Das Kirchenbuch für die Gemeinde
Woche des Sonntags Septuagesimä wahrt ihn davor, andern zu predigen, aber selber zu versagen, wenn die Reihe an ihn kommt. Darin beweist er sich als ein echter Jünger I-M-. H -„», E ,-- Li-d d-, w °ch. E s ist das Heil uns kommen her Paul Speratus, ursprünglich katholischer Priester, dann Vorkämpfer der Reformation und Prediger in Iglau (Mähren), hatte in seiner Gemeinde in evangelischem Sinne gewirkt. Dafür wurde er zum Zeuertode verurteilt, w ährend seiner Gefangenschaft auf dem Rathaus zu Vlmütz hat er dies Lied gedichtet und es seiner dem Evangelium treugeblicbmen Gemeinde g s mdk: ein Lied kla er evangelischer Erkenntnis. Rein Ton der Angst und Sorge klingt mit. Sicherheit in der Lehre gab dem Dichter erhöhte Glaubenskraft. — Später ließ man ihn frei, wies ihn aber aus Mähren aus. E r ging zu Luther nach wittcnberg und wurde auf dessen Empfehlung vom Hochmeister des preußischen R itterordens nach Preußen berufen, wo er mit Gramann die Reformation einführte. w eiß man von diesem Anlaß der Dichtung, so versteht man das Lied umso besser zu würdigen. Es wird vielfach eine evangelische Dogmatik in Reimen genannt, aber man darf das Lied deswegen nicht zurücksetzen. E s hat die Botschaft von der Gnade Gottes in Christus in die verwaiste Gemeinde des Dichters und dann durch alle deutschen Lande getragen. Die Wirkung dieses Sturmliedes der Reformation auf die jungen evangelischen Gemeinden war so stark, daß von der gegnerischen Seite eine Gegendichtung mit dem gleichen Anfang herauskam. Bei aller Lehrhaftigkeit spüren w ir doch, wie lebendig der Dichter an dem, was er zu verkünden hatte, beteiligt war. I n einem Lobpreis auf den Dreieinigen Gott und im Vaterunser findet dieses in seiner Art eigene Lied einen festlichen Abschluß. D a s Gebet der Woche Herr G ott, himmlischer Vater, der D u aus väterlicher Liebe gegen uns arme Sünder Deinen S oh n uns geschenkt hast, daß wir an Ih n glauben und durch den Glauben sollen selig werden, wir bitten Dich, gib D einen Heiligen Geist in unsere Herzen, daß wir in solchem Glauben bis an unser Ende beharren und ewig selig werden, durch Jesum Christum, Deinen S oh n , unsern Herrn. Amen. -ch
Lohn r,! Lohn Gott ist ein Gott der Gnade und des Gerichts, von Ihm gilt, was in unserem Latcchismus v. Martin Luther sagt: „Gott dräuet zu strafen alle, die diese Gebote übertreten. Darum sollen wir uns fürchten vor Seinem Zorn und nicht wider solche Gebote tun. Lr verheißet aber Gnade und alles Gute allen, die solche Gebote halten. Darum sollen wir Ihn auch lieben und vertrauen und gerne tun nach Seinen Geboten". Schrift und Bekenntnis unserer Lirche kündm gewaltig, daß Gott Vergeltung übt. verzichte e Lr auf Vergeltung, so mißachtete Lr Seine eigenen Gebote und gäbe Seine Gottheit preis! Dieser vcrgcltungswille Gottes wird durch das Lvangcliun, bestätigt, w ir werden zwar ohne des Gesetzes Werke gerechtfertigt (Röm. 8, rs), denn Christus hat durch Sein Werk für uns das Gesetz erfüllt. Aber wir werden als Gerechtfertigte nach unseren Werken gerichtet (Röm. r, j—?o). w ir werden also Strafe oder Lohn erhalten. Siehe, Ich komme bald und Mein Lohn mit Mir, zu geben einem Icglichcn, wie seine Werke sein werden. Offenbarung rr, zr. Der Gedanke, daß Jesus Christus Lohn verheißt, erscheint manchen Menschen befremdlich. Ist der Lohngedanke nicht ein unterchriftlichcr Gedanke, der jedem geläuterten sittlichen «Empfinden widerstrebt? Ist es nicht edler, eine Tat zu tun, gerade wenn sie keinen Lohn findet? r. Nun aber hat Jesus den Lohngcdanken keineswegs preisgegeben. Lr hat ihn allerdings gereinigt von seiner Vcrquickung mit dem Vcrdienftgcdankcn, d. h. der Mensch kann sich das Heil nicht verdienen. Lr hat keinen Anspruch auf Lohn. Lr darf überhaupt nicht den Lohn zum Zielpunkt seines Handelns machen. Ls kann nichts Schlimmeres von einem Menschen gesagt werden, als daß er in göttlichen Dingen etwas „um Lohn" tue (Micha 3, p). Wer nach Lohn schielt und um