Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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340 Die stille Woche meinschaft, die w ir als (Flieder des Leibes Christi in der Rirche mit Ihm und miteinander haben. D as Lied des Tages Icsus Christus, unser Heiland, Der von uns den Gotteszorn wandt. Die Einführung in dieses Lied ist am Sonntag Latäre gegeben. D a s Gebet des Tages Herr Iesu Christe, der D u befohlen hast, in Deinem wunderbaren Sakramente Deines Leidens zu gedenken und Deinen Tod zu verkündigen, verleihe uns, dies Sakrament Deines Leibes und Blutes also zu gebrauchen, daß wir Deine Erlösung in uns täglich empfinden, D er D u mit dem Vater und dem Heiligen Geiste lebest und regierest von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. -t- D as heilige Abendmahl w er zum Sakrament des Altars geht, betritt das Allcrhciligsrc unserer Lirche. Allen steht es offen. Daß wir immer den rechten freudig-scheuen Zutritt fänden! Es geht hier um den gesegneten schmalen w eg zur Begegnung mit unserm Herrn! Diesen w eg dürfen wir gehen, frei von allen Hemmungen, als wären wir unwürdig; denn Christus lädt ja gerade die Mühseligen und Beladencn ein zur Lrquickung. w ir sollen ihn aber auch gehen frei von allerlei dreisten menschlichen Ansprüchen, als hätten wir uns selber damit das Zeugnis „fromm" oder gar „frömmer als die anderen" erworben, w er so denkt, tritt unwürdig zum Tisch des Herrn und ißt und trinkt sich selber zum Gericht. Darum, der Mensch prüfe sich selbst und sammle und bereite sich innerlich. Dabei können Hasten und Beichten uns helfen, während aber Christus allein es ist, der uns des Empfanges würdig erklärt hat. Wer will den tiefen Sinn des Hcrrcnmahls künden? w ir tun es nur als Haushalter über Gottes Geheimnisse. Auf dreierlei muß hingewiesen werden: >. Der Ort jeder Abendmahlshandlung ist die zum Sakrament des Altars versammelte Gemeinde auf Erden. Nicht wir erheben uns im Geist zur himmlischen Tafel des erhöhten Herrn, sondern Christus neigt Sich zu uns herab und kehrt bei uns ein. Wie Er auf Erden wandelte, wie das Wort Hleisch

Das heilige Abendmahl S4i ward, so gibt Er uns zur Stunde der Austeilung „in, mit und unter dem Brot" Seinen Leib zu essen, „in, mit und unter dem wein" Sein Blut zu trinken, wenn Luther hier gegenüber Zwingst feftblicb auf dem „das ist Mein Leib", dann verteidigte er damit nicht mehr und nicht weniger als den Glaubensartikel, der in jenem weihnachtlichen Iubelgesang von der Menschwerdung Christi bekundet wird: „In unser armes 8 >cisch und Blut verkleidet sich das ewig Gut. Lyriclcis". Zugleich verteidigt er das göttliche Geheimnis dieses Vorganges gegenüber dem versuch, mit dem Licht des menschlichen Verstandes ihm beizukommen und Brot und wein nur als Bilder, Zeichen und Symbole (d. h. Sinnbilder) der Wirklichkeit des Leibes und Blutes Jesu Christi zu betrachten. Nein, wo auch imnier Leib und Blut des Herrn gespendet werden, berührt Gott Selber diese arme Welt, unsere sündigen Herzen, und erfüllt sie mit Seinem Licht und himmlischem Frieden. Hier im geift-lciblichen Empfang, jenseits menschlichen verstehens ist der Ort der Begegnung mit deinem Erlöser. Hier, wo du im Glauben an Seine Worte die Elemente Seiner Stiftung, das sind die irdischen Bestandteile Brot und wein, zu dir nimmst, wirst du Seiner Selbst und der ganzen Fülle Seines Erlösungswerkcs teilhaftig, und zwar für deinen ganzen Menschen, nach Geist, Seele und Leib. Darum fürchte dich nicht, glaube nur! r. Was ist der In h alt der heiligen Handlung? w ie sagt der Apostel? „So oft ihr von diesem Brot esset und von diesem Lelch trinket, sollt ihr des Herrn Tod verkündigen bis daß Er kommt" (z. Bor. 11, rb). Im Heiligen Abendmahl hat Christus Selber in einmaliger weise die beiden großen Geheimnisse Tod und Leben zusammengebunden und sie uns an Seinem Leben und Sterben geklärt und verdeutlicht. Es geht also um die Verkündigung des Todes Iesu Christi: w ie das Brot gebrochen wird, zerbrach man Seinen Leib, wie der Wein in den Lelch gegossen wird, vergoß man Sein Blut. Da wird es uns, wenn überhaupt, deutlich: Ihr seid teuer erkauft! Die Leidenstaufe war vollendet am Lreuz. Die Liebe Gottes ist ihren w eg zu Ende gegangen, im qualvollen Sterben des Sohnes, der Opfergang eines um unsertwillen gclebten, unbescholtenen Lebens. „In der Nacht, da Er verraten war-» — als die Welt sich anschickt, den Sohn Gottes als unerträglich aus ihrer Mitte auszuscheiden, stiftet Er, der Sterbensbereitc, das Mahl des Lebens Kor. ;i, rs). Die durch den Tod getrennten Bestandteile Seines zerschlagenen Lörpers, Leib und Blut, vereinigt Er, der gesagt hatte: „Ich bin das Brot des Lebens" (Ioh. S, S5) und „Ich bin der Weinstock" (Ioh. ?s, i>, wieder auf dem Tisch des Liebcsmahles. Sein Tod wird uns im Nachtmahl ein Unterpfand zum Leben. Dem nächtlichen Dunkel des Verrats folgt der ewige Morgen der Auferstehung. 3. w a s wirkt die heilige Handlung? Sie wirkt Vergebung der Sünden und Gemeinschaft der Heiligen. Ihre hochbctrübtcn Herzen, schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist! Einem jedem unter euch gibt Er Sich selbst zu

