Das Kirchenbuch für die Gemeinde

Sonntag Invocavit
w a s der Apostel uns hier über die Verwaltung seines Apostclamtes
erzählt und was ihm dabei widerfahren ist, das kann man auch als
eine Vcrsuchungsgeschichtc ansehen. Denn wenn uns auch nur ein weniges
von dem zustößt, was er hier als sein Schicksal beschreibt, wie
leicht sind wir dann versucht zur Müdigkeit, zur Bitterkeit, zur Verzweiflung
und zum Unglauben! w äre Iesus uns nicht vorausgegangen
als Der, der diese und noch viel schwerere Versuchungen überwunden
hat, wie sollten w ir dann den Glauben und die Hoffnung bewahren?
— . ,
Hü>- den Apostel Iesu Christi aber verwandelt sich diese Versuchungsgcschichtc
in ein Preis- und Loblied seines Amtes. In der Lraft des
Glaubens, der alle Not und Versuchungen überwindet, sagt er: Steht
es so, dann ist das ein sicheres Zeichen für den Tag des Heils. Darin
bekundet Gott Sein Wohlgefallen, daß E r Menschen für Seinen
Namen und für Seine Ehre leiden läßt. Bestehen sie in dieser probe
des Glaubens, dann kehrt sich alles tun. Aus dem, was die Menschen
den Christen als Schande antun, wird eine Ehre. Man schweigt sie
tot und sie werden bekannt; man will ihnen wehe tun, aber sie sind
fröhlich und getrost; man nimmt ihnen Geld und Gut, aber indem sie
es erdulden, führen sie den Beweis, daß das Heil nicht vom Gelde
abhängt. W ohl denen, die Gottes Gnade nicht umsonst empfangen
haben!
D a s Lied der Woche
Gott der Vater, wohn uns bei
Ein glaubensstarkes Trutzlied v. M artin Luthers. I n drei gleichen
Strophen, in denen nur die Anrede wechselt, wird der Drcicinige Gott
angerufen mit dem Ernst und der Zuversicht eines Bämpfers, dem der
Sieg alles ist. Um zweierlei wird hier gebetet: Daß Gott uns fest
halte im Glauben und daß w ir mit Seinen VIaffen uns „fristen
gegen des Teufels List, d. h. die 8rist unseres Lebens ausnutzen zu unserer
Errettung aus den Betten der Sünde und des Todes.
D a s Gebet der Woche
Herr G ott, himmlischer Vater, der D u Deinen S oh n , unsern
Herrn Iesum Christum, in diese W elt gesandt hast, daß E r des
Teufels Tyrannei wehren und uns arme Menschen wider solchen
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