Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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Woche des Sonntags Sexagesrma Sexagesimä Heute, so ihr S ein e Stim m e höret, so verstocket euer Herz nicht. Psalm gs, 7. r 4. Da nun viel Volks beieinander war und sie aus den Städten zu Ihm eilten, sprach Lr durch ein Gleichnis: 5. Ls ging ein Säcmann aus, zu säen seinen Samen. Und indem er säete, fiel etliches an den w eg und ward zertreten, und die Vogel unter dem Himmel fraßcn's auf. b. Und etliches fiel auf den Als; und da es aufging, verdorrte es, darum daß es nicht Saft hatte. 7. Und etliches fiel mitten unter die Dornen; und die Dornen gingen mit auf und erstickten'?, r. Und etliches fiel auf ein gut Land; und es ging auf und trug hundertfältige Aucht. Da Er das sagte, rief Lr: w er Ohren hat, zu hören, der höre! g. Es fragten Ihn aber Seine Iüngcr und sprachen, was dies Gleichnis wäre 7 10. Lr aber sprach: Luch ist's gegeben, zu wissen das Geheimnis des Reiches Gottes; den andern aber in Gleichnissen, daß sie es nicht sehen, ob sie D a s Evangelium es schon sehen, und nicht verstehen, ob sie es schon hören. Das ist aber das Gleichnis: Der Same ist das Wort Gottes, kr. Die aber an dem Wege sind, das sind, die es hören; darnach kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihrem Herzen, auf daß sie nicht, glauben und selig werden. 13. Die aber auf dem Fels sind die: wenn sie es hören, nehmen sie das Wort mit Freuden an; und die haben nicht Wurzel; eine Zeitlang glauben sie, und zu der Zeit der Anfechtung fallen sie ab. f4. Das aber unter die Dornen fiel, sind die, so es hören, und gehen hin unter den Sorgen, Reichtum und Wollust dieses Lebens und ersticken und bringen keine Frucht. sS. Das aber auf dem guten Land sind, die das Wort hören und behalten in einem feinen, guten Herzen und bringen Frucht in Geduld. Luk. r, 4—;s Dies Gleichnis ist uns zuerst dazu gesagt, daß ein jeder sich fragt: Hallst du vielleicht auch unter die ersten Arten von Hörern? Darum steht zu seinem Schluß wie ein ausgereckter Zeigefinger das W ort: w e r Ohren hat zu hören, der höre! Das mag jeder in seinem Herzen bedenken und mit seinem Herrgott im Gebet prüfen. Darüber hinaus aber hat das Gleichnis noch einen anderen Sinn. Es erschließt uns eins von den tiefsten Geheimnissen unserer Arbeit im Reiche Gottes, w e r im Reiche Gottes arbeitet, hat Stunden, in denen er bei sich denkt oder spricht: „Nun predige ich jahraus, jahrein, nun habe ich versucht, meine Linder in dem Geiste Jesu Christi zu er-

Sonntag Srxagesimä ziehen, so gut ich konnte, nun bin ich im Dienste des Herrn t^ p a n s trcppab gelaufen, und was ist der Erfolg? Ich sehe nichts davon". Das macht sich dann der böse Hemd zu nutze und läßt triumphierend verkündigen: Also sieht man: Das Christentum hat versagt! S o viel Jahrhunderte christlicher Erziehung, und die W elt ist um nichts besser geworden! Das sind schwere Versuchungen. Diesen Versuchungen zu begegnen, hat der Herr das Gleichnis vom vierfachen Ackerfeld gesprochen. Loinmt eine solche Versuchung, so sollen wir uns zuerst immer wieder fragen, ob es auch wirklich guter Same war, den wir ausstreuten. Aber wenn w ir dessen durch Gottes W ort gewiß sind, dann dürfen wir uns vom Herrn durch dies Gleichnis trösten lassen. E r sagt uns: Es liegt nicht immer am Samen, es liegt auch am Ackerfeld! Mögen andere behaupten: Nur das taugt, was „Erfolg" hat; Christen dürfen das nicht sagen. Denn das ist ein weltlicher Maßstab, der auf die Arbeit im Reiche Gottes nicht zutrifft, w ie erging es den alttestamcntlichen Propheten mit ihrem Volke? w ie erging es Christus Selbst? Auf wieviel Ablehnung, Gleichgültigkeit und Haß sind sie gestoßen! Das kommt daher, weil Gottes W ort die Wahrheit ist. Es gibt Menschen, die meinen, die Wahrheit wolle jeder gerne hören. Aber dem ist nicht so. w enn die Wahrheit das Gewissen trifft, wollen die Menschen sie nicht gerne hören; sondern dann geht es so zu, wie es in dem Gleichnis bei den drei ersten Ackersorten geschildert ist. Dahinter steckt ein schweres Rätsel. Die Wahrheit des W ortes G ottes will doch frei machen! Wollen die Menschen denn nicht frei werden ? L s gibt solche, die da sehen und doch nicht sehen, hören und doch nichts verstehen. Man kann ihnen das W ort Gottes sagen, so klar, so liebevoll und so geduldig, wie man will; es nützt alles nichts. Ihre innere Abwehr wird umso heftiger, ihr Herz wird kalt und ihre Augen böse. w a s ist das? Die Bibel sagt: E s ist Verstockung! Verstockt sein bedeutet nicht, daß einer die Wahrheit des W ortes Gottes nicht oder doch nur oberflächlich kennt, sondern daß er sie sehr wohl und sehr genau kennt, aber ebendeshalb nicht hören will! Ja, das gibt es! Ist darum einer im Zweifel, ob er das W ort Gottes recht verkündigt, so darf er diesen Zweifel doch nie soweit kommen lassen, daß er an der Wahrheit des W ortes Gottes selber und an der L raft des Heiligen Geistes selber irre wird.

