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Festschrift 125 Jahre Herzogsägmühle

Die umfassende Festschrift zum 125-jährign Jubiläum des Sozialdorfes Herzogsägmühle, das sich aus einer Arbeiterkolonie 1894 zu einem festen Bestandteil des gesellschaftlichen, kulturellen, künstlerischen und sozialen Lebens im gesamten oberbayerischen Raum, und ganz besonders in seiner Gemeinde Peiting, entwickelt hat.

Die umfassende Festschrift zum 125-jährign Jubiläum des Sozialdorfes Herzogsägmühle, das sich aus einer Arbeiterkolonie 1894 zu einem festen Bestandteil des gesellschaftlichen, kulturellen, künstlerischen und sozialen Lebens im gesamten oberbayerischen Raum, und ganz besonders in seiner Gemeinde Peiting, entwickelt hat.

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Inhalt<br />

Vorwort und historische Fotos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

Wofür wir dankbar sind . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

Warum wir zornig sind . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

Worüber wir traurig sind . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />

Wofür wir streiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67<br />

Worum wir beten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83<br />

Wovon wir träumen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99<br />

Was wir brauchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115<br />

Was uns heilig ist . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131<br />

Worüber wir lachen können . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147<br />

Was uns Mut macht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163<br />

Was uns Angst macht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179<br />

Wofür unser Herz schlägt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 195<br />

Worauf wir stolz sind . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 211<br />

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228<br />

4


Vorwort<br />

Liebe Freundinnen und Freunde von <strong>Herzogsägmühle</strong>,<br />

Sehr geehrte Leserschaft!<br />

Wenn man ein Jubiläum vor der Brust hat, kommt unweigerlich die Überlegung auf, in welchem<br />

Geist, mit welcher Haltung diese Feierlichkeit begangen werden soll. Wir haben uns<br />

dabei zunächst überlegt, welche Ausstrahlung wir NICHT wollen:<br />

Keine Selbstbeweihräucherung à la »Seht mal her, wie toll wir seit <strong>125</strong> <strong>Jahre</strong>n sind!« – denn<br />

»wir« (also die Menschen, die seit 1894 Verantwortung in und für <strong>Herzogsägmühle</strong> getragen<br />

haben) waren nicht immer toll.<br />

Keine Geschichtsklitterei à la »gut – da mag es ja mal ein paar schlechte <strong>Jahre</strong> gegeben<br />

haben, aber im Vergleich zu unserer langen langen Vergangenheit fällt die Zeit des Dritten<br />

Reiches nun wirklich nicht ins Gewicht…« – denn in der Rückschau erkennen wir, dass es<br />

über alle Zeiten hinweg Fehlentwicklungen und Entgleisungen gab, vor allem in den Jahrzehnten<br />

nach dem zweiten Weltkrieg mit Misshandlungen und Übergriffen in der Jugend -<br />

hilfe.<br />

Keine Selbstverkleinerung à la »eigentlich gibt’s gar nichts zu feiern, ist ja alles nur Ausdruck<br />

des Sozialstaates und seiner Gesetzgebungen oder mehr oder weniger Zufall« – denn das<br />

würde großartigen Ergebnissen diakonischer Arbeit, den Lebensleistungen von vielen Mitarbeitenden<br />

und ungezählten Lebenswendungen zum Guten für Menschen, die auf unsere<br />

Begleitung und Unterstützung angewiesen waren, nicht im Mindesten gerecht.<br />

5


Wir wollen eine »streitbare <strong>Festschrift</strong>« vorlegen – und wir wollen die Menschen zu Wort<br />

kommen lassen, denen unsere Achtsamkeit gilt: Den Menschen, die vorübergehend oder<br />

auf Dauer in und durch <strong>Herzogsägmühle</strong> Hilfe erhalten. Wir benennen sie mit dem Kunstwort<br />

»Hilfeberechtigte«, das Diskriminierung vermeidet (anders, als das z.B. mit dem von den Nationalsozialisten<br />

bewusst eingeführten Begriff der »Nichtsesshaften« geschah) und das Augenmerk<br />

darauf lenkt, dass es sich um Menschen handelt, die einen Rechtsanspruch<br />

einlösen und damit auf Augenhöhe mit den Helfenden stehen.<br />

Die »streitbare <strong>Festschrift</strong>« will zeigen, dass es viele Gründe zur Dankbarkeit und auch zur<br />