340 Die stille Woche<br />

meinschaft, <strong>die</strong> w ir als (Flieder des Leibes Christi in der Rirche mit<br />

Ihm und miteinander haben.<br />

D as Lied des Tages<br />

Icsus Christus, unser Heiland,<br />

Der von uns den Gotteszorn wandt.<br />

Die Einführung in <strong>die</strong>ses Lied ist am Sonntag Latäre gegeben.<br />

D a s Gebet des Tages<br />

Herr Iesu Christe, der D u befohlen hast, in Deinem wunderbaren<br />

Sakramente Deines Leidens zu gedenken und Deinen Tod zu verkündigen,<br />

verleihe uns, <strong>die</strong>s Sakrament Deines Leibes und Blutes<br />

also zu gebrauchen, daß wir Deine Erlösung in uns täglich empfinden,<br />

D er D u mit dem Vater und dem Heiligen Geiste lebest<br />

und regierest von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.<br />

-t-<br />

D as heilige Abendmahl<br />

w er zum Sakrament des Altars geht, betritt das Allcrhciligsrc unserer Lirche.<br />

Allen steht es offen. Daß wir immer den rechten freudig-scheuen Zutritt fänden!<br />

Es geht hier um den gesegneten schmalen w eg zur Begegnung mit<br />

unserm Herrn! Diesen w eg dürfen wir gehen, frei von allen Hemmungen,<br />

als wären wir unwürdig; denn Christus lädt ja gerade <strong>die</strong> Mühseligen und<br />

Beladencn ein zur Lrquickung. w ir sollen ihn aber auch gehen frei von allerlei<br />

dreisten menschlichen Ansprüchen, als hätten wir uns selber damit das Zeugnis<br />

„fromm" oder gar „frömmer als <strong>die</strong> anderen" erworben, w er so denkt,<br />

tritt unwürdig zum Tisch des Herrn und ißt und trinkt sich selber zum Gericht.<br />

Darum, der Mensch prüfe sich selbst und sammle und bereite sich innerlich.<br />

Dabei können Hasten und Beichten uns helfen, während aber Christus allein<br />

es ist, der uns des Empfanges würdig erklärt hat.<br />

Wer will den tiefen Sinn des Hcrrcnmahls künden? w ir tun es nur als<br />

Haushalter über Gottes Geheimnisse. Auf dreierlei muß hingewiesen<br />

werden:<br />

>. Der Ort jeder Abendmahlshandlung ist <strong>die</strong> zum Sakrament des Altars<br />

versammelte <strong>Gemeinde</strong> auf Erden. Nicht wir erheben uns im Geist zur himmlischen<br />

Tafel des erhöhten Herrn, sondern Christus neigt Sich zu uns herab<br />

und kehrt bei uns ein. Wie Er auf Erden wandelte, wie das Wort Hleisch

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