Lohnes willen handelt, wird von Gott enttäuscht werden. Das wird im Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg deutlich bezeugt (Match, ro, ;—ch). w o aber ein Christ ohne Blick auf den Lohn, einzig aus dem Gehorsam gegen Gottes Gebote und aus Dankbarkeit gegen Gottes Gnade handelt, schenkt ihn Gottes Gnade über Bitten und Verstehen. In diesem Sinne redet Jesus von Lohn. Der „Vater, der in das verborgene sieht, wird dir vergelten" (Match. S, I. 4. b. j§). Die ganze Bergpredigt, angefangen von den Scligprcisungen, ist angefüllt mit den heimlichen Verheißungen des Lohnes! Jesu große Aussendungsrcde an die Iünger (Match, zo) wird in ihrem ganzen Lrnst nur dadurch erträglich, daß sie ganz und gar vom Lohngedanken unterbaut ist. Die Weisung, umsonst die wohltaten Gottes anzubieten (Match, zo, r), ist nicht ohne die Verheißung des Lohnes: Match. 10, 82. 3g. „wer einen Propheten aufnimmt in eines Propheten Namen, der wird eines Propheten Lohn empfangen. Wer einen Gerechten aufnimmt in
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und nicht wider solche Gebote tun. Lr verheißet aber Gnade und alles Gute<br />
allen, <strong>die</strong> solche Gebote halten. Darum sollen wir Ihn auch lieben und vertrauen<br />
und gerne tun nach Seinen Geboten". Schrift und Bekenntnis unserer<br />
Lirche kündm gewaltig, daß Gott Vergeltung übt. verzichte e Lr auf Vergeltung,<br />
so mißachtete Lr Seine eigenen Gebote und gäbe Seine Gottheit preis!<br />
Dieser vcrgcltungswille Gottes wird durch das Lvangcliun, bestätigt, w ir<br />
werden zwar ohne des Gesetzes Werke gerechtfertigt (Röm. 8, rs), denn<br />
Christus hat durch Sein Werk <strong>für</strong> uns das Gesetz erfüllt. Aber wir werden<br />
als Gerechtfertigte nach unseren Werken gerichtet (Röm. r, j—?o).<br />
w ir werden also Strafe oder Lohn erhalten.<br />
Siehe, Ich komme bald und Mein Lohn mit Mir,<br />
zu geben einem Icglichcn, wie seine Werke sein werden.<br />
Offenbarung rr, zr.<br />
Der Gedanke, daß Jesus Christus Lohn verheißt, erscheint manchen Menschen<br />
befremdlich. Ist der Lohngedanke nicht ein unterchriftlichcr Gedanke, der jedem<br />
geläuterten sittlichen «Empfinden widerstrebt? Ist es nicht edler, eine Tat zu<br />
tun, gerade wenn sie keinen Lohn findet?<br />
r. Nun aber hat Jesus den Lohngcdanken keineswegs preisgegeben. Lr hat<br />
ihn allerdings gereinigt von seiner Vcrquickung mit dem Vcr<strong>die</strong>nftgcdankcn,<br />
d. h. der Mensch kann sich das Heil nicht ver<strong>die</strong>nen. Lr hat keinen Anspruch<br />
auf Lohn. Lr darf überhaupt nicht den Lohn zum Zielpunkt seines Handelns<br />
machen. Ls kann nichts Schlimmeres von einem Menschen gesagt werden, als<br />
daß er in göttlichen Dingen etwas „um Lohn" tue (Micha 3, p). Wer nach<br />
Lohn schielt und um Lohnes willen handelt, wird von Gott enttäuscht werden.<br />
<strong>Das</strong> wird im Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg deutlich bezeugt<br />
(Match, ro, ;—ch). w o aber ein Christ ohne Blick auf den Lohn, einzig aus<br />
dem Gehorsam gegen Gottes Gebote und aus Dankbarkeit gegen Gottes Gnade<br />
handelt, schenkt ihn Gottes Gnade über Bitten und Verstehen.<br />
In <strong>die</strong>sem Sinne redet Jesus von Lohn. Der „Vater, der in das verborgene<br />
sieht, wird dir vergelten" (Match. S, I. 4. b. j§). Die ganze Bergpredigt, angefangen<br />
von den Scligprcisungen, ist angefüllt mit den heimlichen Verheißungen<br />
des Lohnes! Jesu große Aussendungsrcde an <strong>die</strong> Iünger (Match, zo)<br />
wird in ihrem ganzen Lrnst nur dadurch erträglich, daß sie ganz und gar vom<br />
Lohngedanken unterbaut ist. Die Weisung, umsonst <strong>die</strong> wohltaten Gottes<br />
anzubieten (Match, zo, r), ist nicht ohne <strong>die</strong> Verheißung des Lohnes: Match.<br />
10, 82. 3g. „wer einen Propheten aufnimmt in eines Propheten Namen, der<br />
wird eines Propheten Lohn empfangen. Wer einen Gerechten aufnimmt in