11.06.2019 Aufrufe

Das Kirchenbuch für die Gemeinde

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2;r<br />

Woche ocs Sonntags Septuagesimä<br />

eines Gerechten Namen, der wird eines Gerechten Lohn empfangen. Und wer<br />

<strong>die</strong>ser Geringsten einen nur mit einem Becher kalten Wassers tränkt in eines<br />

Jüngers Namen, wahrlich Ich sage euch, es wird ihm nicht »«belohnt<br />

bleiben" (Matth. )d, 4?—42). w o ein Christ im Glaubcnsgchorsam durch<br />

lebendigen Einsatz Zeugnis <strong>für</strong> Gott ablegt, wird er es „hundertfältig nehmen<br />

und das ewige Leben ererben." (Match, ig, 27—29). Nur darf daraus kein<br />

Anspruch auf eine „Pflicht" Gottes erhoben werden (Lies Luk. -7, 7—10!)<br />

3. Aus dem allen wird deutlich: Jesu Lohngcdanke unterscheidet sich von dem,<br />

was sonst in den Religionen oder Sittenlehren „Lohn" genannt wird. Es ist<br />

nicht eine Belohnung gemeint, <strong>die</strong> den Menschen zum Handeln anreizt und <strong>die</strong><br />

man mit Sicherheit durch ein bestimmtes Verhalten erwerben kann. Lohn ist<br />

nicht ver<strong>die</strong>nst. Lohn ist Gnade. Gerade der falsche Lohngcdanke wird<br />

beseitigt, indem Lohn und ver<strong>die</strong>nst von einander geschieden werden, wird<br />

sonst der Lohn aus „Pflicht" angerechnet (Röm. 4, 4), so <strong>die</strong>ser aus Gnade:<br />

weil Gott „so gütig" ist (Matth. 20, 15). Lohn ist soviel wie „Ehre bei Gott"<br />

(Ioh. >2, 43). Diese Anerkennung überrascht den Menschen (Match. 2s, 34ff),<br />

ebenso wie ihn <strong>die</strong> Verwerfung jäh überrascht (Match. 2S, 41 ff: 7, 21 ff).<br />

Lohn ist Gnadenlohn (Luk. b, 32—34).<br />

w ie aber liegt es in solchen Fällen, wo <strong>die</strong> Tat „um ihrer selbst willen" gefordert<br />

und getan wird, ohne Rücksicht auf Lohn und Strafe? Auch <strong>die</strong>se<br />

scheinbar höchste Lebensanschauung, <strong>die</strong> Menschen erdenke» können, ist auf den<br />

Lohngedankcn hin angelegt. Denn der Mensch sucht eben damit den Sinn<br />

seines Lebens zu erfüllen und in der Erfüllung seiner „Bestimmung" den<br />

Ausgleich zu finden, auf den hin jedes gesunde Leben geschaffen ist. Im Tun<br />

der unbedingten Forderung, in der harten Schule der Pflicht, <strong>die</strong> nicht nach<br />

dem „Glück" oder der „Befriedigung" fragt, liegt <strong>für</strong> den Täter selbst der<br />

Lohn. Immer steht — offen oder verborgen — <strong>die</strong> Frage da, ob <strong>die</strong>ses Leben<br />

„sich lohne"!<br />

Christen handeln nicht um Lohnes willen. Aber Gott gibt Lohn. Lr erfüllt<br />

Seine Verheißungen und erweist sich gerade dadurch als Gott. w ir aber<br />

dürfen uns Seine Verheißungen gefallen lassen, gerade als Glaubende. Denn<br />

Glauben heißt: sich das antun lassen, was Gott uns zugedacht hat. wehe,<br />

wenn wir in falschem Stolz Gottes Gabe verachten! Gerade in unserer Demut<br />

könnte sich der heimliche Hochmut enthüllen, den Jesus in Petrus' Verhalten<br />

verwirft (vgl. Ioh. 13, bff!). Denn Gott gibt uns als Lohn nicht etw as,<br />

sondern Sich Selbst. Darum klingt schon aus der Urzeit <strong>die</strong> Verheißung,<br />

<strong>die</strong> <strong>für</strong> uns gilt: ^ .<br />

Ich<br />

bin dein Schild<br />

und dein sehr großer Lohn.<br />

Mose ,s, -.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!