Das Kirchenbuch für die Gemeinde
Woche des letzten Sonntags nach Epiphanias (r. 3), zu tieferer Gotteserkcnntnis führt (4), ihm Lraft verleiht zum Äampf mit dem Feinde i„ der eigenen Brust (s), die Gottes- und Menschenliebe in ihm entfacht (ö) und ihm den M ut der Wahrheit gibt, Gott in allen Seinen Werken die Ehre zu geben (7). S o betet ein Herz, in das durch Christus der helle Schein gedrungen ist (s). Als wochcnsted kann auch gesungen werden das Lied des Epiphaniasfestes und der Woche nach dem ersten Sonntag nach Epiphanias: w ie schön leuchtet der Morgenstern. D a s Gebet der Woche Allmächtiger Gott, himmlischer Vater, der D u einst D einen Sohn vom Himmel herab verklärt hast, wir bitten Dich, hilf uns, S ein W ort im Glauben willig annehmen und im Gehorsam befolgen, auf daß wir einst Miterben des L önigs der Herrlichkeit werden, durch Iesum Christum, Deinen lieben S oh n , unsern Herrn. Amen. -1- w ie der Herr Iesu s betete* Jesus kam aus einem frommen Elternhaus (Match. ig; Luk. r, 4;). Schon mit diesem Satz tut sich uns ein Blick in Jesu Beten auf. Nach der festen, frommen Sitte der Zeit hat schon das Lind Jesus aus Seinem Elternhaus einen reichen Gcbetsschatz mitbekommen. Er hat gelernt, täglich früh vor dem Aufstrahlen der Sonne das Glaubensbekenntnis zu dem Einen Gott (Mark. zr, rg. so) zu sprechen und abends mit diesem Bekenntnis jeden Tag zu beschließen. Schon in Seiner Jugend hak Er gelernt, vor jeder Mahlzeit, selbst vor dem Genuß auch nur eines Stückes Brot, den himmlischen Vater zu preisen und Ihn nach der Mahlzeit durch das Oankgebct zu ehren; aus der Geschichte von der Speisung, aus dem Abendmahlsbericht und der Emmausgcschichte wissen wir, wie diese Sitte des Tischgebetes Jesus durch Sein ganzes Leben begleitet hat. Und wenn es Lukas 4, ib heißt, daß Jesus „nach Seiner Gewohnheit" zum Gotteshaus ging, so geht auch diese fromme Gewohnheit bis in Jesu Lindestage zurück; schon als Lind hat Er inmitten der feiernden Gemeinde gebetet, gehörte doch zum Gottesdienst das gemeinsame Beten des Bekenntnisses zu dem Einen Gott, das gemeinsame Anbeten Gottes in siebenfältiger Benedciung, das stille Gebet, in dem jeder Gottesdienstbesucher seine persönlichen Anliegen vor Gottes Thron brachte, und die anbetende Heiligung des Gottesnamens, mit der der Gottesdienst schloß.
wie der Herr Iesus betete )?7 In fester Gebetsordnung und frommer Gebetscrziehung ist Iesus aufgewachsen. Nein Tag in Seinem Beben ohne Morgen- und Abendgebet, keine Mahlzeit ohne Tisch- und Dankgebet, kein Gang zum Bethaus oder zum Tempel ohne Gebet, keine Astfeier ohne die Astgebcte — ahnen wir etwas davon, wie Iesu Leben vom Gebet getragen war von Lindestagcn an) Muß uns nicht die Aage bewegen: können unsere Linder anders beten lernen als Jesus — nämlich durch die treue Gebetserziehung eines frommen Elternhauses) r. Iesus hat die Gebetsordnung, in der Er von Lindheit an aufgewachsen war, Sein Leben hindurch bewahrt. Aber Er hat Sich nicht mit Morgen- und Abendgebet begnügt. Sein ganzes Leben war getragen von der Gcbetsgemcinschaft mit dem Vater. Nächtelang betet Er in der Einsamkeit (Luk. b, ir). Auch der Gcbrtskampf in Gcthscmanc ist ein nächtliches Gebet; mitten in der Nacht schreit Iesus zum Vater. Und wenn es in der Geschichte von der Heilung des Taubstummen heißt: „Er sah auf gen Himmel und seufzte" (Mark. 7, 34), so sehen wir, wie Iesus auch mitten aus dem Tagcslauf heraus einen Stoßseufzer zum Vater sendet; auch der Ruf „Vater, verkläre Deinen Namen" (Ioh. 12, 24) und die drei Gcbeksrufe am Lreuz sind solche Stoßseufzer, die Iesus mitten aus dem Leben heraus zu Gott schickt, w ie Iesu ganzes Leben, Tag und Nacht, unabhängig von Gebetsstunde und Gebetszeit, vom Gebet getragen ist, so gibt es kaum ein wichtiges Ereignis in Seinem Leben, das nicht mit dem Gebet zusammenhängt. So betet Er bei der Taufe (Luk. s, 2>), nach dem ersten Auftreten in Lapcrnaum (Mark. z, 35), nach den Zeichen, die Er vollbringt (Mark. b, 4 b); die Iünger hat Er Sich in einer Gebetsnacht erdetet (Luk. b, zr), und vor