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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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Woche des Sonntags Septuagesimä<br />

W elt. I n der W elt geht es gerecht zu, wenn es nach Rang und v er<strong>die</strong>nst<br />

geht. I n der Lirche gilt beides nicht. Dies hat Icsus Seinen<br />

Iüngern auch bei andern Gelegenheiten eingeschärft, wenn sie miteinander<br />

darüber stritten, wer der Größte sei, am eindrücklichsten kurz vor<br />

Seinem Tode, bei der Fußwaschung. Dennoch ist auch in der Lirche<br />

immer wieder <strong>die</strong> Versuchung aufgetaucht, nach Ver<strong>die</strong>nst und Rang<br />

zu gehen. S o etwa, wenn in der alten Lirche <strong>die</strong> Märtyrer sagten:<br />

w i r haben Verfolgung, Gefangenschaft und Lebensgefahr ausgestanden;<br />

andere haben nichts zu leiden gehabt. Also müssen wir einen Vorrang<br />

haben. <strong>Das</strong> ist der böse Hochmut der Veteranen, den es in -er<br />

Lirche Iesu Lhristi nicht geben soll. Erst recht darf es natürlich nicht<br />

sein, daß weltlicher Rang und w ürde sich auch im Hause Gottes<br />

breit machen (vergl. Iacobus r, ?—g).<br />

w ie hat Icsus <strong>die</strong>sen Hochmut bekämpft? Lr hat Seinen Iüngern<br />

nicht gesagt, es sei unrecht, daß sie überhaupt Lohn erwarten. Im<br />

Gleichnis wird vielmehr ausdrücklich erzählt, daß <strong>die</strong> Arbeiter, <strong>die</strong> von<br />

früh an im Weinberge gearbeitet haben, pünktlich und genau den Lohn<br />

bekommen, der ihnen versprochen wurde. Ebenso hat Icsus Seine<br />

Iünger, als sie darüber stritten, wer von ihnen der Größte sei, zwar<br />

zurechtgewiesen, ihnen zugleich aber ausdrücklich bestätigt, daß sie es<br />

gewesen sind, <strong>die</strong> bei Ihm ausgeharrt haben. Da<strong>für</strong> wolle L r sie in<br />

Sein Reich und in Seine Herrlichkeit einsetzen (Luk. rr, r r —so). Gott<br />

hält, was L r verspricht. Sie sollen belohnt werden, aber sie sollen<br />

<strong>die</strong>sen Lohn nicht als ihr menschliches Ver<strong>die</strong>nst ansehen, sondern als<br />

Gottes Geschenk und Gnade. Der Herr im Gleichnis sagt: „Habe ich<br />

nicht Macht zu tun, was ich will mit dem Meinen? Siehest du darum<br />

scheel, daß ich so gütig bin?"<br />

L s geht uns Menschen mit <strong>die</strong>sem Gleichnis merkwürdig. Einige<br />

sagen: w a s der Hausherr tat, ist ja auch ungerecht! <strong>Das</strong> m uß ja Unwillen<br />

erregen! Sie verstehen nicht, was <strong>die</strong> Geschichte als Gleichnis bedeutet.<br />

Andere behaupten, es sei verkehrt, daß in derBibel überhaupt von<br />

Lohn <strong>die</strong> Rede sei. Denn der sittlich gute Mensch tue das Gute nur um<br />

des Guten willen. Aber so gewiß Gott <strong>die</strong> Sünde der Menschen straft,<br />

so gewiß belohnt L r auch ihren Gehorsam, w e r das nicht weiß,<br />

weiß nichts von dem lebendigen Gott. Nur lohnt und segnet Gott<br />

so, wie L r will, und nicht, wie w ir wollen. Deshalb dürfen wir<br />

wohl auf den Lohn hoffen, den L r uns verheißt, aber w ir sollen unsern<br />

Lohn nicht mit dem der andern vergleichen und dürfen ihn nicht

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