Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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2 so Woche des Sonntags Lätare Lebensbrot. „ w e r Mein heisch isset und trinket Mein Blut, der hat das ewige Leben, und Ich werde ihn auferwecken am jüngsten Tage." Die Geschichte von der wunderbaren Speisung in der w üste ist demnach als ein Hinweis auf das Heilige Abendmahl zu verstehen. Muß man dann die Speisung der sooo als ein bloßes Sinnbild auffassend Nein! Auch die anderen Evangelisten berichten von ihr als von einem wirklich geschehenen Ereignis, obgleich sie es nicht mit dem Heiligen Abendmahl in Zusammenhang bringen. E s ist auch für sie ein m cssianisches Wunder mit mcssianischer Bedeutung. Der vierte Evangelist macht uns verständlich, inwiefern es ein solches mcssianisches Vorzeichen ist, und daß es im Heiligen Abendmahl seine Erfüllung findet. An drei Stellen deutet der Text das an. Zuerst durch die Zeitangabe: Das passahfest stand bevor! Das ist, wie wenn w ir sagen: E s war ganz kurz vor Ostern; die Menschen hatten österliche Gedanken. Zweitens durch die Art der Austeilung. E s heißt: Iesus sprach ein Dankgebet und teilte dann aus. S o handelte der fromme Hausvater beim Fest; so hat Iesus später beim Heiligen Abendmahl gehandelt. D rittens durch den Befehl: Sammelt die übrigen Brocken, damit nichts umkomme. Das stand im Gesetz: Vom heiligen Mahl darf man nichts umkommen lassen. Die Leute, die an der Speisung in der w üste teilnahmen, haben das wohl verstanden. Sie erblickten in der Speisung ein solches mcssianisches Zeichen. Denn sie sprachen: „Das ist wahrhaftig der Prophet, der in die W elt kommen soll". Damit beziehen sie sich auf die W eissagung im 3. Buch Mose, in der es heißt: „Einen Propheten wie mich wird der Herr, dein Gott, dir erwecken aus dir und deinen Brüdcrn. Dem sollt ihr gehorchen". Sie meinen: S o wie einst das Volk, das mit Moses in der w üste wanderte, wunderbar durch das Manna gespeist wurde, so speist uns jetzt Iesus. Also ist Er ein zweiter Moses. Darum kommen sie und wollen Ih n als ihren Nönig ausrufen. — Aber Iesus entzieht Sich ihrem Zugriff und geht für Sich allein ins Gebirge. Warum tut E r das? Iesus will kein zweiter Moses sein. Diese Speisung ist auch noch nicht das wirkliche mcssianische Mahl, welches das Äommen des Reiches Gottes einleitet. E s ist nur ein Vorzeichen, ein Hinweis auf das Mahl, das kommen wird, wenn der Sohn Gottes dem Leiden, Sterben und Auferstehen entgegen geht. Erst dann, wenn E r das

Sonntag L ä t a r e ____________ ________ 297 O p f e r S e i n e s L eibes d a r b r in g t, k an n die w a h r e S p e is e , die e w ig e s Leben g ib t, a u s g e te ilt w e rd e n . D ie s ist noch n ic h t die w a h r e S p e is e ; erst d a s H e ilig e A b e n d m a h l ist d a s H o c h z e its m a h l d e s S o h n e s G o t ­ te s , m it dem G o t t e s R e ic h a u f E r d e n a n b ric h t. I n dieser W e is e ist die S p e is u n g d e r s o o o in d e r w ü s t e ein H in w e i s a u f d a s S a k r a m e n t des H e ilig e n A b e n d m a h ls . O b die I u d e n e n ttä u sc h t g e w e sen sin d , d a ß I e s u s kein z w e ite r M o s e s sein w o l l t e ) W i e h a tte n sie sich G o tte s R eich g e d a c h t) G o tte s R e ic h k o m m t a u ch zu u n s n ic h t d u rc h d a s U n g e s tü m m enschlicher B e g e is te r u n g , w e n n w i r a b e r im G la u b e n te ilh a b e n a n dem T o d e u n d a n d e r A u fe rs te h u n g u n se re s H e r r n u n d m it I h m e in s w e r ­ den im E sse n u n d T rin k e n S e i n e s L eibes u n d S e i n e s B l u t e s , d a n n ist es m itte n u n te r u n s . G o t t e s G e ric h t g e h t d a n n g n ä d ig a n u n s v o r ­ ü b e r u n d S e i n e V e r h e iß u n g e w ig e n L eb en s v e rw irk lic h t sich a n u n s d u rch die G ü t e u n d F reu n d lich k eit S e i n e s S o h n e s . r>. Saget mir, die ihr unter dem Gesetz sein wollt: Habt ihr das Gesetz nicht gehört) rr. Denn es steht geschrieben, daß Abraham zwei Söhn« hatte: «inen von der Magd, den andern von der Freien. rs. Aber der von der Magd war, ist nach dem Fleisch geboren; der aber von der Freien ist durch die Verheißung geboren. rch Die Worte bedeuten etwas. Denn das sind die zwei Testamente: eins von dem Berge Sinai, das zur Lnechtschaft gebiert, welches ist die Hagar; rs. denn Hagar heißet in Arabien der Berg Sinai und kommt überein mit Ierusalem, das zu dieser Zeit ist und dienstbar ist mit seinen Lindern, rb. Aber das Ierusalem, das droben Die Epistel ist, das ist die Freie: die ist unser aller Mutter. r/. Denn es stehet geschrieben: „Sei fröhlich, du Unfruchtbare, die du nicht gcbicrcsl! Und brich hervor und rufe, die du nicht schwanger bist! Denn die Einsame hat viel mehr Linder, denn die den Mann hat." rr. w ir aber, lieben Bruder, sind, Isaak nach, der Verheißung Linder, rg. Aber gleichwie zu der Zeit, der nach dem Fleisch geboren war, verfolgctc den, der nach dem Geist geboren war, also gehet es jetzt auch. so. Aber was spricht die Schrift „Stoß die Magd hinaus mit ihrem Sohn; denn der Magd Sohn soll nicht erben mit dem Sohn der Freien." 3 s. S o sind wir nun, lieben Brüder, nicht der Magd Linder, sondern der Freien. Gal. 4, rs—3 s D e r A p o ste l b e d ie n t sich h ie r ein er sin n b ild lic h e n A u s le g u n g . E r sieht den U n tersch ied zw isch en I u d e n u n d L h ris te n , z w isch en A lte m u n d N e u e m B u n d e , s in n b ild lic h d a rg e s te llt in d en b eiden S ö h n e n A b r a ­

