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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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so<br />

XVoche des Sonntags Estomrhi<br />

Gedächtnis Seiner Leiden begehen, in Seiner Nachfolge das<br />

Lreuz auf uns nehmen und also Deinen w illen erfüllen, durch<br />

Deinen lieben Sohn Iesum Christum, unsern Herrn. Amen.<br />

D ie christliche Liebe<br />

I. von christlicher Liebe kann man nicht sprechen, man spräche denn zuvor von<br />

der Liebe Christi. Denn in ihr begegnet uns Gottes eigene Liebe (Röm.r,3g).<br />

In ihr ist Gott Selbst uns Menschen mit dem nicht wieder einzuholenden<br />

„vorsprung der Ewigkeit" zuvorgekommen: „Er hat uns zuerst geliebt"<br />

^ (?- Ioh. 4, Gottes Liebe ist Sünderlicbe. <strong>Das</strong> Iudentum schrieb Gott<br />

nur eine Liebe zu, <strong>die</strong> dem frommen, dem Gerechten gelte. Jesus aber stürzte<br />

mit Seinem Lommen <strong>die</strong>se Ordnung um: „Ich bin gekommen, zu rufen <strong>die</strong><br />

Sünder zur Buße, und nicht <strong>die</strong> Gerechten" (Mark. r, ,7). Lr „ist <strong>für</strong> uns<br />

Gottlose gestorben" (Röm. 5, b).<br />

Darum preiset Gott Seine Liebe gegen uns,<br />

daß Christus <strong>für</strong> uns gestorben ist,<br />

da wir noch Sünder waren.<br />

Römer s, r.<br />

<strong>Das</strong> bedeutet: Gott liebt Menschen, <strong>die</strong> nicht nur vor sich und vor anderen,<br />

sondern auch vor Ihm allen Wert verloren haben. Gott liebt <strong>die</strong>, an denen<br />

nichts Liebenswertes ist! Damit schafft Iesus eine vollkommen neue Weltlage<br />

und gibt Menschen <strong>die</strong> Möglichkeit zu einer Liebe, deren Wesen bis dahin jedem<br />

verschlossen blieb.<br />

Die griechische Sprache, in der das Neue Testament geschrieben ist, kennt drei<br />

verschiedene Worte, <strong>die</strong> im Deutschen mit „Liebe" wiedergegeben werden, obwohl<br />

sie ihrem Inhalt nach recht verschieden von einander smd:<br />

a) „Eros" bezeichnet <strong>die</strong> „leidenschaftliche Liebe", <strong>die</strong> den andern ganz <strong>für</strong> sich<br />

begehrt, besonders <strong>die</strong> triebhafte Zuneigung der Geschlechter.<br />

b) „p h ilia" bezeichnet <strong>die</strong> „<strong>für</strong>sorgliche Liebe", auch freundschaftliche Zuneigung.<br />

c) ,,Agape"> weniger gebräuchlich, bezeichnet <strong>die</strong> „Vorliebe <strong>für</strong> jemanden".<br />

Dieses Wort hat das Neue Testament mit einem ganz neuen Inhalt gefüllt.<br />

Hier ist es, im Unterschiede zu der Allerweltslicbe, <strong>die</strong> Lrwählungslicbc Gottes,<br />

<strong>die</strong> sich grundlos dem Menschen schenkt in Christo.<br />

Man kann <strong>die</strong> Unterschiede zwischen der weltlichen und der göttlichen Liebe<br />

(„Eros" und „Agape") folgendermaßen kennzeichnen: Des Menschen Liebe ist<br />

Begehren, das letztlich doch im irdisch menschlichen Interesse begründet liegt;<br />

Gottes Liebe ist selbstloses Opfer und grundlose Selbstbingabe. Die eine

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