Sonntag Srxagesimä<br />

ziehen, so gut ich konnte, nun bin ich im Dienste des Herrn t^ p a n s<br />

trcppab gelaufen, und was ist der Erfolg? Ich sehe nichts davon".<br />

<strong>Das</strong> macht sich dann der böse Hemd zu nutze und läßt triumphierend<br />

verkündigen: Also sieht man: <strong>Das</strong> Christentum hat versagt! S o viel<br />

Jahrhunderte christlicher Erziehung, und <strong>die</strong> W elt ist um nichts besser<br />

geworden! <strong>Das</strong> sind schwere Versuchungen. Diesen Versuchungen zu<br />

begegnen, hat der Herr das Gleichnis vom vierfachen Ackerfeld gesprochen.<br />

Loinmt eine solche Versuchung, so sollen wir uns zuerst immer wieder<br />

fragen, ob es auch wirklich guter Same war, den wir ausstreuten.<br />

Aber wenn w ir dessen durch Gottes W ort gewiß sind, dann dürfen<br />

wir uns vom Herrn durch <strong>die</strong>s Gleichnis trösten lassen. E r sagt uns:<br />

Es liegt nicht immer am Samen, es liegt auch am Ackerfeld! Mögen<br />

andere behaupten: Nur das taugt, was „Erfolg" hat; Christen dürfen<br />

das nicht sagen. Denn das ist ein weltlicher Maßstab, der auf <strong>die</strong><br />

Arbeit im Reiche Gottes nicht zutrifft, w ie erging es den alttestamcntlichen<br />

Propheten mit ihrem Volke? w ie erging es Christus<br />

Selbst? Auf wieviel Ablehnung, Gleichgültigkeit und Haß sind sie gestoßen!<br />

<strong>Das</strong> kommt daher, weil Gottes W ort <strong>die</strong> Wahrheit ist. Es<br />

gibt Menschen, <strong>die</strong> meinen, <strong>die</strong> Wahrheit wolle jeder gerne hören.<br />

Aber dem ist nicht so. w enn <strong>die</strong> Wahrheit das Gewissen trifft, wollen<br />

<strong>die</strong> Menschen sie nicht gerne hören; sondern dann geht es so zu,<br />

wie es in dem Gleichnis bei den drei ersten Ackersorten geschildert ist.<br />

Dahinter steckt ein schweres Rätsel. Die Wahrheit des W ortes G ottes<br />

will doch frei machen! Wollen <strong>die</strong> Menschen denn nicht frei werden<br />

? L s gibt solche, <strong>die</strong> da sehen und doch nicht sehen, hören und doch<br />

nichts verstehen. Man kann ihnen das W ort Gottes sagen, so klar, so<br />

liebevoll und so geduldig, wie man will; es nützt alles nichts. Ihre<br />

innere Abwehr wird umso heftiger, ihr Herz wird kalt und ihre Augen<br />

böse. w a s ist das? Die Bibel sagt: E s ist Verstockung! Verstockt<br />

sein bedeutet nicht, daß einer <strong>die</strong> Wahrheit des W ortes Gottes nicht<br />

oder doch nur oberflächlich kennt, sondern daß er sie sehr wohl und sehr<br />

genau kennt, aber ebendeshalb nicht hören will! Ja, das gibt es! Ist<br />

darum einer im Zweifel, ob er das W ort Gottes recht verkündigt, so<br />

darf er <strong>die</strong>sen Zweifel doch nie soweit kommen lassen, daß er an der<br />

Wahrheit des W ortes Gottes selber und an der L raft des Heiligen<br />

Geistes selber irre wird.

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