2 so<br />

Woche des Sonntags Lätare<br />

Lebensbrot. „ w e r Mein heisch isset und trinket Mein Blut, der hat<br />

das ewige Leben, und Ich werde ihn auferwecken am jüngsten Tage."<br />

Die Geschichte von der wunderbaren Speisung in der w üste ist demnach<br />

als ein Hinweis auf das Heilige Abendmahl zu verstehen.<br />

Muß man dann <strong>die</strong> Speisung der sooo als ein bloßes Sinnbild auffassend<br />

Nein! Auch <strong>die</strong> anderen Evangelisten berichten von ihr als von<br />

einem wirklich geschehenen Ereignis, obgleich sie es nicht mit dem<br />

Heiligen Abendmahl in Zusammenhang bringen. E s ist auch <strong>für</strong> sie<br />

ein m cssianisches Wunder mit mcssianischer Bedeutung. Der vierte<br />

Evangelist macht uns verständlich, inwiefern es ein solches mcssianisches<br />

Vorzeichen ist, und daß es im Heiligen Abendmahl seine Erfüllung<br />

findet.<br />

An drei Stellen deutet der Text das an. Zuerst durch <strong>die</strong> Zeitangabe:<br />

<strong>Das</strong> passahfest stand bevor! <strong>Das</strong> ist, wie wenn w ir sagen: E s war<br />

ganz kurz vor Ostern; <strong>die</strong> Menschen hatten österliche Gedanken. Zweitens<br />

durch <strong>die</strong> Art der Austeilung. E s heißt: Iesus sprach ein Dankgebet<br />

und teilte dann aus. S o handelte der fromme Hausvater beim<br />

Fest; so hat Iesus später beim Heiligen Abendmahl gehandelt. D rittens<br />

durch den Befehl: Sammelt <strong>die</strong> übrigen Brocken, damit nichts<br />

umkomme. <strong>Das</strong> stand im Gesetz: Vom heiligen Mahl darf man nichts<br />

umkommen lassen.<br />

Die Leute, <strong>die</strong> an der Speisung in der w üste teilnahmen, haben das<br />

wohl verstanden. Sie erblickten in der Speisung ein solches mcssianisches<br />

Zeichen. Denn sie sprachen: „<strong>Das</strong> ist wahrhaftig der Prophet,<br />

der in <strong>die</strong> W elt kommen soll". Damit beziehen sie sich auf <strong>die</strong> W eissagung<br />

im 3. Buch Mose, in der es heißt: „Einen Propheten wie<br />

mich wird der Herr, dein Gott, dir erwecken aus dir und deinen<br />

Brüdcrn. Dem sollt ihr gehorchen". Sie meinen: S o wie einst das<br />

Volk, das mit Moses in der w üste wanderte, wunderbar durch das<br />

Manna gespeist wurde, so speist uns jetzt Iesus. Also ist Er ein zweiter<br />

Moses. Darum kommen sie und wollen Ih n als ihren Nönig ausrufen.<br />

— Aber Iesus entzieht Sich ihrem Zugriff und geht <strong>für</strong> Sich<br />

allein ins Gebirge. Warum tut E r das?<br />

Iesus will kein zweiter Moses sein. Diese Speisung ist auch noch<br />

nicht das wirkliche mcssianische Mahl, welches das Äommen des<br />

Reiches Gottes einleitet. E s ist nur ein Vorzeichen, ein Hinweis auf<br />

das Mahl, das kommen wird, wenn der Sohn Gottes dem Leiden,<br />

Sterben und Auferstehen entgegen geht. Erst dann, wenn E r das

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