Das Kirchenbuch für die Gemeinde

ov
Woche des Sonntags Reniiniscerc
D a s Lied der Woche
C> H e rre G o t t , D e in g ö ttlic h W o r t
L u th e r h a tte in den ersten J a h r e n seiner re fo rm a to risc h e n T ä tig k e it die
G e m e in d e n a u f g e f o r d e r t, selbst B e i tr ä g e f ü r einen deutschen L irc h e n -
g e sa n g zu leisten. M a n c h w e r tv o lle D ic h tu n g ist in d ieser Z e it e n t­
sta n d e n , a n d e r b is h eute unsere G e m e in d e n ih r H e rz erquicken. A b e r es
blieb n ic h t a u s , d a ß sich zw isch en die g u te n n eu en au ch u n g e e ig n e te
L ieder m isch ten . D e s h a lb g a b L u th e r n u n im I a h r e s s r g ein G e s a n g ­
buch m it so L ied ern h e r a u s , d a s so g e n a n n te L lu g sc h e G e s a n g b u c h ,
a u s d em die w e n ig e r w e r tv o lle n B e itr ä g e fo rtg e la s se n w a r e n . I n d iesem
G e s a n g b u c h fin d e t sich o h n e N a m e n s n e n n u n g auch dieses k ernige
R e f o r m a tio n s lie d , d a s h eu te v o n n e u e m seine R r a f t e n tfa lte t. V o n
ein er oberöstcrreichischen G e m e in d e w i r d e rz ä h lt, d a ß sie in ih re m
n eu en ev an g elisch en G o tte s h a u s e , noch ehe d a s G e b ä u d e f e rtig u n d d a s
D a c h gedeckt w a r , u n te r fa lle n d e m R e g e n dieses Lied g e su n g e n h ab e.
D a s Gebet der Woche
Herr Gott, der Du allezeit Lust hast zur Barmherzigkeit und gerne
verschonest, nimm an unser bußfertig Gebet und mache die, so in
Banden der Sünde liegen, los und ledig nach Deiner milden Güte,
durch unseren Herrn Icsum Christum, Deinen Sohn, der mit Dir
und dem Heiligen Geiste lebet und regieret in Ewigkeit. Amen.
Glaube — Glaubensgehorsam
!. wenn wir im gewöhnlichen Leben sagen: „Ich glaube", so soll das heißen:
Ich meine, ich vermute. Es liegt etwas Unsicheres darin, wenn dagegen die
Heilige Schrift sagt: „Ich glaube", so heißt das: Ich habe die gewisse Zuversicht
eines unbedingten Vertrauens. Darin liegt etwas Sicheres. Dieses
Vertrauen bezicht sich nicht auf Menschen und weltliche Dinge, sondern auf
Gott. Der christliche Glaube setzt seine ganze Zuversicht, sein ganzes vertrauen
auf Gott, unsern Schöpfer, Erlöser und Heiliger (r. Hauptstück).
r. a) Solcher Glaube ist nicht selbstverständlich, von Natur halten
wir uns fern von Gott, sind blind für Gott, sind ungläubig und abergläubisch.
Darum können wir nicht aus eigener Vernunft noch Lraft „glauben". Wie
kommt es denn zum christlichen Glauben in uns) Nur dadurch, daß wir