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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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ssr<br />

Die stille Woche<br />

r. a) So sind <strong>die</strong> Opfer im Alten Bund nur „ein Schatten" (Hebr. ,o, ?>,<br />

aber eben in <strong>die</strong>ser Weise sind sie zugleich eine W eissagung auf das Opfer<br />

unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus, wie es der Hebräerbrief<br />

Lap. 7, 2b—10, anschaulich beschreibt. Christus ist beides zugleich:<br />

der ewige Hohepriester und das „Opferlamm" Gottes, das der Welt Sünde<br />

trägt. Damit hebt Er das alte Opfcrwcsen auf, und des zum Zeichen reißt der<br />

Vorhang im Tempel mitten entzwei (Jes. ss, I o; Matth. 27, s>; Mark. -o, 4 ö;<br />

?. petr. 2, 24). Durch das Lreuz auf Golgatha ist der heidnische und jüdische<br />

Opfcrgedanke: „Ich geb« Dir, 0 Gott, etwas, damit Du mir etwas wiedergibst"<br />

völlig zunichte gemacht. <strong>Das</strong> Opfern, (aus dem lateinischen operari --­<br />

bewirken oder offerre -- darbringen) ist am Lreuz nicht ein Werk des Menschen,<br />

sondern ein Werk Gottes in Christus. Es ist nicht ein Opfer „von<br />

unten", sondern „von oben", das Christus als der von Gott bestimmte sündlose<br />

Anfänger einer neuen Menschheit <strong>für</strong> uns alle darbringt.<br />

Denn Gott war in Christo<br />

lind versöhnte <strong>die</strong> Welt mit Ihm selber.<br />

2. Lorinther s, ;g.<br />

Und in <strong>die</strong>sem Sinne haben wir „auch «in Osterlamm, Christus, <strong>für</strong> uns<br />

geopfert" (z. Lor. s, 7 b).<br />

b) Die Opfertat des Herrn Christus wird nach Seiner persönlichen letztwilligen<br />

Bestimmung in dem Sakrament des Altars lebendig erhalten.<br />

Leider ist daraus in der vorreformatorischen Entwicklung durch allerlei äußerchristliche<br />

Einflüsse wieder ein Menschenwerk geworden, indem das Opfer<br />

des Herrn Christus in der katholischen Messe zugleich als <strong>die</strong> vom Priester<br />

dargebrachte „unbefleckte Opfergabe" bezeichnet wird (im Offertormm, von<br />

offerre — opfern). Deshalb streiket das „Meßopfer" gegen den evangelischen<br />

Grundartikcl von der Rechtfertigung (s. d.) und wird in den Bekenntnisschriften<br />

der evangelisch-lutherischen Lirche als Irrlehre gekennzeichnet. Wo<br />

dagegen das Heilige Abendmahl unverändert nach der Einsetzung des Herrn<br />

Christus gefeiert wird, da begeht man dankbar das rechte Opfer des Neuen<br />

Testamentes nach den Worten des Paulus:<br />

Der gesegnete Lelch, welchen wir segnen,<br />

ist der nicht <strong>die</strong> Gemeinschaft des Blutes Christi -<br />

<strong>Das</strong> Brot, das wir brechen,<br />

ist das nicht <strong>die</strong> Gemeinschaft des Leibes Christi?<br />

Lorinther ;o, ;b.<br />

c) Durch <strong>die</strong> Opfertat des Herrn Christus ist es uns ermöglicht, daß w ir uns<br />

selbst in Dankbarkeit G ott zum Eigentum „opfern" und im fröhlichen<br />

und erlösten Gehorsam gegen Gottes Mrungen unseren „sachgemäßen<br />

Opfcr<strong>die</strong>nst" (Hebr. ?s, ,5; Röm. ,2, ,) halten. Dieses Opfer bat aber kcmc

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