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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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L4<br />

r. Woche im Advent<br />

btticn Angst, <strong>die</strong> alle Menschen ersaßt. „Die Menschen werden verschmachten<br />

vor Furcht und vor w arten der Dinge, <strong>die</strong> da kommen<br />

sollen". Diese Angst ist das Hauptkennzeichen der Endzeit.<br />

Iesus hat <strong>die</strong>s Seinen Jüngern und durch sie uns vorausgesagt, damit<br />

w ir nicht erschrecken sollen, „w enn aber <strong>die</strong>s anfängt zu geschehen,<br />

so seht auf und erhebt eure Häupter, darum daß sich eure Er«<br />

losung naht". Denn Gottes Reich ist dann nahe.<br />

Die erste Christenheit hat mit dem baldigen Eintreten <strong>die</strong>ses Endes<br />

und der Wiederkunft Christi gerechnet. „Dieses Geschlecht (d. i. das<br />

Geschlecht der Zeitgenossen Jesu) — so meinte man — werde nicht<br />

vergehen, bis daß das alles geschehe". Darin hat man sich damals<br />

getäuscht, und auch später haben sich <strong>die</strong> Christen oft getäuscht, wenn<br />

sie meinten, nun sei das Ende der lVclt ganz gewiß vor der Tür,<br />

Aber sollen wir deshalb den Glauben an Christi Wiederkunft aufgeben?<br />

<strong>Das</strong> können w ir nicht. Dann müßten wir auch aufhören zu<br />

glauben, daß E r der Herr der W elt ist, der von Sich sagt: „Himmel<br />

und Erde werden vergehen, aber Meine W orte werden nicht vergehen".<br />

Dann müßten wir glauben, daß <strong>die</strong>se W elt mit all ihrer Ungerechtigkeit<br />

kein Ende hat, daß Sünde und Tod ewig sind.<br />

Dürfen wir aber n u r an <strong>die</strong> letzte Ankunft Christi denken, wenn wir<br />

<strong>die</strong>sen Text lesen, und nicht auch an jenes Rommcn im Geist, das sich<br />

m der Geschichte der Äirche von Zeit zu Zeit wiederholt, wenn sie<br />

durch Gottes Gnade erneuert wird? Alle Reformationszcitcn der<br />

Äirche sind Zeiten gewesen, in denen <strong>die</strong> W elt etwas vom Ende aller<br />

Dinge fühlte. Mag sich an den Ordnungen des Naturgeschehcns wenig<br />

oder nichts ändern, so sind doch dann <strong>die</strong> Ordnungen des menschlichen<br />

Lebens im Wanken. <strong>Das</strong> genügt durchaus, daß „<strong>die</strong> Menschen verschmachten<br />

vor 8urcht und warten der Dinge, <strong>die</strong> da kommen sollen".<br />

Da sollen es <strong>die</strong> Christen wissen, daß der Herr gerade dann durch<br />

Semen Heiligen Geist zu ihnen kommen und Seine <strong>Gemeinde</strong> erneuern<br />

will. Darum sollen w ir uns nicht anstecken lassen von der allgemeinen<br />

Angst, sondern fest und gewiß glauben: „W enn <strong>die</strong>s anfängt<br />

zu geschehen, so seht aus und erhebt eure Häupter, darum, daß<br />

sich eure Erlösung naht«.<br />

w e h ' dem, der in solchen Zeiten sagt: „Es ist ja alles gleich! Laßt<br />

uns essen und trinken. Denn morgen sind w ir tot". Dadurch entgeht<br />

niemand dem Gericht und wird auch seine Angst nicht los. W er an<br />

Christus glaubt, bleibt wachen Sinnes und tut das, was er jetzt allein

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