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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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4 . Sonntag nach Epiphanias > s g<br />

er in Lebensgefahr ist. Dann treibt <strong>die</strong> Angst heraus, was in uns ist.<br />

<strong>Das</strong> zeigt sich auch in der Geschichte von der Stillung des Sturmes.<br />

Die Iünger Jesu hatten Beruf, Haus und Familie aufgegeben, um ihrem<br />

Herrn nachzufolgen. Sie glaubten an Gott, Seinen Messias und<br />

Sein Reich. Aber als der See anfing zu toben und das Wasser ins<br />

Boot schlug, packte sie doch <strong>die</strong> Angst. W ir kommen um! E s war<br />

nicht bloß <strong>die</strong> Angst um ihr Leben. E s war au h Angst um <strong>die</strong> Sache.<br />

W enn <strong>die</strong> Fluten des galilaischcn Meeres Iesus und Seine Iünger in<br />

<strong>die</strong>ser Nacht begraben hätten, was wäre dann gewesen) Die Wellen<br />

hätten am andern Morgen ein leeres Boot an den S trand gespült.<br />

Einige Tage danach hätte man <strong>die</strong> Leichen gefunden, und <strong>die</strong> Menge<br />

hätte gesagt: Der Prophet Iesus aus Nazareth ist ertrunken und all<br />

Seine Iünger mit ihm. W as <strong>für</strong> ein Gottesgericht!<br />

Iesus hat trotzdem Seine Iünger wegen ihres Äleinglaubens gescholten.<br />

E r hatte ein Recht dazu. w i r haben solches Recht nicht. Denn<br />

uns geht es nicht anders als ihnen. Viele haben Luther, als er nach<br />

w o rm s ging, gewarnt: Geh' nicht, du kommst nicht zurück! E s wird<br />

dir gehen wie einst Iohann Huß! Reden w ir heute anders) Glauben<br />

wir, daß, wer Gott <strong>die</strong>nt, auch in Gottes Hand steht) Daß <strong>die</strong> Geschichte<br />

Seines Heils nicht von uns aus, sondern von Gott aus sich erfüllt<br />

)<br />

Iesus schlief, während der Sturm tobte. E r schlief so fest, daß man<br />

Ih n wecken mußte. Wie konnte E r nur in einer solchen Stunde<br />

schlafen) Hatte E r so gute Nerven) Aber wer hat denn gute Nerven)<br />

Sicherlich erst einmal der, der mit dem psalmisten glaubt: „ w e r unter<br />

dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen<br />

bleibt, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und<br />

meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe". Verläßt sich einer darauf,<br />

dann umgibt ihn sein Glaube wie eine unsichtbare Schutzwehr und<br />

läßt <strong>die</strong> Gefahr im Schlafe an ihm vorübergehen. Daß unser Herr<br />

schlief, das ist ein Zeichen Seiner Menschheit. Denn Menschen m üssen<br />

schlafen. Aber daß E r in einer solchen Lage schlafen konnte, ist<br />

ebensosehr ein Zeichen Seiner Gottheit. W er von uns könnte das)<br />

Als Iesus geweckt worden war, bedrohte Er w in d und Wellen. Da<br />

wurde es sofort ganz still. Über <strong>die</strong>se Stille erschrecken <strong>die</strong> Iünger noch<br />

mehr als vorher über den Sturm . Sie sagen: „ w a s ist das <strong>für</strong> ein<br />

Mann, daß Ihm W ind und Meer gehorsam sind)"

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