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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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Woche des letzten Sonntags nach Epiphanias<br />

isg<br />

<strong>die</strong>sem einen Wort faßt sich Jesu ganzes Beten zusammen. So hat es Paulus<br />

empfunden, wenn er zweimal sagt, es gäbe kein deutlicheres Zeichen da<strong>für</strong>,<br />

daß ein Christ den Heiligen Geist besitzt, als <strong>die</strong>ses: daß er es wagt, Jesus<br />

<strong>die</strong>ses Wort „Vater" nachzusprechen (Röm. r, 1 5 ; Gal. 4, ö). Nur in Jesu<br />

Nachfolge und Gcbetsschule, nirgendwo sonst, kann man das lernen.<br />

4. w a s wir über Jesu Beten wissen, erfährt seine Vollendung in den drei<br />

Gebetsworten vom Kreuz. In <strong>die</strong> Welt der makkabäischcn Rackegebetc<br />

ergeht <strong>die</strong> Fürbitte <strong>für</strong> <strong>die</strong> Henker: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht,<br />

was sie tun" (Luk. rs, 34). Der Gottesknecht, der als Schuldopfer (Ics. S3,-o)<br />

in den Tod geht, bezicht Seine Peiniger, <strong>die</strong> nicht wissen, daß sie den Heiland<br />

der Welt ans Kreuz schlagen, ein in den Kreis derer, denen <strong>die</strong> Sühnkraft<br />

Seines Todes gilt. Dann hören wir vom Kreuz den Gebetsruf aus der Tiefe<br />

der Gottverlassenhcit: „Mein Gott, Mein Gott, warum hast Du Mich verlassen?"<br />

(Match. L7, 4b). Selbst in der tiefsten Tiefe kann Jesus beten. Es<br />

ist ein Schriftwort (ps. rr, r), das auf Seinen Lippen liegt, und zwar ein<br />

Frageseufzer, wie wir sie so oft in den Psalmen finden, immer beides enthaltend:<br />

ein Ausschütten letzter Not und Verzweiflung und ein letztes wissen<br />

um das Gchaltenwerdcn von Gottes Hand. Nach Lukas hat Jesus mit einem<br />

Wort aus Psalm 3-, b Sein Leben ausgehaucht: „In Deine Hände befehle<br />

Ich Meinen Geist" (Luk. r3, 46). Es ist ein Wort. das man gern als Abendgebet<br />

sprach. Oftmals mag Jesus vor dem Einschlafen mit <strong>die</strong>sem Wort Seine<br />

Seele in des Vaters Hand gelegt haben. Jetzt tut Lr's auch vorm letzten Einschlafen.<br />

Ein Wort nur fügt Er dem Wortlaut des Psalmes hinzu, das<br />

Wort: Vater. In <strong>die</strong>sem einen Worte Vater liegt das hochheilige Geheimnis<br />

Seines Lebens und Seines Betens.<br />

-r-<br />

M ontag nach dem letzten Sonntag nach Epiphanias<br />

7. S o aber das Amt, das durch <strong>die</strong><br />

Buchstaben tötet und in <strong>die</strong> Steine gebildet<br />

war, Klarheit hatte, also daß <strong>die</strong><br />

Linder Israel nicht konnten ansehen<br />

das Angesicht M oses um der Klarheit<br />

willen seines Angesichtes, <strong>die</strong> doch aufhört,<br />

z. wie sollte nicht viel mehr das Amt,<br />

das den Geist gibt, Klarheit haben!<br />

tz. Denn so das Amt, das <strong>die</strong> Verdammnis<br />

predigt, Klarheit hat, wieviel<br />

mehr hat das Amt, das <strong>die</strong> Gerechtigkeit<br />

predigt, überschwengliche Klarheit.<br />

zo.D cnn auch jenes Teil, das verklärt<br />

w ar, ist nicht <strong>für</strong> Klarheit zu achten<br />

gegen <strong>die</strong>se überschwengliche Klarheit.<br />

IDenn so das Klarheit hatte, das<br />

da aufhört, wie viel mehr wird das<br />

Klarheit haben, das da bleibt.<br />

;r. Dieweil wir nun solche Hoffnung<br />

haben, sind wir voll großer Freudigkeit<br />

;s. und tun nicht wie Mose, der <strong>die</strong><br />

Decke vor sein Angesicht hing, daß <strong>die</strong><br />

Kinder Israel nicht ansehen konnten<br />

das Ende des, das aufhört.<br />

Nun aber spiegelt sich in uns allen<br />

des Herrn Klarheit mir aufgedecktem<br />

Angesicht, und wir werden verklärt<br />

in dasselbe Bild von einer Klarheit<br />

zu der andern, als vom Herrn, der<br />

der Geist ist. r. Lor. 3, 7—;s.

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