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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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s<br />

<strong>Das</strong> Wesen unseres Gottes<strong>die</strong>nst««<br />

I n <strong>die</strong>sem Sinne pflegt <strong>die</strong> evangelische Äirche der Ordnung, nicht in<br />

Wahrnehmung einer äußeren Gesetzlichkeit, sondern um der Liebe zu<br />

Gott und zum Nächsten willen. <strong>Das</strong> ist Ordnung evangelischer Zreiheit.<br />

b) Solche Ordnung steht immer im Licht und im Urteil der Hcilsordnung<br />

Gottes. Nach Gottes Heilsratschluß gründet sich aller Gottes<strong>die</strong>nst<br />

auf W ort und Sakrament, Gesetz und Evangelium, Buße und<br />

Gnade, Verheißung und Erfüllung. <strong>Das</strong> nun braucht in den Liturgien<br />

nicht getrennt auseinander zu folgen, etwa: erst Gesetz, dann<br />

Evangelium, erst Buße dann Gnade. Gottes wirken umschließt beides<br />

>n enger Verbundenheit, wie E r ja auch durch Güte zur Buße leitet.<br />

E s geht um <strong>die</strong> innere Verbundenheit beider Wahrheiten miteinander.<br />

Ein solcher Gottes<strong>die</strong>nst, der sich im Gehorsam des Geistes vollzieht,<br />

ist Gottes<strong>die</strong>nst „im Geist und in der Wahrheit» (Ioh. 4, 24), ist auch<br />

in der 8orm seiner Ausprägung ein Geschenk des Heiligen Geistes, das<br />

der <strong>Gemeinde</strong> „zufällt» (Matth. ö, 3 3 ), sofern sie am ersten nach dem<br />

Reiche Gottes trachtet.<br />

r) Eine solche glicht des Heiligen Geistes ist auch <strong>die</strong> Ordnung -es Lirchenjahres.<br />

Menschliche Willkür und Gleichgiltigkeit haben mancherlei<br />

an ihr in Unordnung gebracht. Die christliche <strong>Gemeinde</strong> steht hier vor<br />

der Pflicht, sich dem liturgischen Wachstum, wie es aus W ort und<br />

Sakrament sprießt, nicht zu verschließen. E s wird ihr alsbald deutlich,<br />

wie sich im Äirchenjahr der volle Reichtum des Gotteswortes entfaltet,<br />

ja, wie ihr selber mit dem Äirchenjahr der Schlüssel zum Verständnis<br />

mancher Schriftstclle gegeben wird. Deshalb stellt sich das<br />

Lirchenbuch, das hiermit den <strong>Gemeinde</strong>n in <strong>die</strong> Hand gegeben wird,<br />

unter das Leitwort: Die V erkündigung der Äirche nach dem<br />

G a n g des Ä irchenjahres.<br />

6) Die geschichtliche Entwicklung hat es mit sich gebracht, daß bei gleicher<br />

grundsätzlicher Haltung doch <strong>die</strong> Gottes<strong>die</strong>nste selbst verwandter<br />

^ Lirchen in den äußeren 8ormcn stark voneinander abweichen. I n einer<br />

Zeit, da <strong>die</strong> Grenzen der Länder fallen und unser Deutsches Volk sich<br />

seiner neu geschenkten Einheit freut und sie pflegt, ist es ein berechtigter<br />

Wunsch, daß auch in den Ordnungen des gottes<strong>die</strong>nstlichcn Lebens sich<br />

eine Ungleichung vollzieht. Möchte sie unter der Zucht des Geistes<br />

wachsen. <strong>Das</strong> Lirchenbuch will helfen, den Boden da<strong>für</strong> zu bereiten.<br />

Die Ordnung des Äirchenjahres findet ihren Niederschlag zunächst in<br />

den sonntäglichen Gottes<strong>die</strong>nsten. Die Botschaft des Sonntags klingt

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