Freude über das Gelingende sozialer Arbeit gibt – aber dass auch heute nicht einfach »alles<br />

gut« ist. Wir benennen Dinge, die uns traurig, zornig und dankbar machen, ebenso Dinge,<br />

die wir noch brauchen und Dinge, für die wir streiten oder um die wir beten. Auf großen Plakaten<br />

haben wir in Wohngemeinschaften und an Arbeitsstätten Hilfeberechtigte gefragt, welche<br />

Antworten sie auf diese Fragen geben würden. Und fünf großartige Fotographen (Jonas<br />

Heintschel, Johann Jilka, Helmut Pöppel, Steffen Rothammel und Holger Wens) haben diese<br />

Menschen sowie einige Mitarbeitende und Flüchtlinge, die in unserem Dorf einen sicheren<br />

Ort gefunden haben, ins Bild gerückt. So entsteht mit diesen Statements und diesen Bildern<br />

ein buntes Kaleidoskop von <strong>Herzogsägmühle</strong> heute vor dem Hintergrund ihrer <strong>125</strong>-jährigen<br />

Geschichte.<br />

Schließlich zeigt die »streitbare <strong>Festschrift</strong>« auch, dass wir mit den Hilfen für Flüchtlinge und<br />

Migranten Teil einer globalen Herausforderung geworden sind – wie gelingen Gerechtigkeit<br />

und Frieden vor dem Hintergrund von Vertreibung, Umweltzerstörung, Ungleichheit der<br />

Lebens- und Bildungschancen und zahllosen Angriffen auf die Menschenrechte? Wir können<br />

globale Fragen nicht lösen – aber wir können zeichenhaft handeln und schleichender Aushöhlung<br />

des christlichen und des humanistischen Wertekonsenses in Deutschland wehren.<br />

6


Im ganzen Jubiläumsjahr spielen wir mit der Zahl <strong>125</strong> und der übersichtlicheren Variante<br />

12,5. Wir pflanzen zum Beispiel <strong>125</strong> Bäume in der Region, wir legen ein Rabattheftchen mit<br />

<strong>125</strong> Vergünstigungen für <strong>Herzogsägmühle</strong>r Dienstleistungen und Produkte vor – und wir<br />

haben in der <strong>Festschrift</strong> über 12,5 Sätze nachgedacht. Das »Komma 5« lädt immer ein, dass<br />

Sie als Leserin und Leser Ihre Überlegungen zum jeweiligen Thema eintragen können. Nach<br />

den Kommentaren vom Direktor und den Hilfeberechtigten kommen dann jeweils 12,5 Portraits,<br />

bevor das nächste Thema aufgeblättert wird. Wir danken herzlich allen Menschen,<br />

die durch Text und Bild unsere <strong>Festschrift</strong> bereichert haben!<br />

Wir wünschen unserer <strong>Festschrift</strong> aufmerksame Leserinnen und Leser, die sich angeregt<br />

fühlen, über ihre eigene Haltung zur Entwicklung der sozialen Arbeit in den letzten <strong>125</strong> <strong>Jahre</strong>n,<br />

über ihre Einschätzung zu Ergebnissen sozialstaatlichen Handelns und über die Stellung<br />

der Diakonie in der Gesellschaft nachzudenken. Daraus könnte im besten Fall ein möglichst<br />

breiter Konsens als Antwort auf die Frage stehen, die wir im Jubiläumsjahr bei vielen Gelegenheiten<br />

stellen: »In welcher Gesellschaft wollen wir leben, was sind Bedingungen und<br />

Ausdrucksformen gelingenden Lebens?«<br />

Danke, dass Sie uns dabei begleiten und ein Stück Wegstrecke aus <strong>125</strong> <strong>Jahre</strong>n mitgehen.<br />

Danke, dass wir auch dank Ihrer Unterstützung, Ihrem Gebet, Ihrer Zuwendung zu uns und<br />

den uns anvertrauten Menschen getrost und zuversichtlich, leidenschaftlich und solidarisch<br />

in die Zukunft gehen können.<br />

Mit einem herzlichen Gruß aus <strong>Herzogsägmühle</strong><br />

Ihr Wilfried Knorr<br />

7


8<br />

Adolf von Kahl (1846–1914)


Alte Kolonie Stefflbauer (1894) 9


10<br />

Peitnachhof-Gebäude (1896)


