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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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,24 Woche -es Sonntags nach Epiphanias<br />

alljährlich am hohen Feste nach Ierusalcm reisten, so sorgten sie da<strong>für</strong>,<br />

daß <strong>die</strong>s auch <strong>für</strong> ihre Linder zu einer festen und fröhlichen Gewohnheit<br />

wurde. Als Icsus -2 Iahre alt geworden war, durfte E r zum<br />

ersten Male mit. jr Iahre, das ist im Morgenland <strong>die</strong> Zeit der ersten<br />

Reife.<br />

Der junge Icsus wird in Seinem Fühlen nicht anders gewesen sein als<br />

andere junge Menschen. E r wird <strong>die</strong>se Seine erste größere Reise mit<br />

starker Freude erwartet und mitgemacht haben. Und doch war E r anders<br />

als <strong>die</strong> andern. E r wurde nicht satt vom Anschauen dessen, was<br />

es zu sehen gab; es zog Ih n zum Tempel, es verlangte Ihn, den Ort<br />

zu sehen, wo Gott wohnte. E r fand, was E r suchte. Bald saß E r im<br />

Lreise der Schriftgelchrten und vergaß darüber alles andere. Auch <strong>die</strong><br />

Schriftgelchrten mögen anderes vergessen haben, als sie Ihn fragen<br />

und antworten hörten.<br />

S o hat -iesus von Menschen gelernt. I n Seinem Herzen schlummerte<br />

<strong>die</strong> ganze Fülle der göttlichen Weisheit, aber auch E r lernte, sie in<br />

menschlichen Begriffen zu durchdenkcn und in menschlichen Worten<br />

auszusprcchen.<br />

Als Icsu Eltern wieder nach Hause wollten, war ihr Sohn nicht da.<br />

<strong>Das</strong> beunruhigte sie zunächst nicht sehr. E r war groß genug und<br />

konnte fragen. Vielleicht war E r mit einigen verwandten schon auf<br />

der Rückreise. M an kannte <strong>die</strong> gewohnten Reisestationcn und hoffte,<br />

Ahn dort zu finden. Aber als man Ih n eine Tagereise weit vergeblich<br />

gesucht hatte, kam <strong>die</strong> Angst. Die Eltern kehrten zurück und fanden<br />

Ih n schließlich im Tempel. Da saß Er, mitten zwischen den Schriftgelehrten.<br />

Icsu Eltern waren einfache Leute vom Lande, <strong>die</strong> vor Schriftgelehrten<br />

einen hohen Respekt hatten. Aber in <strong>die</strong>sem Augenblick, als <strong>die</strong><br />

Angst um das vermißte Lind plötzlich weicht, vergißt Iesu Mutter<br />

alle Scheu. Sie sagt: „Mein Sohn, wie konntest Du uns das antun?<br />

w i r sind fast verzweifelt. S o haben wir Dich gesucht!" Der Icsusknabe<br />

aber antwortet mit unschuldigen Augen: „Gesucht? w ußtet ihr<br />

denn nicht, daß Ich sein muß in dem, das Meines Vaters ist?" I n <strong>die</strong>sen<br />

kindlichen W orten liegt <strong>die</strong> tiefe Einfalt dessen, der wirklich Gottes<br />

Sohn ist und darum alles ernst nimmt, was Ihm von Gott gesagt ist.<br />

Icsu Eltern verstehen zuerst gar nicht, was ihr Sohn meint; es liegt<br />

kein widerstand in Seiner Antwort. Iesus erhebt Sich sogleich und<br />

folgt Seinen Eltern auf dem Wege nach Nazarcth.

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