Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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20V Dre drei Sonntage vor der Passionszeil Die drei Sonntage vor der Passionszeit Zwischen Epiphanias und Passion liegen drei Sonntage, die w ir die Sonntage der Vorpasfion nennen. Die Epiphaniaszeit hat uns die Herrlichkeit des Herrn kund getan. Christus ist das Licht der W elt: L r ist das Licht des Lebens (Ioh. §, ;r). Der Mensch hat dies Licht des Lebens nötig, um an seiner Seele wachsen und erstarken zu können. L r ist das Licht der W a h rh e it. Die W elt hat diese Wahrheit nötig, um zwischen den vielerlei I r r ­ lichtern menschlicher Einbildung und Lüge den rechten w e g zu finden. E r ist das erwärmende Licht der Liebe. Die W elt hat diese Liebe nötig, um nicht zu einer Liswüste menschlicher Selbstsucht zu erstarren. Aber die W elt weiß von sich aus nicht, was zu ihrem Frieden dient. Sie liebt die Finsternis mehr als das Licht. Deshalb wird das Licht zum Gericht für sie (Joh. 3, jg). Die drei Sonntage zwischen der Epiphanias- und der Passionszeit zählen von (Ostern aus. Sie tragen seit alters lateinische Namen: Geptuagcsimä: (rund) 70 Tage vor (Ostern, Sexagcsimä: (rund) bo Tage, (Ouinquag.simä: (rund) so Tage vor (Ostern. Der letzte Sonntag wird auch nach seinem Eingangsspruch Estomihi genannt: „Sei mir ein starker Fels und eine B urg" (Psalm 3 ; , 3). Die ersten beiden Sonntage der Vorpasfion b.ingen zwei Gleichnisse des Herrn über das Reich Gottes. Der dritte Sonntag bringt die Leidenswcissagung. In ihr spricht Iesus es vor Seinen Iüngcrn klar aus, daß L r zur Erlösung der W elt den w e g des Lrcuzes gehen müsse. Vorher hat E r ihnen schon zweimal Sein Leiden angekündigt, ohne daß sie es zu begreifen vermochten. Scptucrgcsimä W ir liegen vor D ir mit unserem Gebet, nicht auf unsere Gerechtigkeit, sondern auf D eine große Barmherzigkeit. Daniel g, -r D a s Evangelium Das Himmelreich ist gleich einem 3. Und ging aus um die dritte Stunde Hausvater, der am Morgen ausging, und sah andere an dem Markte müßig Arbc ter zu mieten in seinen Weinberg, stehen r. Und da er mit den Arbeitern eins 4. und sprach zu ihnen: Gehet ihr auch ward um einen Groschen zum Tag- hin in den Weinberg; ich will euch lohn, sandte er sie in seinen Weinberg, geben, was recht ist.

Sonntag Septuagesimä r»7 s. Und sie gingen hin. Abermals ging er aus um die sechste und ncuntc Stunde und tat gleich also. ö. Um die elfte Stunde aber ging er aus und fand andere müßig stehen und sprach zu ihnen: Was stehet ihr hie den ganzen Tag müßig? 7. Sie sprachen zu ihm: Es hat uns niemand gedingt. Lr sprach zu ihnen: Gehet ihr auch hin in den Weinberg, und was recht sein wird, soll euch werden. z. Da es nun Abend ward, sprach der Herr des Weinbergs zu s inrm Schaffner: Rufe die Arbeiter und gib ihnen den Lohn und heb an an den letzten bis zu den ersten. g. Da kamen, die um die elfte Stunde gedingt waren, und empfing ein jeglicher seinen Groschen. ;o. Da aber die ersten kamen, meinten sie, sie würden mehr empfangen; und sie empfingen auch ein jeglicher seinen Groschen. : 1. Und da sie den empfingen, murrten sie wider den Hausvater zr. Und sprachen: Düse letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleich gemacht, die wir des Tages Last und die Hitze getragen haben. -Z. Lr antwortete aber und sagte zu einem unter ihnen: Mein Freund, ich tue dir nicht unrecht. Bist du nicht mit mir eins worden um einen Groschen? ;4. Nimm, was dein ist, und gehe hin! Ich wi'l aber diesen letzten geben gleich wie dir. ;s. Oder habe ich nicht Macht, zu tun, was ich will, mit dem Meinen? Siehst du darum scheel, daß ich so gütig bin? z d. Also werden die Letzten die Lrsten und die Lrsten die Letzten sein. Denn viele sind berufen, aber wenige sind auscrwählt. Malth. ro, -—zd Auch in diesem Gleichnis enthüllt uns Icsus ein Geheimnis des Reiches Gottes, das uns zeigt, wie dort alles ganz anders zugeht als hier auf Erden. Hier auf Erden gilt das Gesetz: Die Höhe des Lohnes soll dem W ert der geleisteten Arbeit entsprechen. Nur dann ist der Lohn „gerecht". Nun ist es zwar auf dieser W elt mit der Gerechtigkeit der Entlohnung schlecht bestellt. Aber das Musterbild einer guten Wirtschaftsordnung verlangt, daß jede Arbeit ihren gerechten Lohn bekommt, w enn Icsus uns also darüber hätte belehren wollen, welches die beste Wirtschaftsordnung sei, dann hätte Er diese Geschichte nicht erzählen dürfen. Aber die Geschichte ist ja ein Gleichnis. I n ihr handelt es sich gar nicht um irdische Ding", sondern um die «Ordnung des Reiches Gottes. Iesus erzählt deshalb einen Ausnahmefall, der nicht alle Tage vorkommt, zu dem Zweck, um uns deutlich zu machen, daß es im Reiche Gottes anders zugeht als in der W elt. Das Reich Gottes ist überall da, wo Gottes Geist die Menschen regiert. Es ist gleichbedeutend mit der w ah ren Lirche. Icsus macht uns also in diesem Gleichnis deutlich, daß in der Lirche andere Gesetze und Ordnungen herrschen als in der