Gastwirtschaft Sägemühle, Schreinerei (1905) 11


12<br />

Russische Kriegsgefangene (1915)


Wäscherei (ca. 1923) 13


14<br />

Brückenhäusl (ca. 1926)


Peitnachhof Schlafsaal (ca. 1933 – 45) 15


16<br />

Peitnachhof Arbeitseinteilung (ca.1936)


Schneiderei (ca.1946) 17


18<br />

Martinskirche, Postkarte (ca.1949)


Volksschule Herzogsägmuehle (1950– 51) 19


20<br />

Leistungsprüfung freiwillige Feuerwehr <strong>Herzogsägmühle</strong> (1962)


Wofür wir dankbar sind<br />

21


Wofür wir dankbar sind:<br />

Viele Menschen erleben <strong>Herzogsägmühle</strong> als »guten Ort mit einem besonderen Geist«.<br />

Wie entsteht solch ein spürbar wohltuender Ort? Wir sind davon überzeugt: Es ist das<br />

Zusammenwirken von Segen Gottes und menschlicher, christlich verantworteter Arbeit.<br />

All unser Arbeiten bliebe wirkungslos, wenn es nicht umhüllt würde vom nicht Fassbaren,<br />

Metaphysischen, Spirituellem.<br />

Wir sind dankbar für zigtausende von Menschen, die in <strong>Herzogsägmühle</strong> anderen zum<br />

Segen wurden. Das sind nicht nur, aber auch die Mitarbeitenden – aber es sind nicht zuletzt<br />

auch die Hilfeberechtigten selbst, die sich oft gegenseitig stärkten, unterstützten,<br />

voran brachten auf dem individuellen Lebensweg.<br />

Wir sind dankbar für förderliche Rahmenbedingungen des Sozialstaates in Deutschland,<br />

der es Menschen mit Beeinträchtigungen, Erkrankungen und Behinderungen erlaubt,<br />

Wohnung und Arbeit zu finden, Begleitung durch Fachkräfte – und damit in vielen Fällen<br />

ein selbstbestimmtes, würdevolles Leben.<br />

Wir sind dankbar für die Menschen in den Behörden, Ministerien und Ämtern, denen diese<br />

Verpflichtung des Sozialstaates wichtig ist und die deshalb ihre Entscheidungen am Wohl<br />

des Einzelnen ausrichten.<br />

Wir sind dankbar, dass die ideologischen Verirrungen, rassisch und völkisch motivierten<br />

Unterdrückungssysteme aus der Zeit des Dritten Reichs ebenso überwunden sind wie die<br />

dumpfe, an spießigen Idealen der 50er und 60er <strong>Jahre</strong>n ausgerichtete Pädagogik der Anpassung<br />

und Fremdbestimmung.<br />

Wir sind dankbar für unseren großen Freundes- und Spenderkreis, ohne deren Gebet und<br />

Gaben unsere Arbeit sich in <strong>125</strong> <strong>Jahre</strong>n nicht so hätte entwickeln können.<br />

22


Wofür ich dankbar bin:<br />

Dass es die <strong>Herzogsägmühle</strong> gibt. Andre Kuhn<br />

Ich bin dankbar, dass ich gesund bin! Andreas Häringer<br />

Für die Hilfe, die ich hier bekommen habe. Andreas Stark<br />

Für meine Familie, Enkel und Urenkel. Für die »Oase«, die mich nach schwerer Depression<br />

wieder aufgebaut hat. Die »Oase« gibt mir Kraft und Halt, ist meine 2. Heimat. Else Gerloff<br />

Dass wir hier wohnen und arbeiten dürfen. Anna Elisabeth Nägele<br />

Für meine Arbeitsstelle. Gerhard Schwirtz<br />

Dass ich arbeiten und Geld verdienen kann. Jacob Vermeulen<br />

Dass ich lebe und hier aufgenommen bin. Karl Heinz Rassel<br />

Dass ich eine Arbeit und eine Familie habe. Martin Staltmeier<br />

Über die herzliche Aufnahme in der <strong>Herzogsägmühle</strong>. Otto Sykutera<br />

Für das tägliche Brot. Sonja Thurn<br />

Für die Chance, mein Leben zu verbessern. Tim Helbig<br />

Dass ich ein Dach über dem Kopf habe. Thomas Dustin<br />

Für die Hilfe, wenn man krank ist. Anne Langerbichler<br />

Für den schönen Arbeitsplatz, nette Mitarbeiter und Anleiter. Melanie Kielmann<br />

