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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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Woche des Sonntags Okuli<br />

So kommt es, daß sich unter unendlich viel Geröll und Schutt nur wenige<br />

köstliche Edelsteine finden. Aber von einigen der versprengten Hcrrcnworte darf<br />

doch gesagt werden, daß sie mit großer Wahrscheinlichkeit als echte Jesusworte<br />

angesehen werden können, oder daß sie zum mindesten, auch wenn sie in<br />

der ältesten <strong>Gemeinde</strong> ihre Prägung erhalten haben sollten, Zeugnisse Seines<br />

Geistes sind. Zu ihnen gehören <strong>die</strong> folgenden Worte.<br />

-.E in Auf ruf zur Entscheidung.<br />

(Ongines, der großes Gelehrte der alten Lirche, der um rs4 starb, sagt in<br />

einer Textauslegung, daß man Jesus folgendes Wort zuschreibe:<br />

„ w e r M ir nahe ist, ist dem Heuer nahe,<br />

wer Mir fern ist, ist dem Reiche fern".<br />

Dieses Wort trägt schon in der scharfen Gegenüberstellung, <strong>die</strong> sich so oft<br />

in Jesu Worten findet, echte Züge, aber auch darin, daß es Halbentschlossene<br />

abschrecken will (vgl. Matth. s, )g. ro). Meine Nähe, sagt Jesus, ist Nähe<br />

des Heuers! Nämlich des Feuers der Trübsal, des L.sides, der Verfolgung. <strong>Das</strong><br />

soll sich jeder klar machen, der Jesus nachfolgen will. Nicht Glück und Freude<br />

verheißt Lr ihm, sondern das Heuer der Trübsal, das <strong>die</strong> Schlacken des alten<br />

Wesens ausschmelzt. Jesu Nachfolge ist w eg durchs Heuer, ist Lreuztragcn,<br />

ist Passionsweg. Schreckt dich das? willst du lieber zurück? Dann wisse:<br />

„wer Mir fern ist, ist dem Reiche fern", w er Jesu Jüngerschaft ausschlägt,<br />

der schließt sich aus vom Reiche Gottes.<br />

r. Ein W ort über das Beten.<br />

Derselbe tvrigines überliefert mehrfach das folgende Herrenwort:<br />

B ittet um das Groß«,<br />

so wird G ott euch das Äleine hinzutun;<br />

und bittet um das Himmlische,<br />

so wird G ott euch das Irdische hinzutun.<br />

Dieses Wort ist dem Spruch der Bergpredigt aufs engste verwandt, den wir<br />

Matthäus ö, 83 lesen: „Trachtet am ersten nach dem Reiche Gottes und nach<br />

seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen". Unser Wort wendet<br />

den Gedanken auf das Beten an. Auch vom Beten gilt, daß Jesu Jünger<br />

nach dem Großen trachten sollen und nicht nach dem Riemen, nach dem<br />

Himmlischen und nicht nach dem Irdischen, nach Gottes Reich und willen<br />

und nicht nach der Erfüllung der eigenen Wünsche. So hat es ja Jesus im<br />

Vaterunser Seine Jünger gelehrt, zuerst zu bitten um <strong>die</strong> Heiligung des<br />

Gottesnamcns, um Gottes Reich und <strong>die</strong> Erfüllung des göttlichen willens.<br />

Nicht, als ob Jesu Jünger nicht auch ihre Nöte vertrauensvoll in des Vaters<br />

Hand legen dürften! Aber <strong>die</strong> Alltagssorge und <strong>die</strong> Alltagsnot darf nicht der

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