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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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Opfer<br />

„O pfer"<br />

Den» wir haben auch ein Ostcrlamm,<br />

das ist Christus, <strong>für</strong> uns geopfert.<br />

1- Lorinther s, 7 b.<br />

). a) <strong>Das</strong> Opfer im allgemeine«»«» S in n ist zunächst ein versuch des<br />

Menschen, sich Gott zu nahen, ohne dabei durch das verzehrende Heuer der göttgöttlichcn<br />

Heiligkeit (Hebr. ;r, 2g) getötet zu werden. So suchte im Alken Bund<br />

das tägliche Rauchopfcr <strong>die</strong> Gebete der <strong>Gemeinde</strong> vor den Thron des Allerhöchsten<br />

zu tragen, und noch heute pflegt man in der Lirche des Neuen Bundes<br />

<strong>die</strong> liturgischen Worte: „Mein Gebet müsse vor Dir taugen wie ein Rauchopfcr,<br />

meiner Hände Aufheben wie ein Abendopfer" (Psalm )4), 2). So sollten<br />

nach der Vorschrift des Gesetzes <strong>die</strong> Speisopfer <strong>die</strong> Dankbarkeit der <strong>Gemeinde</strong><br />

gegenüber der Güte Gottes zum Ausdruck bringen. Am wichtigsten<br />

aber waren <strong>die</strong> mit Blut dargebrachten Sündopfer, denn „ohne Blutvergießen<br />

geschieht keine Vergebung" (Hebr. g. 22; z. Mos. 4 u. s; )ö). Im<br />

Blut ist das Leben (3. Mos. 17, ))). <strong>Das</strong> Blut des geopferten Tieres erwirkt<br />

<strong>die</strong> verschonung dcs Menschen in dem Gericht Gottes, so wie in der Zeit<br />

der ägyptischen Plagen der livürgeengcl an den Häusern vorüberging, deren<br />

Türpfosten mit dem Blut des passahlammes bestrichen waren (2. Mos. 12,13).<br />

b) Alles Opfer ist fragwürdig im Hinblick auf das Dargebrachte und im<br />

Hinblick auf den Oarbringer. Denn das, was als Ersatz <strong>für</strong> den Tod des<br />

Opfernden dargebracht wird, gehört schon immer Gott — was soll Er überhaupt<br />

damit anfangen? „Alle Tiere im Walde sind Mein, — meinst du, daß<br />

Ich Ochfcnflcisch essen wolle oder Bocksblut trinken?" (ps. 50, ,0. 13). Der<br />

Darbringet aber ist und bleibt von Gott getrennt, da ihm auch <strong>die</strong> priesterllche<br />

Vermittlung nicht wahrhaft nützen kann. Auch der Hohepriester muß.<br />

wie jeder andere Mensch, am großen vcrsöhnungstag seine eigene Sünde<br />

bekcnnen (Hebr. 7, 27; 3. Mos. jd, d. ) 5). Ia, schon mit dem goldenen Stirnblatt<br />

„Heilig dem Herrn", wird <strong>die</strong> ganze Fragwürdigkcit dcs Opfers dauernd<br />

zum Ausdruck gebracht.<br />

c) Geradezu gefährlich wird das Opfer, wenn man glaubt, dadurch seinen<br />

„religiösen pflichten" zu „genügen". Mit gewaltige» Worten wandten sich<br />

deshalb <strong>die</strong> Propheten gegen jeden Opfer<strong>die</strong>nst, bei dessen berückender Feierlichkeit<br />

doch der Mensch, der <strong>die</strong> Gebote Gottes im täglichen Leben mißachtet, im<br />

Mittelpunkt steht (vgl. Amos s, 2)—24; Ies. I, )3). Solches Opfern gefällt<br />

Gott nicht. In <strong>die</strong>sem Sinn erklärt der fromme Psalmsänger:<br />

Du hast nicht Luft zum Opfer, und Brandopfer gefallen Dir nicht.<br />

Die Opfer, <strong>die</strong> Gott gefallen, sind ein geängsteter Geist;<br />

ein geängstet und zerschlagen Herz<br />

wirst Du, Gott, nicht verachten.<br />

Psalm si, ,z. ,g.<br />

ss;

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