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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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-7- Woche des s. Sonntags nach Epiphanias<br />

<strong>Das</strong> Himmelreich ist gleich geworden einem Bauern, der guten S a ­<br />

men auf seinen Acker säte. Danach aber kam sein Feind und säte ihm<br />

Unkraut zwischen den Weizen. Erst merkt es niemand. Als aber <strong>die</strong><br />

Frucht ausgeht, entdecken <strong>die</strong> Lnechte, was geschehen ist. Sie sind entsetzt<br />

und wollen sofort ans Ausjäten gehen. Aber ihr Herr verbietet<br />

ihnen das. Sie könnten ja zugleich mit dem Unkraut auch den W eizen<br />

ausreisten. E r heißt sie warten bis zur Ernte. Dann, so sagt er,<br />

ist es Zeit, das Unkraut von dem Weizen zu scheiden. Eher nicht!<br />

„Unkraut unter dem Weizen", das ist der Zustand der Lirche, <strong>die</strong> sichtbar<br />

vor unseren Augen steht. Lann man von ihr so hohe Dinge sagen,<br />

daß sie der Anfang des Himmelreiches hier auf Erden sei) I a und<br />

nein! Ia , wenn man sie mit den Augen des Glaubens sieht; nein, wenn<br />

man sie mit den Augen des Unglaubens betrachtet. Aber <strong>die</strong> sie mit den<br />

Augen des Glaubens sehen, was können <strong>die</strong> tun, daß das Unkraut verschwindet<br />

und der Weizen Frucht bringt) Einige, <strong>die</strong> sich <strong>für</strong> besonders<br />

eifrig halten, sagen: Man muß das Unkraut ausreißen. Aber das<br />

gehl nicht. Also muß man das Unkraut in alle Ewigkeit mit dem<br />

Weizen vermengt lassen) Der Herr antwortet: Nein. Die Zeit der<br />

Ernte kommt! w enn sie da ist, ist auch der Augenblick da, Unkraut<br />

und Weizen voneinander zu scheiden. Die Ernte ist das Gericht, das<br />

am Ende aller Tage kommt. E s wird <strong>die</strong> Lirche zuerst treffen. Aber<br />

wie es Vorzeichen des Endes gibt, so gibt es auch Gottesgerichte, <strong>die</strong><br />

als Vorwehen des jüngsten Gerichts von Zeit zu Zeit über <strong>die</strong> Völker<br />

gehen, w i r nennen solche Zeiten mit einem griechischen W ort Zeiten<br />

der Lrise. Lrisis heißt zu deutsch: Scheidung. I n solchen Zeiten der<br />

Lrisis steht immer der Glaube an Christus gegen Unglaube und Afterglaube.<br />

Nicht wir Menschen, sondern Gott führt solche Scheidung<br />

der Geister herbei; w ir werden durch sie hart geprüft. E s muß sich.<br />

dann zeigen, wohin w ir gehören. Darum laßt uns merken, was der<br />

H e rr sagt: „Und um der Ernte Zeit will ich zu den Schnittern sagen:<br />

Sammelt zuvor das Unkraut und bindet es in Bündel, daß man<br />

es verbrenne; aber den Weizen sammelt mir in meine Scheuer".<br />

D ie Epistel<br />

- r. So ziehet nun an, als <strong>die</strong> Aus- vergebet euch untereinander, so jemand<br />

erwählte» Gottes, Heiligen und Gc- Llagc hat wider den andern; gleichlicbten,<br />

herzliches Erbarmen, Freund- wie Christus euch vergeben hat, also<br />

lichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld; auch ihr.<br />

- 3. und vertrage einer den andern und 14. Über alles aber ziehet an <strong>die</strong> Liebe,

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