Dass wir hier eine Chance bekommen haben. Alex. R.<br />

Dass es die medizinische und berufliche Reha in <strong>Herzogsägmühle</strong> gibt. Angelika Sommer<br />

Für das geregelte und strukturierte Leben. Steffen Petzold<br />

23


24 Agnes von der Heyden


Andre Kuhn<br />

25


26 Gerhard Schwirtz


Karl Heinz Rassel<br />

27


28 Andreas Häringer


Else Gerloff<br />

29


30 Tamar Gapzindashvili-Schablowski


Otfried Sykutera<br />

31


32 Anna Elisabeth Nägele


Martin Staltmeier<br />

33


34 Andreas Schermer


Sonja Thurn<br />

35


Andreas Stadler<br />

Wofür ich dankbar bin:<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

36


Warum wir zornig sind<br />

37


Warum wir zornig sind:<br />

Wir sind zornig über alle offenen und verdeckten Formen von Ausgrenzung und Abwertung<br />

von Menschen mit Behinderung, seelischer oder körperlicher Erkrankung, von Jugendlichen<br />

mit Verhaltensproblemen, Erwachsenen mit Suchterkrankung oder von Menschen, die<br />

wohnungslos sind.<br />

Sehr zornig werden wir, wenn eine Fraktion des Deutschen Bundestags von der Bundes -<br />

regierung wissen will, wie sich durch Inzucht unter Migranten die Zahl von Menschen mit<br />

Behinderung entwickelt hat. Am zornigsten macht uns das, weil es nicht 1938, sondern<br />

2018 geschah.<br />

Zornig sind wir, wenn aus durchsichtigen wahltaktisch begründeten Motiven Menschen<br />

aus unserem Land abgeschoben werden, die beste Berufsaussichten als voll integrierte<br />

Fachkräfte in Handwerk und sozialen Berufen hätten. Wir teilen diesen Zorn mit allen Menschen<br />

aus der Mitte unserer Gesellschaft, die sich ehrenamtlich für die Integration, für<br />

Ausbildung und Arbeit von Flüchtlingen einsetzen.<br />

Unser Zorn wird nicht geringer, wenn Migranten grundsätzlich als Belastung und Problem,<br />

statt als Ebenbilder Gottes gesehen werden.<br />

38


Warum ich zornig bin:<br />

Dass die Chefs uns nicht immer zuhören; wenn wir immer von Männern verarscht werden.<br />

Diana Becker<br />

Weil die Betreuer uns manchmal falsch verstehen. Ricardo Brandner<br />

Über die Verzögerung bezüglich meiner Sicherheitsschuhe. Werner Jürgen Gottstein<br />

Ungerechtigkeit. Holger Fritsch<br />

Wahlergebnis in Rußland. Martin Engelbrecht<br />

Wenn ich so früh aus der Pause weg muss. Marcus Eichler<br />

Weil die Umstellung vom Leben auf der Straße zum Leben hier so schwer fällt. Über Entscheidungen,<br />

die ich in der Vergangenheit getroffen habe. Herr Tran<br />

Über das Wetter. Steffen Petzold<br />

Über die Regierung. Dieter Petzold<br />

Dass es zu Streitigkeiten kommt. Stefan Knebel<br />

Dass es überall Krieg gibt. Michael Hinz<br />

Ich lasse mich nicht ärgern. Horst Bechert<br />

Weil andere Bewohner uns das Leben schwer machen. Herr Schöbel<br />

Weil die meisten Menschen im Leben unzufrieden sind. Herr Fitzek<br />

Weil die Mitarbeiter manchmal nicht so wollen wie wir. Herr Tischendorf<br />

39


40<br />

Anton Moser


Anselm Holl<br />

41


42 Diana Becker


Armin Haas<br />

43


44 Ali Faqhirzadeh


Heiderose Eveline Brenner 45


46 Bruno Honold


Werner Jürgen Gottstein<br />

47


48 Andreas Lang


Bernhard Böck<br />

49


50


Andreas Friebel<br />

51


Warum ich zornig bin:<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

52


Worüber wir traurig sind<br />

53


Worüber wir traurig sind:<br />

Wir sind traurig, dass nicht immer in unserem Ort Menschen zu ihrem Recht verholfen<br />

worden ist. Insbesondere in der Zeit zwischen 1936 und 1945, aber oftmals auch in den<br />

