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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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Sonntag Lstomihi 433<br />

Innenleben oft ist, doch auch oft mißtrauisch und leicht verletzt. Sie<br />

nennen alle Sehenden schlechtweg „<strong>die</strong> andern". Darin liegt E ntsagung<br />

und manchmal Bitterkeit.<br />

S o ähnlich wird es auch in der Seele <strong>die</strong>ses Blinden ausgesehen haben.<br />

E r hört mit den geschärften Dhrcn, <strong>die</strong> fast alle Blinden haben, daß<br />

viele Menschen vorübergehen, und forscht nun begierig: „ w a s geschieht<br />

da?" Man gibt ihm <strong>die</strong> Antwort: „Iesus von Nazareth geht<br />

vorüber!" Iesus von Nazareth! Iedermann weiß, wer <strong>die</strong>ser Iesus<br />

von Nazareth ist. Der Blinde hat das Gefühl: Dies ist deine Stunde,<br />

jetzt oder nie! Darum schreit er, so sehr er kann: Hab' Erbarmen mit<br />

mir! — Man redet auf ihn ein. Aber er schreit nur um so lauter. S o<br />

ist cs ja immer, w enn <strong>die</strong> Not groß ist, fallen alle Rücksichten weg,<br />

und w ir Menschen zeigen uns in der ganzen Blöße unseres menschlichen<br />

Elendes. <strong>Das</strong> haben <strong>die</strong>se Unglücklichen vor allen anderen voraus,<br />

daß sie sich ihres Elends nicht mehr schämen. Sie beschämen uns<br />

oft durch ihre Wahrhaftigkeit.<br />

Iesus macht Halt und ruft den Blinden zu Sich. E r weiß ohne viel<br />

Worte, daß es sich um einen handelt, den das Schicksal hart angefaßt<br />

hat. E r fragt: w a s willst du von M ir? Der Blinde hat in der<br />

F in sternis, <strong>die</strong> ihn umgibt, immer nur einen Gedanken gehabt. Den<br />

hat er sich stets von neuem ausgemalt: Ich möchte wieder sehen<br />

können! — Da geschieht das Wunder. E r erhält nicht, wie früher<br />

so oft, bloß eine mitleidige Antwort. Vor ihm steht einer, der sagt<br />

mit der Vollmacht des Sohnes Gottes: Sei sehend!<br />

Der erste, den der Blindgewesenc sieht, ist Iesus Selbst. Alle seine<br />

Not geht unter in lauter Lob und Dank. Und <strong>die</strong> anderen loben und<br />

danken mit.<br />

>. wenn ich mit Menschen- und mit<br />

Engclzungen redete, und hätte der<br />

Liebe nicht, so wäre ich ein tönend Er;<br />

oder eine klingende Schelle,<br />

r. Und wenn ich weissagen könnte<br />

und wüßte alle Geheimnisse und alle<br />

Erkenntnis und hätte allen Glauben,<br />

also daß ich Berge versetzte, und hätte<br />

der Liebe nicht, so wäre ich nichts.<br />

3. Und wenn ich alle meine Habe den<br />

Armen gäbe und ließe meinen Leib<br />

Die Epistel<br />

brennen, und hätte der Liebe nicht, so<br />

wäre mir's nichts nütze.<br />

4. Die Liebe ist langmütig und freundlich,<br />

<strong>die</strong> Liebe eifert nicht, <strong>die</strong> Liebe<br />

treibt nicht Mutwillen, sie blähet sich<br />

nicht.<br />

5. sie stellet sich nicht ungebärdig, sie<br />

suchet nicht das Ihre, sie läßt sich nicht<br />

erbittern, sie rechnet das Böse nicht ;u,<br />

ö. sie freuet sich nicht der Ungerechtigkeit,<br />

sie freuet sich aber der Wahrheit:

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