Das Kirchenbuch für die Gemeinde

Die Heilige Schrift -7S
heiligstes Erbe ins Leben mitgegeben, und viele der Besten in der Geschichte
unseres Volkes rufen uns mit Paulus zu:
Du aber bleibe in dem, das du gelernet hast,
und dir vertrauet ist,
sintemal du weißt, von wem du gelernet hast.
r. Timotheus 3, 14.
r. wenn wir für dieses Wunder eine Erklärung suchen wollen, so kann sie nur
in dem Satz gefunden werden: die Bibel ist G ottes W ort. Dabei übersehen
wir nicht das viele Menschliche, was in der Bibel sich findet. Die Bibel
ist von Menschen geschrieben, die ihre menschlichen Eigenarten und Fehler an
sich hatten. Auch in die Überlieferung des Textes mögen sich Hehler eingeschlichen
haben, wenn auch kein anderes Buch aus alter Zeit so gewissenhaft
an die Nachwelt überliefert worden ist, wie die Bibel. In die Bibel ist
hineinverwoben das Zeitgeschehen von Menschen fremder Völker. Aber das
ist nur der Hintergrund, gegen den sich der eigentliche Inhalt der Bibel abhebt.
Dieser Inhalt aber ist die «Offenbarung des Heilswillens Gottes über die
Welt, wie er für alle Zeiten und Völker gilt. Es wird hier der letzte Sinn
der Weltschöpfung, das letzte Ziel der Weltentwicklung aufgezeigt. Es wird
ernst gemacht mir dem Glauben, daß Gott der Herr der Welt ist, der Seinen
Anspruch geltend macht über alle Gebiete des Lebens und der sich aufmacht,
Seine verlorene Welt wieder zu erobern.
Nein, die Bibel ist kein Buch eines einzelnen Volkes. Sie enthält z. B. nicht
eine Verherrlichung jüdischer Art. Sie ruft vielmehr dieses Volk und alle
Völker unter den willen Gottes und zeigt gerade am jüdischen Volk, wie der
Ungehorsam gegen diesen Ruf in Gericht und Verwerfung hineinführt. Die
Bibel ist aber auch kein «vrakelbuch und ebensowenig ein wissenschaftliches
Nachschlagewerk. Und sie ist kein Paragraphenbuch, das eine äußere, papierene
Autorität über unser Leben ausübt. Die Bibel hat im Grund nur einen einzigen
Inhalt, und das ist die große «Offenbarung Gottes in Christus. Die
Schreiber der Bibel haben sich nicht selber etwas ausgedacht, sondern sie sind
getroffen von der Wirklichkeit des Lebens, das in Christus erschienen ist. Sie
sind Herolde, die den anbrechenden Tag des Herrn ankündigen, weil sie sein
Morgenrot im Glauben schon sehen, und sie sind Zeugen von den großen
Taten Gottes (Ap. Gesch. r, 11), von der einen großen Heilstat Gottes, in
der all Sein Handeln gipfelt, von der Erlösung, die durch Iesus Christus geschehen
ist. Indem sie das tun, wird ihr Zeugnis zum Wort Gottes an uns,
durch das wir ganz persönlich aufgerufen und angefordert und heimgeholt
werden.
w eil du von Rind auf die Heilige Schrift weißt,
kann dich dieselbige unterweisen zur Seligkeit
durch den Glauben an Christum Icsum.
r. Timotheus 3, i s.