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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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Maria, <strong>die</strong> Mutier Jesu -S7<br />

Gottes Gnade, Lob und Ehre nicht abbreche, so man ihr zu viel gibt. Es<br />

ist besser, ihr zu viel abgebrochen, denn Gottes Gnade. Ja, man kann ihr nicht<br />

zu viel abbrechen, so sie doch aus nichts geschaffen ist, wie alle Kreaturen".<br />

Gott, der Maria mit Seiner Güte überschüttet hat, verheißt auch uns Seine<br />

Gnade, w er Maria, das Bild süßen Trostes, schaut, soll sprechen: „Li du<br />

selige Jungfrau und Mutter Gottes, wie hat uns Gott in dir erzeigt einen<br />

so großen Trost, <strong>die</strong>weil Lr deine Unwürdigkeit und Niedrigkeit hat so gnädiglich<br />

angesehen, dadurch wir ermähnt sind hinfort, Lr werde uns arme nichtige<br />

Menschen, deinem Lxempe! nach, auch nicht verachten und gnädig ansehen",<br />

w ie das leere Grab in den Gstergeschichtcn hinweist auf das Geheimnis der<br />

Auferstehung, so ist <strong>die</strong> Geburt des Lindes durch <strong>die</strong> Jungfrau das Zeichen<br />

<strong>für</strong> das Geheimnis der Menschwerdung Gottes: „Und das Wort<br />

ward Fleisch" (Joh. i, 14). Maria kann das Wunder und das Geheimnis in<br />

ihrem Linde nicht ergründen. Sie muß leiden um ihres Lindes willen. „Hat<br />

sie doch der Herr also regieret, daß sie nicht das Para<strong>die</strong>s an Ihm hat gehabt."<br />

Da Jesus ;r Jahre alt ist, muß sie ihr Lind mit Schmerzen suchen.<br />

Maria stößt an das göttliche Geheimnis, das ihr Lind umgibt. „Wisset ihr<br />

nicht, daß Ich sein muß in dem, das Meines Vaters ist?" (Luk. r, 4g). Zwischen<br />

Christus, dem Sohne Gottes, und Maria, Seiner Mutter, tut sich immer wieder<br />

<strong>die</strong> große Lluft auf. Als Jesus predigt, halten <strong>die</strong> Seinem Ihn <strong>für</strong> von<br />

Sinnen (Mark. 3, ri). Jesus weist den Anspruch Seiner Angehörigen zurück.<br />

Lr zeigt auf <strong>die</strong> Schar Seiner Jünger hin, <strong>die</strong> Ihn umgibt, und sagt: „Siehe,<br />

das ist Meine Mutter und Meine Brüder" (Match, i r, 4g). Auf der Hochzeit zu<br />

Lana steht Lr in rätselhafter Ferne neben Maria: „Weib, was habe Ich mit<br />

dir zu schaffen? Meine Stunde ist noch nicht gekommen" (Joh. r, 4). Unter<br />

dem Lreuz ihres Sohnes erduldet Maria <strong>die</strong> größte «Qual. Die Weissagung<br />

des alten Simeon in: Tempel geht in Erfüllung: „Und es wird ein Schwert<br />

durch deine Seele dringen" (Luk. r, ss).<br />

Maria steht an S telle des glaubenden Menschen. Wer an Christus<br />

glaubt, der muß leiden unter dem Lreuz, wie Maria litt, <strong>die</strong> Mutter des Herrn.<br />

Die Anfechtung und das Lreuz sind <strong>für</strong> den Christen <strong>die</strong> Zeichen seiner Lrwählung.<br />

So heißt es in jenem Adventslied:<br />

Und wer <strong>die</strong>s Lind mit Freuden / umfangen, küssen will, / der muß vor mit<br />

Ihm leiden / groß Pein und Marter viel.<br />

Maria ist auch zu allen Zeilen ein Sinnbild <strong>für</strong> <strong>die</strong> Lirche Jesu Lhristi gewesen.<br />

w ie Maria ist <strong>die</strong> Lirche das, was sie ist, allein durch <strong>die</strong> Gnade. Wie<br />

Maria mit ihrem Lind in großer Armut im Stall bei den Tieren, so ist auch<br />

<strong>die</strong> Lirche Jesu Lhristi arm, verstoßen und verlassen in <strong>die</strong>ser Welt. Muß<br />

Maria um <strong>die</strong>ses Lindes willen vor den Häschern des Herodes nach Ägypten<br />

fliehen, so sind auch <strong>die</strong> Glieder der Lirche Jesu Lhristi Fremdlinge in <strong>die</strong>ser<br />

Welt. Hat Maria unter dem Lreuz ihres Sohnes gelitten, so legt Gott der<br />

Lirche Jesu Lhristi das Lreuz auf — zum Erweis Seiner Gnade.

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