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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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Gründonnerstag 337<br />

wissen. Und wie hat Judas es nur fertig gebracht, -aß er auch jetzt<br />

noch dablieb? w aru m ging er nicht von selbst?<br />

Iesus sagt kein hartes W ort. E r stellt nur fest: Es sind nicht alle rein.<br />

E r sagt auch nicht, warum; E r nennt keinen Namen, w eshalb nicht?<br />

w e il E r weiß, daß auch Judas nur ein Werkzeug in Gottes Hand ist.<br />

Christus ist von Gott gekommen und muß zu Gott zurückkehren. Dazu<br />

hilft Judas mit. w enn Gott nicht wollte, könnte Judas Ih n nicht<br />

verraten. Dies schließt nicht aus, daß es doch der Teufel war, der J u ­<br />

das den Gedanken des Verrats ins Her; gab. E s spricht ihn nicht frei<br />

von menschlicher Verantwortung und Schuld. Denn was er tut, tut er<br />

nicht, um Gott zu <strong>die</strong>nen, sondern aus ganz anderen Gründen.<br />

Gott ist der Herr auch über unsere Sünde und über <strong>die</strong> Listen des Teufels;<br />

aber w ie E r beides in den Dienst Seines Heilsratschlusses stellt,<br />

das ist vor unseren Augen verborgen. E s wäre ein Frevel zu sagen,<br />

daß Gott <strong>die</strong> Sünde will, weil E r sie geschehen läßt. Darum ist uns<br />

<strong>die</strong>ser Judas als abschreckendes Beispiel vor Augen gestellt. Baum hat<br />

er <strong>die</strong> böse Tat vollbracht, da packt ihn <strong>die</strong> Reue. <strong>Das</strong> Ende ist Verzweiflung<br />

und ein schmachvoller Tod. Auch wir, wenn w ir uns der<br />

bitteren Tatsache dcs Verrats gegenüber sehen, sollten glauben, wissen<br />

und bekennen: „Es kann mir nichts geschehen, als was E r hat ersehen<br />

und was mir selig ist". Glauben wir das nicht, wo wollen w ir dann<br />

bleiben auf <strong>die</strong>ser W elt? Dann sind <strong>die</strong> bösen Geister der Angst und<br />

des Mißtrauens um uns und in uns. Ach Gott, erbarm Dich unsrer<br />

armen Seelen! Dich, o Herr, hat es nicht bedrückt, daß Judas in <strong>die</strong>ser<br />

Stunde dabei war. E s brachte nur Deine Liebe zu ihrer höchsten<br />

Vollendung.<br />

Die Fußwaschung ist eine sinnbildliche Handlung, genau so wie <strong>die</strong><br />

Austreibung aus dem Tempel und der Einzug in Jerusalem. Die<br />

Jünger verstehen erst nicht, was sie zu bedeuten hat. Sie fragen auch<br />

nicht; denn sie sind gewohnt, zu schweigen, wenn der Herr redet und<br />

handelt. <strong>Das</strong> hat sie zu so guten Evangelisten gemacht, w e r zur rechten<br />

Zeit zu schweigen gelernt hat, zu hören und zu sehen, der kann<br />

nachher auch reden, wenn <strong>die</strong> Stunde da ist, zu reden.<br />

Auch Petrus hat eine w eile schweigend zugesehen. Als aber <strong>die</strong> Reihe<br />

an ihn kommt, hält er es nicht mehr aus. Ihm , dem Petrus, will Der<br />

<strong>die</strong> Füße waschen, von dem er weiß, daß E r Gottes Sohn ist? <strong>Das</strong> erträgt<br />

er nicht. Aber Jesus heißt ihn schweigen und warten: „Du verstehst<br />

jetzt noch nicht, was das zu bedeuten hat. w a rte nur! Gleick

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