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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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4<br />

Woche des Sonntags Sexagesimä<br />

und aufmerksamen Hören wollen wir uns mit allem Ernst innerlich rüsten.<br />

Es ist wohl des Nachdenkens wert, daß der Gehörsinn dem Menschen in der<br />

Regel am längsten erhalte» bleibt. Noch in der Todesstunde, wenn bereits alle<br />

anderen Sinne entschwunden sind, kann oft noch einmal der Trost des Evangeliums<br />

dem Sterbenden ins L>hr gesagt werden.<br />

.1. Die Schriftgebundenhcit des gepredigten W ortes.<br />

Die lebendige Stimme des in predigt, Bekenntnis und Seelsorge verkündigten<br />

Evangeliums unterscheidet sich dadurch grundsätzlich von seder sonstigen<br />

menschlichen Rede, daß sie an <strong>die</strong> Heilige Schrift Alten und Neuen Testamentes<br />

gebunden ist. Ls hat in der Evangelischen Lirche einmal eine Zeit gegeben,<br />

wo man gelegentlich <strong>die</strong>se Gebundenheit so wenig beachtete, daß <strong>die</strong> Prediger<br />

cs wagen konnten, auch Worte von Schiller oder Goethe zur textlichen Grundlage<br />

ihrer „Lanzclrcden" zu wählen. Auch sonst ist versucht worden, allerlei<br />

zeitliche Ereignisse und weltliche Gestalten zur Quelle der christlichen Verkündigung<br />

zu machen. S o verhält sich <strong>die</strong> Schwarmgeistern aller Zeiten. Sie<br />

will stets „Geist" ohne das W ort haben. Allein das biblische Evangelium<br />

bekommen wir auf <strong>die</strong>se weise nicht zu Gehör. Unser Heiland Jesus Christus<br />

sagt:<br />

Suchet in der Schrift<br />

denn ihr meinet, ihr habt das ewig« Leben darinnen;<br />

und sie ist's, <strong>die</strong> von Mir zeuget.<br />

Johannes s, sg.<br />

Deshalb ist nächst der predigt <strong>die</strong> Bibelarbeit in den Häusern oder in der <strong>Gemeinde</strong>bibelstunde<br />

notwendig. In der Bibelstunde leisten wir wichtige vork<br />

und Nacharbeit <strong>für</strong> <strong>die</strong> predigt. Indem wir <strong>die</strong> Worte der Schrift genauer<br />

erwägen und innerlich bewegen, werden wir zu evangelischen Persönlichkeiten,<br />

<strong>die</strong> auch in der Lage sind, eine predigt danach zu beurteilen, ob sie das biblische<br />

Evangelium oder etwa eine schwärmerische Irrlehre verkündigt.<br />

4. <strong>Das</strong> der Heiligen Schrift zugrundeliegende W ort.<br />

Die Bibel stammt nicht in der gleichen Weise wie andere Bücher von menschlichen<br />

Schriftstellern; sie ist vielmehr ihrerseits wiederum aus dem mündlichen<br />

tpffcnbarungszcugnis der Apostel und Propheten hervorgegangen.<br />

Die heiligen Menschen Gottes haben geredet,<br />

getrieben von dem Heiligen Geist,<br />

r. Petrus ?, rz.<br />

Die Heilige Schrift ist also <strong>die</strong> Urkunde -er ursprünglichen predigt von Christus.<br />

Ihr Bericht über das Äommcn, Gekommenscin und Wiederkommen des<br />

Heilandes der Welt enthält zugleich <strong>die</strong> dringende Aufforderung, doch ja <strong>die</strong>sen<br />

Heiland nicht, wie cs einst das Volk der Juden tat, zu verachten, sondern Ihn<br />

gläubig anzunehmen. Indem v. Martin Luther bei seiner Bibelübersetzung

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