20V<br />

Dre drei Sonntage vor der Passionszeil<br />

Die drei Sonntage vor der Passionszeit<br />

Zwischen Epiphanias und Passion liegen drei Sonntage, <strong>die</strong> w ir <strong>die</strong><br />

Sonntage der Vorpasfion nennen.<br />

Die Epiphaniaszeit hat uns <strong>die</strong> Herrlichkeit des Herrn kund getan.<br />

Christus ist das Licht der W elt: L r ist das Licht des Lebens (Ioh. §,<br />

;r). Der Mensch hat <strong>die</strong>s Licht des Lebens nötig, um an seiner Seele<br />

wachsen und erstarken zu können. L r ist das Licht der W a h rh e it.<br />

Die W elt hat <strong>die</strong>se Wahrheit nötig, um zwischen den vielerlei I r r ­<br />

lichtern menschlicher Einbildung und Lüge den rechten w e g zu finden.<br />

E r ist das erwärmende Licht der Liebe. Die W elt hat <strong>die</strong>se Liebe<br />

nötig, um nicht zu einer Liswüste menschlicher Selbstsucht zu erstarren.<br />

Aber <strong>die</strong> W elt weiß von sich aus nicht, was zu ihrem Frieden<br />

<strong>die</strong>nt. Sie liebt <strong>die</strong> Finsternis mehr als das Licht. Deshalb wird das<br />

Licht zum Gericht <strong>für</strong> sie (Joh. 3, jg).<br />

Die drei Sonntage zwischen der Epiphanias- und der Passionszeit<br />

zählen von (Ostern aus. Sie tragen seit alters lateinische Namen: Geptuagcsimä:<br />

(rund) 70 Tage vor (Ostern, Sexagcsimä: (rund) bo Tage,<br />

(Ouinquag.simä: (rund) so Tage vor (Ostern. Der letzte Sonntag wird<br />

auch nach seinem Eingangsspruch Estomihi genannt: „Sei mir ein starker<br />

Fels und eine B urg" (Psalm 3 ; , 3). Die ersten beiden Sonntage der<br />

Vorpasfion b.ingen zwei Gleichnisse des Herrn über das Reich Gottes.<br />

Der dritte Sonntag bringt <strong>die</strong> Leidenswcissagung. In ihr spricht Iesus<br />

es vor Seinen Iüngcrn klar aus, daß L r zur Erlösung der W elt<br />

den w e g des Lrcuzes gehen müsse. Vorher hat E r ihnen schon zweimal<br />

Sein Leiden angekündigt, ohne daß sie es zu begreifen vermochten.<br />

Scptucrgcsimä<br />

W ir liegen vor D ir mit unserem Gebet, nicht auf unsere Gerechtigkeit,<br />

sondern auf D eine große Barmherzigkeit. Daniel g, -r<br />

D a s Evangelium<br />

<strong>Das</strong> Himmelreich ist gleich einem 3. Und ging aus um <strong>die</strong> dritte Stunde<br />

Hausvater, der am Morgen ausging, und sah andere an dem Markte müßig<br />

Arbc ter zu mieten in seinen Weinberg, stehen<br />

r. Und da er mit den Arbeitern eins 4. und sprach zu ihnen: Gehet ihr auch<br />

ward um einen Groschen zum Tag- hin in den Weinberg; ich will euch<br />

lohn, sandte er sie in seinen Weinberg, geben, was recht ist.

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