Das Kirchenbuch für die Gemeinde

Sonntag Reminiscere
i. Weiter, liebe Bruder, bitten wir
euch und ermähnen in dem Herrn Jesus
(»ach dem ihr von uns empfangen
habt, wie ihr sollet wandeln und Gott
gefallen), daß ihr immer völliger
werdet.
r. Denn ihr wisset, welche Gebot«
wir euch gegeben haben durch den
Herrn Jesus.
3. Denn das ist der Wille Gottes,
eure Heiligung, daß ihr meidet die
Hurerei
4. und ein jeglicher unter euch wisse
D ie Epistel
rvs
sein Gefäß zu behalten in Heiligung
und Ehren,
s. nicht in der Brunst der Lust wie
die Heiden, die von Gott nichts
wissen;
S. und daß niemand zu weit greife
noch übervorteile seinen Bruder im
Handel: denn der Herr ist der Rächer
über das alles, wie wir euch zuvor
gesagt und bezeugt haben.
7. Denn Gott hat uns nicht berufen
zur Unrcinigkeit, sondern zur Heiligung.
I- Thess. 4, 1— 7
I m E v a n g e liu m des h e u tig e n T a g e s ist v o n e in e r B esessenen die R ed e.
B esessen h e it ist eine R r a n k h c it des G e is te s , w i r h a b e n u n s g e w ö h n t,
solche D ra n k h e itc n a u f n a tü rlic h e m W e g e zu e rk lä re n , u n d m a n m a g
sehen, w ie w e it m a n d a m it k o m m t, w i r so llte n d a r ü b e r a b e r n ic h t
v erg essen , w a s u n s d er A p o ste l in diesem T ex te zu bedenken g ib t. E r
leu ch tet m it dem Lichte g ö ttlic h e r W a h r h e i t h in e in in die U n re in h e it,
die in den L ä m m e r n , u n d in die B e tr ü g e r e i, die in den W e rk s tu b e n
g esch ieh t; er f ü g t h in z u : E s g ib t einen G o t t , d er ein R ä c h e r ist ü b e r
d a s a lle s . S o l l t e n w i r u n s d a d u rc h n ic h t e rin n e rn lassen , d a ß v ie l
leib lich es u n d seelisches E le n d d e r M e n sch en m it v e rb o rg e n e r S c h u ld
z u s a m m e n h ä n g t 7 E s g ib t Halle, denen m a n m it H ä n d e n g re ife n
k an n , w ie G o t t die S ü n d e n d e r V ä te r h e im su c h t a n d en R in d e r n b is
in s d ritte u n d v ie rte G lie d . E s g ib t a n d e re H ätte, w o u n s dieser Z u ­
s a m m e n h a n g zw isch en S ü n d e u n d S t r a f e v e r b o r g e n ist. H a b e n w i r
ein R e c h t zu sa g e n , e s g ä b e g a r keinen solchen Z u s a m m e n h a n g , b lo ß
w e il w i r ih n n ic h t erkennen 7 D a s w ä r e die sch lim m ste B lin d h e it, die
es g ib t. A l l e S c h u ld rä c h t sich a u f E r d e n , w e r d a v o n n ic h ts w e iß ,
w e iß n ic h ts v o m l e b e n d i g e n G o t t . w i e so llte d e r auch w isse n ,
d a ß er d es E r lö s e r s b e d a rf, d e r u n se r a lle r S c h u l d g e tr a g e n h a t!
S o w i r d u n s die N o t , u n te r d e r d a s kananäische W e i b l itt, noch v e r ­
stä n d lic h e r, ih r H ilfesch rei k lin g t noch d e u tlic h e r in u n se re n Ö h r e n , u n d
ih r G la u b e steh t noch le b e n d ig e r v o r u n seren A u g e n . D a s ist G o t t e s
W i l l e — eure H e ilig u n g ! R e m in isc e re — G ed en k e, H e r r , a n D ein e
B a rm h e rz ig k e it u n d G ü te !