Das Kirchenbuch für die Gemeinde

11.06.2019 Aufrufe

Woche des Sonntags nach Epiphanias Gott zu nahe. Deshalb mahnt der Apostel, zu bedenken, daß G o tt es ist, der alle Gaben gibt. E r gibt sie nicht, wie w ir wollen, sondern wie E r will, und alle Seine Gaben sind dazu da, daß die, denen sie gegeben werden, sich wie die Glieder ein und desselben Leibes gegenseitig ergänzen und helfen. E s ist eine große Weisheit und ein großes G ottesgeschenk, wenn einer weiß, was er kann und was er nicht kann. Die Bescheidenheit, die daraus folgt, ist ein echtes Zeichen der Lrwählung, und die Gemeinschaft, welche die Christen im Glauben an ihren Herrn miteinander haben, macht den Leib des auferstandenen Christus hier auf Erden sichtbar. D a s Lied der Woche w ie schön leuchtet der Morgenstern Das Lied ist am Epiphaniastage besprochen. D a s Gebet der Woche Allmächtiger, ewiger Gott, D u hast Dich durch unsern Herrn Iesum Christum, Deinen Sohn, verherrlicht von Seiner Jugend an. w ir bitten Dich, schenke uns Deinen Geist, daß auch wir als Deine Linder wandeln vor Deinem Angesicht, und Früchte der Gerechtigkeit bringen, durch unsern Herrn Iesum Christum. Amen. -1- D er Name Gottes* Der Name ist das erste Geschenk eines Menschen an seine Mitmenschen. Denn wessen Name bekannt ist, der kann gerufen werden, angeredet, gelockt, getröstet, aber auch gescholten und verantwortlich gemacht werden. Mit dem Namen gibt jeder Mensch ein Stück seiner selbst preis. Den Namen zu kennen, ist der Anfang allen Vertrauens und aller Vertraulichkeit zwischen Menschen, w er für die anderen Menschen ohne Namen ist, ist einsam unter ihnen. W er Gott nicht mit Namen kennt, der kennt Ihn garnicht. Er kann Ihn nicht anrufen, nicht anbeten, kann von Ihm nichts erzählen und anderen weitersagen; er kann Ihn höchstens ahnen. Aber wer will den Namen Gottes wissen? w er möchte es wagen, Ihm gar einen Namen beizulegen?! Wenn Gott mit Namen genannt sein soll, dann muß Er selber sagen, auf welchen Namen Er hören will. Darum hat Moses ganz recht getan, daß er Gott nach Seinem Namen gefragt hat, als dieser ihn zum Dienst berief. Erst

Der Name Gottes !r? als er Gottes Namen wußte, hat er sich stark genug gefühlt, den Dienst auszurichten, zu dem Gott ihn sandte. Das Neue Testament weiß davon zu berichten, daß Gottes Sohn Seinen Namen von Menschen bekam. „Da acht Tage um waren, daß das Lind beschnitten würde, da ward Sein Name genannt Jesus, welcher genannt war von dem Engel, ehe denn Er im Mutterleibe empfangen ward" (Luk. r, ri). Der Name wird dem Sohne Gottes von Menschen gegeben. Aber die Menschen haben diesen Namen G ottes von G ott Selbst erfahren. Das ist von tiefster Bedeutung! Es zeigt, daß Gott in Lhristus sich den Menschen in die Hand gibt, so daß sie Ihm einen Namen geben können; aber was Gott den Menschen preisgibt, soll der Menschen eigenste Erfahrung geworden sein, so daß sie es als ihre tiefste Erkenntnis selbst aussprechen können. Denn Gott will, daß Seine Linder Ihn erkennen, Ihm ins Her; schauen, Ihn bei Seinem Wesen fassen. Aber was sie von Ihm erfahren, das hat Er selbst ihnen gegeben. So ist es seither in der Christenheit geblieben. Der Name Jesus ist für alle wahren Lhristen der Zugang zum Namen G ottes, w a s sie von Gott wissen, was sie anderen von Ihm weitersagen können, das ist in diesem Namen beschlossen. Aber auch alles, was sie zu Gott sagen können, alles, was sie bei Ihm einklagen, erbitten und erflehen, umfaßt den Namen Jesus. Denn in diesem Namen ist G ottes Offenbarung begriffen, w a s immer Gott von Sich Gelbst zu erkennen gibt, liegt in diesem Namen. Was Gott den Menschen an Gutem getan hat, tut und tun wird, das drückt dieser Name aus. Denn wo Er genannt wird, da wird zugleich erinnert an Sein liebcrciches Herz, an Sein Lrcuz, Seine Auferstehung und Himmelfahrt. Mit diesem allen bezeichnet und benennt Sich Gott, wenn Er uns sagen läßt, wir sollten Ihn beim Namen Jesus suchen und finden. Aber nun will Er auch, daß wir Ihm aus eigenster Erfahrung und im Bekenntnis des von Ihm erfahrenen Heils diesen Namen zurückgeben. Er will, daß wir Ihn ansprechen als den Vater unseres Herrn Jesus Lhristus, der uns in Seinem Sohne frei und selig gemacht hat. Er will, daß wir es den Menschen weitersagen: Gott ist in Jesus der Heiland aller unsrer Nöte und Sünden! Das ist die Art, wie man den Namen Gottes nützlich führt: Ihn als Heiland anrufen, Ihm als Heiland danken, Ihn als Hnland loben und preisen vor den Menschen, w o das nicht geschieht, da wird Gottes Name mißbraucht, da folgen Seine Strafen: Verblendung, Lüge, Mißtrauen untereinander, Blindheit der Erkenntnis, Verzweiflung und verlorenheit. w er aber das zweite Gebot erfüllt, Gott als Heiland anruft und bekennt, soll auch unter Gottes Segen sich dieses und jenes Lebens freuen dürfen. Das zweite Gebot Du sollst den Namen des Herrn deines G ottes nicht »»nützlich führen, denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der Seinen Namen mißbraucht.