50er bis 70er <strong>Jahre</strong>n waren Menschen in <strong>Herzogsägmühle</strong> Zwang unterworfen, erfuhren<br />

Ablehnung, körperliche Züchtigung, sexuelle Erniedrigung und Misshandlung.<br />

Wir sind traurig, dass auch heute wir nicht immer wirksam und umfassend helfen können.<br />

Auch heute rutschen uns Menschen durch unser Hilfesystem, auch heute kommen Mit -<br />

arbeitende an ihre persönlichen Grenzen, auch heute erreichen unsere Therapien und<br />

päda gogischen Bemühungen nicht immer ihre Ziele. Wir sind begrenzt in unserem Tun.<br />

Wir sind traurig, dass noch immer der gesellschaftliche Stellenwert sozialer Arbeit nicht<br />

so hoch ist, wie er es verdient.<br />

Wir sind traurig, dass es in unserem reichen Land Alters- und Kinderarmut gibt, dass wir<br />

es nicht schaffen, alle Menschen mit angemessenem Wohnraum zu versorgen, dass Soli -<br />

darität oft Fremdwort bleibt.<br />

Wir sind traurig darüber, dass unsere Enkel nicht stolz auf uns sein werden, wie wir mit<br />

der Schöpfung umgegangen sind.<br />

54


Worüber ich traurig bin:<br />

Was ich aufgeben musste, um hierher zu kommen. Kevin William Henry Barnett<br />

Wir sind verzweifelt bei der Wohnungssuche. Julia Windgassen<br />

Dass ich alleine bin und zu wenig Besuch bekomme. Karl Heinz Rassel<br />

Über Gewalt in der Welt. Maike Hirschmann<br />

Wenn ich enttäuscht und verletzt werde. Shana Schegg<br />

Dass Betreuer manchmal gehen. Karin Menna<br />

Dass ich meine Familie so wenig sehe. Michael C.<br />

Dass es so viel Streit und Krieg auf der Welt gibt. Sabrina Teltscher<br />

Dass Menschen mit üppigen Gehältern darüber entscheiden, wer arm ist… A. Schneider<br />

Über manche Zustände und unnötige Geldverschwendung. Steffen Petzold<br />

Über die Umweltverschmutzung. Dieter Petzold<br />

Auseinandersetzungen. Stefan Knebel<br />

Dass ich keine Freundin habe. Michael Hinz<br />

Dass Freunde nicht hier sind. Leopold Andl<br />

Tod von Mutter und meinen Tieren. Horst Weigelt<br />

Über Situationen, die ich nicht ändern kann. Hermann Miethe<br />

Wenn nicht alles so läuft, wie man es sich wünscht. Herr Brasching<br />

Weil ich von den Eltern nichts höre. Herr Brenner<br />

55


56<br />

Maike Hirschmann


Ahmad Sharabati<br />

57


58<br />

Kevin William Henry Barnett


Julia Windgassen<br />

59


60<br />

Shana Schegg


Christian Fischer<br />

61


62 Daniela Scherer


63


64<br />

Daniela Linhardt


Ernst Bratner 65


66<br />

Martina Richter, Kerstin Fichtl


Mateusz Slowiak 67


Töpferei<br />

Worüber ich traurig bin:<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

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68


Wofür wir streiten<br />

69


Wofür wir streiten<br />

Wir streiten für eine Gesellschaft, die solidarisch ist mit den Benachteiligten.<br />

Wir streiten für ein Umsteuern in der Wirtschaftspolitik – nicht mehr der Erfolg in der<br />

Finanz bilanz soll das Wichtigste sein, sondern ein nachgewiesener Erfolg in der Gemeinwohlbilanz.<br />

Ethisches Wirtschaften, das sich den Werten der »Menschenwürde«, »ökologische<br />

