11.06.2019 Aufrufe

Das Kirchenbuch für die Gemeinde

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

. Sonntag nach Epiphanias ?ss<br />

Lhristus heiligt unser Leben. E r tut es dadurch, daß E r sowohl dem<br />

Einzelnen wie der <strong>Gemeinde</strong> besondere Gaben gibt.<br />

Unter den Gaben, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Einzelnen erhalten, wird an erster Stelle genannt<br />

<strong>die</strong> Verkündigung des W ortes Gottes. <strong>Das</strong> ist gemeint, wenn<br />

im Neuen Testament, wie auch an <strong>die</strong>ser Stelle, von Weissagung, d. l.<br />

Prophctie, <strong>die</strong> Rede ist. Alle .echte Prophetie ist Sinndeutung des<br />

menschlichen Lebens auf Grund des W ortes Gottes, Ankündigung der<br />

Strafe Gottes <strong>für</strong> <strong>die</strong> Sünde und Verheißung der Güte Gottes <strong>für</strong><br />

alle, <strong>die</strong> ihre Sünde erkennen und bereuen, w e r <strong>die</strong>se Gabe hat, dem<br />

sage der Apostel, er solle sie in Übereinstimmung mit dem Glauben<br />

ausüben, also nicht seine eigenen Gedanken vortragen, sondern sich an<br />

Gottes W ort hallen. Davon wird unterschieden das Amt der Lehre,<br />

wie es etwa <strong>die</strong> Professoren der Theologie — Professor heißt zu<br />

deutsch: Bckcnncr (des Glaubens) — an den Studenten oder <strong>die</strong> Lehrer<br />

an ihren Schülern ausüben. Auch <strong>die</strong>s ist eine besondere Gnadcngabe.<br />

Danach spricht der Apostel vom Am t der S eelso rg e. <strong>Das</strong> ist eine<br />

eigene Gnadcngabe, <strong>die</strong> nicht allen gegeben ist. Denn nicht alle verstehen<br />

es, ihren Brudern und Schwestern ermahnend und tröstend „zuzusprechen".<br />

w e r <strong>die</strong>s Amt recht ausüben will, muß viel Geduld,<br />

Liebe und Zeit haben, wieder ein anderes Amt ist das der Liebes<strong>die</strong>nste,<br />

vom Griechischen her D iakonie genannt. I n <strong>die</strong>sem Amt<br />

sind alle. <strong>die</strong> in Arankenhäusern oder als Gemeindchclfer pflegerisch<br />

tätig sind, bis zu denen, <strong>die</strong> nur mithelfen, christliche Schriften weiterzureichen,<br />

Liebesgaben zu sammeln, Alten und Aranken vorzulesen oder<br />

was es sonst sein mag. <strong>Das</strong> alles ist auch wichtig. Schließlich wird<br />

das Amt der Ä irchcnleitung genannt. Davon wird gesagt, daß es<br />

mir Eifer zu geschehen habe. <strong>Das</strong> heißt nicht, daß man <strong>die</strong>ses Amt besonders<br />

eifrig begehren solle. Im Gegenteil: E s ist eine Gnadcngabe<br />

genau so wie <strong>die</strong> andern, und nicht alle sind dazu geschickt. Die es aber<br />

haben, sollen sorgfältig und eifrig achtgeben, daß in der Airche G ottes<br />

W ort recht gelehrt und <strong>die</strong> Sakramente recht verwaltet werden.<br />

Dann kommen <strong>die</strong> Gaben, <strong>die</strong> allen Gemeindcgliedern gegeben werden.<br />

Voran <strong>die</strong> christliche B arm h erzig k eit, w enn jemand etwas verschenkt,<br />

so soll er dabei keine Hintergedanken haben, nicht viel darüber<br />

reden, keinen Dank erwarten, nicht rechnen, wie viel es gewesen ist,<br />

sonderri an den denken, der es braucht und an nichts weiter. Auch soll er's<br />

gern tun in aufrichtiger Hreude darüber, daß er helfen kann und darf.<br />

Dann kommt <strong>die</strong> brüderliche und schwesterliche Liebe untereinander.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!