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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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<strong>Das</strong> Lpiphaniasfest<br />

Weiser war der römische Dichter Virgil, der nicht lange vor Christi<br />

Geburt von einem Linde geredet hat, das der W elt den Frieden bringen<br />

werde. Von gleichen Ahnungen waren <strong>die</strong> weisen aus dem Morgcnlande<br />

erfüllt. Sie waren Sterndeuter (Astrologen). Als solche haben<br />

sie einen neuen hellen Stern erblickt. Daraus schließen sie, daß ein<br />

neuer Lönig geboren ist. Nicht irgendein Lönig, sondern der Lönig,<br />

der alle Menschen erlösen und der W elt den Frieden bringen wird. Sie<br />

suchen ihn am Hofe des Herodes. Hohe Ahnungen, gewaltige E rw artungen<br />

und eine große Gewißheit begleiten sie auf ihrem Wege. Und<br />

was finden sie? Einen kleinen Menschen mit kleinlichen ängstlichen Gedanken<br />

und dazu einem bösen Gewissen. E r tut so, als sei er auch ein<br />

Weiser oder gar ein Gläubiger. Aber kaum haben seine hohen Gäste<br />

den Rücken gewandt, da beginnt er das Ränkespiel seiner menschlichen<br />

Klugheit, <strong>die</strong> doch so ohnmächtig ist gegen <strong>die</strong> Pläne des Allmächtigen<br />

Gottes. Die weisen lassen sich durch nichts beirren. Sie folgen ihrem<br />

Stern und finden den, den sie suchen.<br />

Darin liegt ein Zeichen, daß sie wirklich weise gewesen sein müssen.<br />

Denn eine solch große Gewißheit, wie sie sie hatten, gibt Wissenschaft<br />

allein nicht, w ir , auch <strong>die</strong> Gelehrtesten unter uns, sind meistens nicht<br />

so weise wie <strong>die</strong>se weisen aus dem Morgenlande. Die Vernunft erkennt<br />

viel wunderbare Dinge, nur eins nicht, daß es eine Macht gibt,<br />

<strong>die</strong> keine Gewalt braucht, um zu siegen, und daß einer Lönig der W elt<br />

sein kann, der durch den Frieden über sie herrscht. Darin aber besteht<br />

das Geheimnis der Erscheinung Christi auf Erden, daß E r solch ein<br />

Lönig des Friedens ist. Dies Geheimnis müssen <strong>die</strong> drei weisen erfaßt<br />

und verstanden haben, als sie den, den sie suchten, in einer Lrippe<br />

fanden. Sie beten Ih n an und bringen das Dankopfcr ihrer Geschenke<br />

dar. Damit bekunden sie zugleich, wo der Anfang und wo das Ende<br />

aller wahren menschlichen Erkenntnis und Wahrheit liegt. Sie geht<br />

aus von dem ehr<strong>für</strong>chtigen Staunen vor den Geheimnissen der Allmacht<br />

Gottes; sie endet in der Anbetung Iesu Christi, v o r Ihm wird<br />

auch der weiseste wieder einfältig wie ein Lind, voller Andacht und<br />

Dankbarkeit. E r wird auch feinfühlig <strong>für</strong> <strong>die</strong> leisen Fingerzeige Gottes.<br />

Die drei weisen übersehen und überhören Gottes Warnungen nicht.<br />

Sie kehren nicht zu Herodes zurück, sondern ziehen auf einem andern<br />

Wege geradeswegs in ihr Land. w e r Christus gesehen hat, hat alles<br />

gesehen Denn er hat Gott gesehen.

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