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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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<strong>Das</strong> heilige Abendmahl<br />

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ward, so gibt Er uns zur Stunde der Austeilung „in, mit und unter dem<br />

Brot" Seinen Leib zu essen, „in, mit und unter dem wein" Sein Blut zu<br />

trinken, wenn Luther hier gegenüber Zwingst feftblicb auf dem „das ist<br />

Mein Leib", dann verteidigte er damit nicht mehr und nicht weniger als den<br />

Glaubensartikel, der in jenem weihnachtlichen Iubelgesang von der Menschwerdung<br />

Christi bekundet wird: „In unser armes 8 >cisch und Blut verkleidet<br />

sich das ewig Gut. Lyriclcis". Zugleich verteidigt er das göttliche Geheimnis<br />

<strong>die</strong>ses Vorganges gegenüber dem versuch, mit dem Licht des menschlichen<br />

Verstandes ihm beizukommen und Brot und wein nur als Bilder,<br />

Zeichen und Symbole (d. h. Sinnbilder) der Wirklichkeit des Leibes und<br />

Blutes Jesu Christi zu betrachten. Nein, wo auch imnier Leib und Blut des<br />

Herrn gespendet werden, berührt Gott Selber <strong>die</strong>se arme Welt, unsere sündigen<br />

Herzen, und erfüllt sie mit Seinem Licht und himmlischem Frieden. Hier im<br />

geift-lciblichen Empfang, jenseits menschlichen verstehens ist der Ort der Begegnung<br />

mit deinem Erlöser. Hier, wo du im Glauben an Seine Worte <strong>die</strong><br />

Elemente Seiner Stiftung, das sind <strong>die</strong> irdischen Bestandteile Brot und wein,<br />

zu dir nimmst, wirst du Seiner Selbst und der ganzen Fülle Seines Erlösungswerkcs<br />

teilhaftig, und zwar <strong>für</strong> deinen ganzen Menschen, nach Geist,<br />

Seele und Leib. Darum <strong>für</strong>chte dich nicht, glaube nur!<br />

r. Was ist der In h alt der heiligen Handlung? w ie sagt der Apostel? „So<br />

oft ihr von <strong>die</strong>sem Brot esset und von <strong>die</strong>sem Lelch trinket, sollt ihr des<br />

Herrn Tod verkündigen bis daß Er kommt" (z. Bor. 11, rb). Im Heiligen<br />

Abendmahl hat Christus Selber in einmaliger weise <strong>die</strong> beiden großen Geheimnisse<br />

Tod und Leben zusammengebunden und sie uns an Seinem Leben<br />

und Sterben geklärt und verdeutlicht. Es geht also um <strong>die</strong> Verkündigung des<br />

Todes Iesu Christi: w ie das Brot gebrochen wird, zerbrach man Seinen<br />

Leib, wie der Wein in den Lelch gegossen wird, vergoß man Sein Blut. Da<br />

wird es uns, wenn überhaupt, deutlich: Ihr seid teuer erkauft! Die Leidenstaufe<br />

war vollendet am Lreuz. Die Liebe Gottes ist ihren w eg zu Ende gegangen,<br />

im qualvollen Sterben des Sohnes, der Opfergang eines um unsertwillen<br />

gclebten, unbescholtenen Lebens. „In der Nacht, da Er verraten<br />

war-» — als <strong>die</strong> Welt sich anschickt, den Sohn Gottes als unerträglich aus<br />

ihrer Mitte auszuscheiden, stiftet Er, der Sterbensbereitc, das Mahl des Lebens<br />

Kor. ;i, rs). Die durch den Tod getrennten Bestandteile Seines zerschlagenen<br />

Lörpers, Leib und Blut, vereinigt Er, der gesagt hatte: „Ich bin<br />

das Brot des Lebens" (Ioh. S, S5) und „Ich bin der Weinstock" (Ioh. ?s, i>,<br />

wieder auf dem Tisch des Liebcsmahles. Sein Tod wird uns im Nachtmahl<br />

ein Unterpfand zum Leben. Dem nächtlichen Dunkel des Verrats folgt der<br />

ewige Morgen der Auferstehung.<br />

3. w a s wirkt <strong>die</strong> heilige Handlung? Sie wirkt Vergebung der Sünden und<br />

Gemeinschaft der Heiligen. Ihre hochbctrübtcn Herzen, schmecket und sehet,<br />

wie freundlich der Herr ist! Einem jedem unter euch gibt Er Sich selbst zu

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