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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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<strong>Das</strong> Wesen unseres Gottes<strong>die</strong>nstes<br />

Menschen kaum beachtet, aber von Gott, der ins Verborgene sieht, mit<br />

Wohlgefallen erkannt. Oder es geschieht in heiligem Trotz gegenüber<br />

den finsteren Mächten der W elt, <strong>die</strong> uns umgarnen und bedrohen,<br />

unter Abweisung der Vorteile, <strong>die</strong> <strong>die</strong> W elt den Verrätern Christi anbietet.<br />

Die Vielen, denen nichts wichtiger ist, als mit den: Böfen, dem<br />

„Hurst <strong>die</strong>ser W elt", in „gutem Frieden" zu leben, begreifen solch Bekennen<br />

nicht, verlachen es, machen es verächtlich. Gott aber krönt es.<br />

Luther selber hat den Gottes<strong>die</strong>nst ein Gespräch genannt, I n seiner<br />

predigt zur Einweihung der Schloßkirche in Torgau sagt er: „Meine<br />

lieben Freunde, w ir sollen jetzt <strong>die</strong>ses neue Haus einsegnen und weihen<br />

unserm Herrn Iesu Christo,. . . auf daß <strong>die</strong>s neue Haus dahin gerichtet<br />

werde, daß nichts anderes darin geschehe, denn daß unser lieber Herr<br />

Gelbst mit uns rede durch Sein heiliges W ort und wir wiederum mit<br />

Ihm reden durch Gebet und Lobgesang". Dieses Zwiegespräch zieht<br />

sich durch alle einzelnen Stücke des Gottes<strong>die</strong>nstes hindurch. Nicht, als<br />

ob in predigt oder Bibellesung Gott mit uns spräche, während in der<br />

übrigen Liturgie w ir mit Gott redeten — nein, ob predigt, ob Gebet,<br />

ob Lobgcsang: Gott und <strong>die</strong> Seinen reden miteinander. Gott verkündet<br />

Sein W ort, und <strong>die</strong> <strong>Gemeinde</strong> verkündet, indem sie härt, glaubt und<br />

bekennt, mit ihren Zungen <strong>die</strong> großen Taten Gottes.<br />

5. G ottes<strong>die</strong>nstlichc O rd n u n g<br />

s) Die Gottes<strong>die</strong>nste vollziehen sich in bestimmten Ordnungen. Ordnung<br />

muß sein. w o keine Ordnung ist, ist Unordnung. Da herrschen menschliche<br />

Willkür und Eigenmächtigkeit, da „läuft das W ort Gottes nicht<br />

um" in der <strong>Gemeinde</strong>, sondern Menschen vertreten ihm den w eg,<br />

stellen sich darüber und suchen sich heraus, was ihnen genehm ist. Iegliche<br />

Verkürzung des Gotteswortes aber ist Ungehorsam gegen Gottes<br />

W ort. Dieser Ungehorsam ist Sünde gegen Gott. Luther fordert in<br />

der Vorrede zu seiner „Deutschen Messe", daß in den Gottes<strong>die</strong>nsten<br />

Ordnung herrsche um der Sündhaftigkeit der Menschen willen. Dazu<br />

kommt ein zweiter Gesichtspunkt, w enn keine Ordnung besteht, ist<br />

eine Gemeinschaft im Loden und Danken, in Bitte und Fürbitte, im<br />

Hören und Bekennen erschwert, sowohl in der Einzelgemeinde als<br />

auch über <strong>die</strong> ganze Lirche hin. Hier ist Rücksicht aller gegen alle<br />

geboten. Rücksicht ist ein Erweis der Liebe. Deswegen fordert Luther<br />

Ordnung im gottcsdicnstlichcn Leben auch um der Liebe willen.

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