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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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Der Neujahrstag<br />

SS<br />

Christen am Ncujahrstagc geziemt. Lnapp in seiner Sprache, lenkt es<br />

um so nachdrücklicher den S inn der <strong>Gemeinde</strong> auf das, was in Lobpreis<br />

und Bitte an solchem Tage zu sagen ist.<br />

Strophe z ist aus der Erfahrung des lebendigen Glaubens gesprochen:<br />

Nach einem Iahr stillen Glaubensgchorsams durfte <strong>die</strong> <strong>Gemeinde</strong> aufs<br />

neue das Christfest feiern, das ihr allzeit M ut zu fröhlichem Neubeginn<br />

auch im irdischen Leben gibt. Recht und schlecht folgen in<br />

Strophe r <strong>die</strong> wünsche <strong>für</strong> das neue Ia h r: dankbar stehen im Lobe<br />

Christi mit der <strong>Gemeinde</strong>, beten <strong>für</strong> Lirche und Vaterland, um Frieden<br />

nach außen und um <strong>die</strong> Sauberkeit reiner Christenlehre im Innern, unter<br />

Abweisung des Teufels und seiner Mächte. Strophe 3 nimmt Anlaß,<br />

über <strong>die</strong> irdischen Zeiten hinübcrzublickcn ins verheißene Reich des<br />

Vaters voll unzerstörbaren Friedens und heiliger Freude,<br />

w o <strong>die</strong>s Lied unbekannt ist, singt man<br />

Nun laßt uns gehn und treten<br />

Nur wenige Lieder unseres Gesangbuches bringen so vollständig und<br />

bestimmt <strong>die</strong> Anliegen zum Ausdruck, <strong>die</strong> <strong>die</strong> christliche <strong>Gemeinde</strong> am<br />

Ende des alten und zu Beginn des neuen Iahrcs bewegen, wie <strong>die</strong>ses.<br />

M an merkt es dem Dichter Paul Gerhardt an, daß er selbst durch viel<br />

Leid und Not geführt worden ist. Die Schrecknisse des dreißigjährigen<br />

Lrieges, während dessen das Lied wohl entstanden ist, klingen an. Der<br />

Dichter ist der Wirklichkeit des Lebens begegnet, aber als Sieger aus<br />

allen Nöten hervorgegangen, weil er alles, was ihn traf, Großes und<br />

Rleines, Freud und Leid, im Lichte des W ortes Gottes schaute. Alles<br />

Leid, das ihm widerfuhr, war ihm <strong>die</strong> gewaltige Hand Gottes, unter<br />

<strong>die</strong> er sich gläubig beugte (z. petr. s, ö). Deswegen -rängt es ihn bei<br />

der Betrachtung des vergangenen Iahres, Gott zu loben <strong>für</strong> all Seine<br />

Treue und Güte (v . 7). M it Vers r beginnt <strong>die</strong> zweite Hälfte des<br />

Liedes: Bitten <strong>für</strong> das kommende Iahr. Die Verse --— >4 sind ein<br />

Vorbild echter gemeindlicher Fürbitte. — <strong>Das</strong> Lied sollte nicht gekürzt,<br />

sondern in den Gottes<strong>die</strong>nsten der Jahreswende von Anfang bis zu<br />

Ende gesungen werden.<br />

Die schlichte Melo<strong>die</strong> Nicolaus Sclncckers, eines treuen und unentwegten<br />

reformatorischcn Rämpfers, ist dem Helmboldtschcn Liede: „Nun<br />

laßt uns Gott dem Herrn Dank sagen und Ih n ehren" entnommen.<br />

Bei der Verwandtschaft <strong>die</strong>ser Texte ist ein Austausch der Melo<strong>die</strong>n<br />

sehr wohl möglich.

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