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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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Letzter Sonntag nach Epiphanias<br />

;sö<br />

Schrift? Darauf antwortet der Apostel: Ohne den Geist Gottes kann<br />

niemand <strong>die</strong> Schrift richtig auslegen. Da<strong>für</strong>, ob ein Ausleger Gottes<br />

Geist hat, gibt es Zeichen. <strong>Das</strong> erste ist <strong>die</strong> Demut: Daß er nichts anderes<br />

als bloß ein Ausleger sein will. <strong>Das</strong> andere ist <strong>die</strong> Gewißheit um<br />

<strong>die</strong> Rraft des göttlichen W ortes, <strong>die</strong> sich auf eine seltsame weise mit<br />

<strong>die</strong>ser Demut verbindet. <strong>Das</strong> dritte ist <strong>die</strong> Übereinstimmung seiner Auslegung<br />

mit dem Ganzen der Schrift: Daß sie ständig auf <strong>die</strong>s Ganze<br />

bezogen ist und von ihm alles Licht erhält, statt von irgendwelchen<br />

Nebendingen, <strong>die</strong> mit dem, was <strong>die</strong> Schrift eigentlich lehrt und treibt,<br />

nichts zu tun haben. Auf <strong>die</strong> andere 8rage, ob in der Schrift nicht auch<br />

Mcnschcnwort sei, sagt der Apostel mit Bezug auf das Zeugnis der<br />

alttestamcntlichen Propheten, daß keine ihrer Weissagungen aus ihrem<br />

eigenen Geist entsprungen sei. Solche „Weissagungen" erfüllen sich<br />

nicht. Die prophetischen Weissagungen aber haben sich in Christus erfüllt.<br />

Sie haben sich anders erfüllt, als <strong>die</strong> Propheten selber gedacht<br />

haben; aber darin zeigt sich ja gerade, daß sie vom Geiste Gottes eingegeben<br />

wurden.<br />

Dies zu wissen, ist sehr nötig <strong>für</strong> uns, damit wir nicht meinen, <strong>die</strong><br />

Schrift allein genüge nicht, sondern wir müßten eigene Offenbarungen<br />

und Gesichte zu Hilfe nehmen, w enn Gott will, so kann Er<br />

einen: Menschen auch Gesichte schenken. Aber wenn sie von Gott kommen,<br />

so sagen sie ihm nichts anderes, als was ihm <strong>die</strong> Schrift sagt.<br />

Notwendig <strong>für</strong> unser Heil sind sie nicht.<br />

D a s Lied der Woche<br />

Herr Christ, der einig G otts Sohn<br />

Ein Glaubcnszeugnis der jungen Gattin Caspar Lrucigers, des M itarbeiters<br />

Luthers in wittenberg. Luther selbst hat <strong>die</strong>ses <strong>die</strong> wahre<br />

Äraft des Evangeliums in sich schließende Lied sogleich in seine Gesangbücher<br />

aufgenommen. Die Melo<strong>die</strong> findet sich in Johann w a l-<br />

thers „wittenbcrgisch geistlich Gesangbüchlein" -s r4-<br />

Nach der gleichen weise gesungen wird ein anderes Lhristuslied:<br />

Herr Iesu, Gnadcnsonne, wahrhaftes Lebenslicht<br />

I n herzinnigen W orten singt hier der fromme Gothacr Hofrat Ludwig<br />

Andreas Götter. E r preist Iesus als <strong>die</strong> gütige Sonne seines Lebens<br />

(j), <strong>die</strong> ihin zur Erkenntnis seiner Hehler und Sünden vcrhilft

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