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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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Sonntag Invocavit<br />

24S<br />

Dann weißt Du ja auch, was da steht von den Engeln, <strong>die</strong> Dich beschützen<br />

sollen. Also kannst Du ruhig vom Tempel herabspringcn.<br />

Vder wäre Dir das doch ein zu großes W agnis) Glaubst Du der<br />

Schrift etwa mit Auswahl) Dem I n h a lt nach: Nachdem Iesus<br />

jeden Zweifel an der Zusage Gottes, <strong>die</strong> Ih n zum Sohne Gottes erklärt,<br />

abgewiesen hat, stellt der Versucher Ih n jetzt vor <strong>die</strong> Frage, wie<br />

E r Sein messianischcs Amt ausüben wolle. E s ist, als ob E r sagen<br />

wollte: Gut, Du bist Gottes Sohn! Aber wie willst Du <strong>die</strong> andern<br />

Menschen davon überzeugen) wodurch willst Du sie gewinnen) Du<br />

kannst doch nichts ausrichten ohne <strong>die</strong> Massen! w e r aber <strong>die</strong> Massen<br />

gewinnen will, muß etwas tun, worauf <strong>die</strong> Massen achten. Also<br />

spring' vom Tempel herab! Dir kann ja nichts geschehen, und <strong>die</strong><br />

Menschen werden Dir zujubeln.<br />

Iesus weist <strong>die</strong>se Versuchung dadurch ab, daß E r den S inn der Schrift<br />

über das einzelne Schriftwort stellt. „E s steht auch geschrieben: Du<br />

sollst den Herrn, Deinen Gott, nicht versuchen." Der Glaube kann<br />

wunderbare Dinge tun mit Gottes Hilfe. Aber Gott läßt Sich nichts<br />

abzwingen. Alles will von Ihm erbeten, aber nichts kann von Ihm<br />

ertrotzt werden. Gott muß <strong>die</strong> Aufgabe stellen, damit wir uns im<br />

Glauben dazu bekennen. Aber nicht w ir haben ihm vorzuschreiben,<br />

was E r tun soll.<br />

Haben w ir <strong>die</strong> erste Versuchung einigermaßen bestanden und dadurch<br />

<strong>die</strong> Kraft des lebendigen Glaubens kennen gelernt, wie leicht fallen wir<br />

dann der zweiten zum Vpfer! w i r nehmen <strong>die</strong> Bibel als ein E)rake!<br />

und versteifen uns darauf: Es steht doch da, daß der Glaube Berge<br />

versetzen kann. Also muß Gott! Nur gläubige Menschen sind in der<br />

Gefahr einer solchen Versuchung, Kleingläubige lernen sie gar nicht<br />

kennen, Ungläubige lachen darüber. Man muß <strong>die</strong>sen Gläubigen zugestehen,<br />

daß sie Gläubige sind. Aber sie müssen auch lernen, daß alle<br />

Wunder des Glaubens aus der Demut erwachsen, <strong>die</strong> sich immer ganz<br />

und gar Gott anheimstellt, um sie aus Seiner Hand geschenkt zu erhalten.<br />

Menschlicher Glaube kann nichts erzwingen. E s ist nicht wahr,<br />

daß Gott stets dem Mutigen hilft, E r hilft dem Betenden, w e r allzusehr<br />

auf sich selbst vertraut, der klimmt wohl eine w eile von einer<br />

Höhe zur andern, eines Tages aber tut er einen tiefen Fall und zerschellt<br />

im Abgrund. Dann wird klar, daß es der Teufel war, der ihn führte.<br />

Die dritte Versuchung ist deshalb <strong>die</strong> schwerste, weil der Versucher<br />

nun aufs Ganze gebt. Denn hier steht <strong>die</strong> Frage im Hintergründe:

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