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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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Wort und Sakrament<br />

sonach<br />

Leib und Geist und verbindet zugleich <strong>die</strong> Glieder Seiner <strong>Gemeinde</strong> auf<br />

das innigste dadurch, daß Er Sich Selbst jedem Gliede ganz zu eigen gibt.<br />

Es vollstreckt der Herr Sein Wort an jedem Einzelnen persönlich: Es geht<br />

Mir um dich! <strong>Das</strong> wird uns, jedem Einzelnen, auf unsern Äopf zugesagt und<br />

in unseren Mund gegeben. Wort und Sakrament geben uns das Gleiche. Im<br />

Sakrament wird das Wort besiegelt. So hat beides, Wort und Sakrament,<br />

seine besondere Art und weise. <strong>Das</strong> Wort geht den w eg der aciskicicn wabrnchmung<br />

durch verstand und Vernunft, bis es uns im innersten Herzen trifft.<br />

Im S akrament wendet sich der Herr auf dem w eg der iinnlicbcn wabrnehmung<br />

an uns, im Wasser, im Brot und Wein. w ie Er zu Weihnachten<br />

unser Fleisch und Blut angenommen hat, so tritt Er in den Sakramenten durch<br />

leibliche Mittel an uns heran und zeigt uns so Seine herablassende Liebe. Wenn<br />

unser Gedankcnflug an den Grenzen des Göttlichen versagt, eröffnet Er uns<br />

Seine ganze Gnade im Bad der Wiedergeburt, beim Essen und beim Trinken<br />

im Heiligen Abendmahl.<br />

3. Wort und Sakrament bedingen einander: Im Sakrament werden wir<br />

auf das Wort gewiesen, und das Wort ruft uns unter das Sakrament. Besinnen<br />

wir uns auf das, was wir im vierten Hauptstück unseres Katechismus<br />

gelernt haben: „Die Taufe ist nicht allein schlicht Wasser, sondern sie ist das<br />

Wasser, in Gottes Gebot gefaßt und mit Gottes Wort verbunden." Dies<br />

„Wort" ist zunächst der Taufbcfehl (Matth.rr,-g.ro.), der ein wortbefchl J:su<br />

ist. Es ist zugleich <strong>die</strong> Verheißung I«su im letzten Kapitel bei Markus (;d,zd).<br />

Und im fünften Hauptstück sagt I> Luther wiederholt mit eindringlicher<br />

Deutlichkeit: „Für euch gegeben und vergossen zur Vergebung der Sünden!"<br />

Essen und Trinken tuts freilich nicht, sondern <strong>die</strong>se Worte sind neben dem<br />

leiblichen Essen und Trinken das Hauptstück im Sakrament. So werden wir<br />

im Sakrament auf das W ort gewiesen. Andererseits: <strong>Das</strong> W ort ruft<br />

uns unter das Sakrament. Schon im b. Kapitel des Iohanncsevangclium<br />

(d, 47—57) kündet Iesus an, daß Er das Altarsakramcnt stiften will:<br />

„wer Mein Fleisch isset und trinket Mein Blut, der bleibt in Mir und Ich<br />

in ihm." Seine lctztwilligc testamentarische Verfügung mit den Worten:<br />

„das tut zu Meinem Gedächtnis" ist vorweg angekündigt durch Sein Wort.<br />

Wort und Sakrament gehören zueinander. Sie weisen gegenseitig auf<br />

einander hin.<br />

4. Sind denn <strong>die</strong> Sakramente auch notwendig zur Erlangung des g ö ttlichen<br />

Heils? Darauf ist folgendes zu sagen, w ir sahen: Die Sakramente<br />

sind <strong>die</strong> sichtbare predigt von Christus im Unterschied von dcr^horbaren<br />

Wortverkündigung. Es ist eine besondere Güte Gottes, daß wir nicht nur<br />

Sein Wortchoren, sondern daß wir im Sakrament auch „schmecken und sehen"<br />

dürfen, „wie freundlich der Herr ist" (Psalm 34, g). Solche Gnade verachtet<br />

man nicht ungestraft. Es wäre dasselbe, als wenn wir wohl <strong>die</strong> Lehre, aber<br />

nicht <strong>die</strong> Wunder des Heilandes anerkennen wollten. Durch <strong>die</strong> Wunder wie

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