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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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__________________Woche des S o n n t ags I n v o c a v ir<br />

vor Augen, <strong>die</strong> Ih n von Gott weg in <strong>die</strong> Arme des Teufels geführt<br />

hätten.<br />

Iesus fastete in der wüste. E r fastete sehr lange, nämlich 40 Tage und<br />

40 Nächte. <strong>Das</strong> Hasten ist ein Mittel der Sammlung zum Gebet. Ie ­<br />

sus hat auch später oft <strong>die</strong> Einsamkeit gesucht, wenn E r beten wollte.<br />

Dann hat E r vermutlich auch gefastet, obwohl das nur in der versuchungsgcschichte<br />

ausdrücklich erwähnt wird.<br />

Iesus hat bei der Taufe <strong>die</strong> Zusage erhalten: „Dies ist Mein lieber<br />

Sohn, an dem Ich Wohlgefallen habe". Aber E r ist zugleich als<br />

Mensch an Seinen Leib gebunden. Nach einer Fastenzeit von vierzig<br />

Tagen und vierzig Nächten ist E r an der äußersten Grenze dessen<br />

angelangt, was der menschliche Lörpcr überhaupt aushalten kann.<br />

Sollte Er da nicht das Recht, ja sogar <strong>die</strong> Pflicht haben, Sich durch<br />

ein Wunder zu helfen) „w enn Du Gottes Sohn bist, so sprich,<br />

daß <strong>die</strong>se Steine Brot werden!" <strong>Das</strong> klingt genau so, wie seinerzeit<br />

<strong>die</strong> Schlange der Eva ins Ohr raunte: „Sollte Gott wirklich<br />

gesagt haben)" S o wird <strong>die</strong> Zusage Gottes in Zweifel gezogen.<br />

Iesus antwortet: „Der Mensch lebt nicht vom B rot allein, sondern<br />

von einem jeglichen W ort, das durch den Mund Gottes geht". Damit<br />

meint E r vor allem das W ort, durch das Ihm bei der Taufe<br />

Sein messianischcs Amt zugesagt wurde. Seine Antwort hat den<br />

S inn: w enn Gott M ir <strong>die</strong>s Amt gibt, dann wird E r auch Meinen<br />

Leib erhalten. <strong>Das</strong>selbe hat Er später Seinen Iüngern nahegelegt.<br />

„Trachtet am ersten nach dem Reiche Gottes und Seiner Gerechtigkeit,<br />

so wird euch solches alles zufallen."<br />

w i r sind wohl <strong>für</strong> eine Zeitlang bereit, Lhristus nachzufolgen. Aber es<br />

darf uns nicht an <strong>die</strong> Existenz gehen. „M an muß doch essen und trinken,<br />

sich kleiden und Wohnung haben", sagen wir. w enn es hart auf<br />

hart kommt, lassen wir deshalb unser Bekenntnis und Gottes W ort<br />

fahren und wählen das Brot. N )ir glauben also nicht wirklich, daß<br />

Gott ebenso <strong>für</strong> uns sorgt wie <strong>für</strong> <strong>die</strong> Lilien auf dem Heide und <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Sperlinge unter dem Himmel, daß alle unsere Haare auf unserm<br />

Haupte gezählt sind. Darum fallen wir zumeist schon in <strong>die</strong>ser ersten<br />

Versuchung.<br />

Die zweite Versuchung baut in einem doppelten Sinne auf der ersten<br />

auf, sowohl der Form wie dem Inhalt nach. D er Horm nach: Denn<br />

der Versucher nimmt hier ein Schriftwort und hält es Iesus vor. Es<br />

ist, als ob er sagen wollte: Du glaubst also fest an Gottes W ort.

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