Woche des<br />

Sonntags nach Epiphanias<br />

Gott zu nahe. Deshalb mahnt der Apostel, zu bedenken, daß G o tt es<br />

ist, der alle Gaben gibt. E r gibt sie nicht, wie w ir wollen, sondern<br />

wie E r will, und alle Seine Gaben sind dazu da, daß <strong>die</strong>, denen sie gegeben<br />

werden, sich wie <strong>die</strong> Glieder ein und desselben Leibes gegenseitig<br />

ergänzen und helfen. E s ist eine große Weisheit und ein großes G ottesgeschenk,<br />

wenn einer weiß, was er kann und was er nicht kann. Die<br />

Bescheidenheit, <strong>die</strong> daraus folgt, ist ein echtes Zeichen der Lrwählung,<br />

und <strong>die</strong> Gemeinschaft, welche <strong>die</strong> Christen im Glauben an ihren Herrn<br />

miteinander haben, macht den Leib des auferstandenen Christus hier<br />

auf Erden sichtbar.<br />

D a s Lied der Woche<br />

w ie schön leuchtet der Morgenstern<br />

<strong>Das</strong> Lied ist am Epiphaniastage besprochen.<br />

D a s Gebet der Woche<br />

Allmächtiger, ewiger Gott, D u hast Dich durch unsern Herrn<br />

Iesum Christum, Deinen Sohn, verherrlicht von Seiner Jugend<br />

an. w ir bitten Dich, schenke uns Deinen Geist, daß auch wir als<br />

Deine Linder wandeln vor Deinem Angesicht, und Früchte der<br />

Gerechtigkeit bringen, durch unsern Herrn Iesum Christum. Amen.<br />

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D er Name Gottes*<br />

Der Name ist das erste Geschenk eines Menschen an seine Mitmenschen. Denn<br />

wessen Name bekannt ist, der kann gerufen werden, angeredet, gelockt, getröstet,<br />

aber auch gescholten und verantwortlich gemacht werden. Mit dem Namen<br />

gibt jeder Mensch ein Stück seiner selbst preis. Den Namen zu kennen, ist der<br />

Anfang allen Vertrauens und aller Vertraulichkeit zwischen Menschen,<br />

w er <strong>für</strong> <strong>die</strong> anderen Menschen ohne Namen ist, ist einsam unter ihnen.<br />

W er Gott nicht mit Namen kennt, der kennt Ihn garnicht. Er<br />

kann Ihn nicht anrufen, nicht anbeten, kann von Ihm nichts erzählen und<br />

anderen weitersagen; er kann Ihn höchstens ahnen. Aber wer will den Namen<br />

Gottes wissen? w er möchte es wagen, Ihm gar einen Namen beizulegen?!<br />

Wenn Gott mit Namen genannt sein soll, dann muß Er selber sagen, auf<br />

welchen Namen Er hören will. Darum hat Moses ganz recht getan, daß er<br />

Gott nach Seinem Namen gefragt hat, als <strong>die</strong>ser ihn zum Dienst berief. Erst

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