Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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cs das Sprichwort: „Ein Mann, ein Wort". Hier hat das Wort Charakter,
die ganze Festigkeit wahrhaften Mannestums ist damit verbunden. Bei der
Bewertung des Wortes kommt cs offenbar darauf an, ob es sich um „leere
Worte", um einen bloßen „Wortschwall", oder aber, ob cs sich um ein Wort
handelt, das mit wahrhaftem Inhalt gefüllt und zugleich der Ausdruck eines
klaren willens ist. Die großen Menschen aller Zeiten ballten ihre Worte zu
zwingenden Gewalten. Ihr Wort war oft zugleich ein Befehl. Ein solch
wesenhaftes und Willensstärke» Wort ist selbst eine Tat.
r. Die lebendige Stim m e des Evangelium s.
Das Wort, auf das die Äirche hört, kann, soweit es überhaupt eingeordnet
werden darf, nur zu der zweiten Gruppe gerechnet werden.
Das Wort Gottes ist lebendig.
Hebräer 4, -r.
Ls ist kein Zufall, sondern im Wesen des christlichen Glaubens tief begründet,
daß uns das Wort Gottes in der Form verantwortungsvoller persönlicher
Anrede, vor allem in der predigt, nahekommt.
So kommt der Glaube aus der predigt,
das predigen aber durch das Wort Gottes.
Römer;o, -7.
Das Evangelium von Jesus Christus ist, wie schon sein Name besagt, eine
Botschaft, die uns freudig aufhorchen lassen möchte. Da sich aber der
„alte Mensch" (Eph. 4, rr) in uns gegen das Evangelium sträubt, ist jede
Verkündigung des Wortes Gottes zugleich eine Lampfhandlung, die die Herrschaft
Gottes auch bei dir zum Durchbruch gelangen lassen will.
Ist Mein Wort nicht wie ein Feuer,
spricht der Herr,
und wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert?
Icrcmias rz, rg.
Auch in der Scelsorge geht es im Grunde genommen um nichts anderes als
um dies, gerade dir ganz persönlich das Wort Gottes zu sagen, daß du weder
seinem Anspruch noch seinem Zuspruch entrinnen kannst. In diesem Sinne
mahnt der völkerapostcl Paulus seinen Schüler Timotheus zur Treue im Beruf
des Seelsorgers: „Befleißige dich, Gott zu erzeigen einen rechtschaffenen und
unsträflichen Arbeiter, der da recht teile das Wort der Wahrheit" (r.Tim.r,zs).
Stets ist also wesentlich, daß uns die Botschaft von Christus nicht wie eine
gelegentliche Zeitungsnachricht zufällig unter die Augen kommt, sondern daß
sie uns in der predigt oder in der Scelsorge unmittelbar zugerufen wird. Insofern
hat das «vhr in der Christenheit eine besondere Bedeutung. Zum rechten