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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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Woche des S. Sonntags nach Epiphanias________________ ?7S<br />

so aber entzieht er sich dem, der der Herr ist auch über <strong>die</strong>se seine Zeit.<br />

w ie anders der, welcher im Geiste Christi <strong>die</strong> Zeit, in der er lebt, ansieht<br />

und zu deuten versteht! Ih n werden auch <strong>die</strong> schönsten Hoffnungen<br />

nicht darüber hinwegtäuschen können, daß wir in einer W elt<br />

leben, <strong>die</strong> einmal ihrem Ende zugeht. Und er wird auch in den trüben<br />

Erfahrungen nicht vergessen, daß mit dein Ende <strong>die</strong>ser W elt der Herr<br />

kommt und <strong>die</strong> Herrlichkeit Seines Reiches. Durch den G lau b en<br />

w ird E r ein H err sein über <strong>die</strong>se Z eit, ihre freundlichen und dunklen<br />

Stunden, so wie er durch den Glauben ein Herr ist über alle Rechthaberei<br />

und Rachsucht im Streit mit dem Bruder.<br />

Die andere Lesung: ;. Timotheus 4, z—r.<br />

Freitag nach deni fünften Sonntag nach Epiphanias<br />

;. Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet<br />

werdet.<br />

r. Denn mit welcherlei Gericht ihr<br />

richtet, werdet ihr gerichtet werden;<br />

und mit welcherlei Maß ihr messet,<br />

wird euch gemessen werden.<br />

8. Was siehest du aber den Splitter in<br />

deines Bruders Auge, und wirst nicht<br />

gewahr des Balkens in deinem Auge?<br />

4. Oder wie darfst du sagen zu deinem<br />

Bruder: Halt, ich will oir den Spliter<br />

aus deinem Auge ziehen, — und<br />

siehe, ein Balken ist in deinem Auge?<br />

5. Du Heuchler, zieh am ersten den<br />

Balken aus deinem Auge; darnach<br />

besiehe, wie du den Splitter aus deines<br />

Bruders Auge ziehest!<br />

Matth. 7, s<br />

Für den Verkehr der Christen unter einander ist maßgebend das „Gesetz<br />

Christi", das ist das Gesetz der Liebe. Nach <strong>die</strong>sem Gesetz trägt<br />

einer des anderen Last, hilft einer dem andern zurecht, wenn er von<br />

einem Fehler übereilt wird, verzeiht einer dem andern, wenn er ihm<br />

weh getan hat. w e r in dem andern seinen Nächsten sieht, stellt sich<br />

neben, nicht über ihn, denkt von dem andern nicht geringer als von sich<br />

und achtet in ihm das Ebenbild Gottes. Die natürliche Selbstsucht<br />

handelt anders. Sie fordert, ohne zu geben, stellt Ansprüche, <strong>die</strong> sie<br />

selber nicht erfüllt. Christus geißelt im heutigen Schriftabschnitt eine<br />

besondere A rt L ieblosigkeit, <strong>die</strong> weit verbreitet ist: das Richten,<br />

w e r „richtet", urteilt unrecht, denn er legt an den Nächsten einen andern<br />

Maßstab an als an sich selbst, er beurteilt den Bruder nach einzelnen<br />

fehlerhaften Taten und schätzt dabei sich selbst als fehlerlos ein.<br />

Darin liegt eine schwere Ungerechtigkeit, <strong>die</strong> sich zu einer bösen Heuchelei<br />

entwickelt. M it Nachdruck warnt hier Iesus <strong>die</strong> Anfänger im christlichen<br />

Glauben vor solchem Richten. Sie haben viel angeborene menschliche<br />

Selbstsucht zu überwinden und müssen wohl zusehen, daß sie

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