ihrer Aussendung ruft Er sie zum Gebet auf (Matth. g, 34); vor der entscheidenden Stunde von Laesarca Philipps finden wir Ihn betend (Luk. g, 14); die Verklärungsstunde ist eine Gebetsstunde (Luk. g, 24 f); nach dem Abendmahl stimmt Er mit den Iüngern den Lobgesang an (Mark. f4, 2b); vor dem Leiden betet Er für die Seinen (Luk. 22, 52; Ioh. -7) und ringt Er mit dem Vater im Gebet. Bis zur Todesstunde hat Er die Gebctsgcmcinschaft mit dem Vater festgehalten. So ist Iesus Selbst vorbildlich, wenn Er Seine Iünger ermähnt, allezeit zu beten und nicht müde zu werden (Luk. >4, ;). Das Gebet ist die tragende Lraft Seines Lebens, die alle Gnadenerfahrung und alle Not des Lebens heiligt. Spüren wir nicht, wie weit wir von Iesu Vorbild entfernt sind) 3. Iesu Beten ist unendlich reich. Er bittet: in Gethsemane, auf dem Tempelplatz, am Lreuz; Er lehrt die Iünger das große Bittgebet des Vaterunsers, Er mahnt sie immer wieder zum Bitten. Er tut 8ürbitte: für den Iünger, den Er in Gefahr sieht, daß der Satan seiner mächtig werde (Luk. 22, 32), für die Iünger alle und die Lirche im hohenpriesterlichen Gebet, für die Linder, denen Er segnend die Hand aufs Haupt legt, für Sein Volk (Luk. >3, b—tz), für Seine Ainde: Vater, vergib ihnen. Und Er dankt: der Iubelruf ist ein
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Woche des letzten Sonntags nach Epiphanias<br />
(r. 3), zu tieferer Gotteserkcnntnis führt (4), ihm Lraft verleiht zum<br />
Äampf mit dem Feinde i„ der eigenen Brust (s), <strong>die</strong> Gottes- und Menschenliebe<br />
in ihm entfacht (ö) und ihm den M ut der Wahrheit gibt,<br />
Gott in allen Seinen Werken <strong>die</strong> Ehre zu geben (7). S o betet ein Herz,<br />
in das durch Christus der helle Schein gedrungen ist (s).<br />
Als wochcnsted kann auch gesungen werden das Lied des Epiphaniasfestes<br />
und der Woche nach dem ersten Sonntag nach Epiphanias:<br />
w ie schön leuchtet der Morgenstern.<br />
D a s Gebet der Woche<br />
Allmächtiger Gott, himmlischer Vater, der D u einst D einen Sohn<br />
vom Himmel herab verklärt hast, wir bitten Dich, hilf uns, S ein<br />
W ort im Glauben willig annehmen und im Gehorsam befolgen,<br />
auf daß wir einst Miterben des L önigs der Herrlichkeit werden,<br />
durch Iesum Christum, Deinen lieben S oh n , unsern Herrn. Amen.<br />
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w ie der Herr Iesu s betete*<br />
Jesus kam aus einem frommen Elternhaus (Match. ig; Luk. r, 4;).<br />
Schon mit <strong>die</strong>sem Satz tut sich uns ein Blick in Jesu Beten auf. Nach der<br />
festen, frommen Sitte der Zeit hat schon das Lind Jesus aus Seinem Elternhaus<br />
einen reichen Gcbetsschatz mitbekommen. Er hat gelernt, täglich früh vor<br />
dem Aufstrahlen der Sonne das Glaubensbekenntnis zu dem Einen Gott<br />
(Mark. zr, rg. so) zu sprechen und abends mit <strong>die</strong>sem Bekenntnis jeden Tag<br />
zu beschließen. Schon in Seiner Jugend hak Er gelernt, vor jeder Mahlzeit,<br />
selbst vor dem Genuß auch nur eines Stückes Brot, den himmlischen Vater<br />
zu preisen und Ihn nach der Mahlzeit durch das Oankgebct zu ehren; aus der<br />
Geschichte von der Speisung, aus dem Abendmahlsbericht und der Emmausgcschichte<br />
wissen wir, wie <strong>die</strong>se Sitte des Tischgebetes Jesus durch Sein ganzes<br />
Leben begleitet hat. Und wenn es Lukas 4, ib heißt, daß Jesus „nach Seiner<br />
Gewohnheit" zum Gotteshaus ging, so geht auch <strong>die</strong>se fromme Gewohnheit<br />
bis in Jesu Lindestage zurück; schon als Lind hat Er inmitten der feiernden<br />
<strong>Gemeinde</strong> gebetet, gehörte doch zum Gottes<strong>die</strong>nst das gemeinsame Beten des<br />
Bekenntnisses zu dem Einen Gott, das gemeinsame Anbeten Gottes in siebenfältiger<br />
Benedciung, das stille Gebet, in dem jeder Gottes<strong>die</strong>nstbesucher seine<br />
persönlichen Anliegen vor Gottes Thron brachte, und <strong>die</strong> anbetende Heiligung<br />
des Gottesnamens, mit der der Gottes<strong>die</strong>nst schloß.