzen dieser Welt und allem, was der Welt