Nachhaltigkeit«, »soziale Gerechtigkeit« und »Transparenz« verschreibt, soll gefördert<br />

und belohnt werden. Unethisches Marktverhalten soll durch wirtschaftliche Nachteile<br />

unattraktiv werden.<br />

Wir streiten für eine offene Gesellschaft, die sich ihrer Verantwortung für Fluchtursachen<br />

stellt.<br />

Wir streiten für die Unterstützung des Ehrenamts in unserer Republik, mit dessen Hilfe<br />

wir die Integration Geflüchteter hervorragend bewältigen können.<br />

Wir streiten für das Recht jedes Kindes auf unversehrte Kindheit. Wir streiten für das Recht<br />

jedes Menschen auf Selbstbestimmung und Teilhabe.<br />

Wir streiten für die Ächtung jeder Form von Diskriminierung aufgrund ethnischer Herkunft,<br />

kultureller Prägung, sexueller Identität und religiöser Überzeugung.<br />

70


Wofür ich streite:<br />

Für Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit, Menschlichkeit, denn Wahrheit ist Menschlichkeit.<br />

Hanns Peter Gerber<br />

Für unsere Ausbildung. Kevin William Henry Barnett<br />

Für soziale Gerechtigkeit. Heinz Dieter Wegler<br />

Wenn uns mal nichts passt, streiten wir oft. Janina Richly<br />

Wenn was ungerecht ist. Nicolina Morina<br />

Für unsere Klienten. Sebastian Kelp<br />

Wenn jemand ungerecht behandelt wird. Shana Schegg<br />

Inklusion, Teilhabe, Menschenrechte. Holger Fritsch<br />

Für guten Lohn und gute Arbeit in der Werkstatt. Silvia Ruhfass-Bückle<br />

Für die Gerechtigkeit. Steffen Petzold<br />

Gegen Ungerechtigkeit. Dieter Petzold<br />

Für Geld. Michael Hinz<br />

Um Klarheit zu bekommen. Michael Stadelmann<br />

Für unsere Zukunft, einfach ganz normal leben. Herr Tran<br />

71


72<br />

Elizabeth Ludbrook


Christiane Schöpf<br />

73


74<br />

Ausbildung Metall


Hanns Peter Gerber 75


76<br />

Sebastian Kelp


Carola Rohrmann 77


78<br />

Schongauer MühlenMarkt Textilgruppe


Farid Tachefini 79


80 Georg Horn


Berufsschule Holzbereich 81


82<br />

Georg Klaus Radlewitz


Emilia Breyer<br />

83


Gartenbau<br />

Wofür ich streite:<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

84


Worum wir beten<br />

85


Worum beten wir<br />

Wir beten um Gottes reichen Segen. Wir brauchen den für unsere Arbeit, für unseren Ort<br />

und unser Land.<br />

Wir beten um fruchtbare Felder für unsere Landwirtschaft und Gärtnerei, für Sonne und<br />

Regen, Wind, Bienen und die Kraft des Samens.<br />

Wir beten um Behütung vor Unfällen in unseren Werkstätten und Betrieben.<br />

Wir beten um Bewahrung auf allen Arbeitswegen, Ferienreisen und Freizeitmaßnahmen.<br />

Wir beten um genügend junge Menschen, die sich für einen sozialen Beruf entscheiden.<br />

Wir beten darum, dass alle Hilfeberechtigten die Frage Jesu an den Gelähmten »Willst Du<br />

gesund werden?« – mit JA beantworten können und sich ihrer Verantwortung bewusst<br />

sind.<br />

Wir beten für unseren Freundes- und Spenderkreis, dass ihr Mitdenken und Helfen gesegnet<br />

sei.<br />

Wir beten um politisch Verantwortliche, die das Klima in unserem Land im Geist der christlichen<br />

Nächsten- und Fremdenliebe gestalten.<br />

86


Worum ich bete:<br />

Für Frieden auf der ganzen Welt. Diana Becker<br />

Dass keine Leute mehr streiten. Evi Haf<br />

Emotionale Unterstützung und Halt. Kevin William Henry Barnett<br />

Für den Frieden in der Welt. Heinz Dieter Wegler<br />

Um einen schönen Tag. Hildegard Peter<br />

Dass wir kranken Menschen eine Arbeit geben; für Frieden. Jutta Ahl<br />

Dass wir leben können. Karl Heinz Rassel<br />

Dass der Krieg nicht zu uns kommt. Konrad Scheurer<br />

Weil Gott uns beschützt. Medhoue Tesfay<br />

Dass wir im Frieden zusammenleben können. Peter Luck<br />

Dass mein Freundeskreis hinter mir steht. Shana Schegg<br />

Dass mir <strong>Herzogsägmühle</strong> ein normales Leben ermöglicht. Tatjana Neubauer<br />

Für den Frieden, für die Armen und Hungrigen, für sich selbst. Heinrich Hahn<br />

Dass meine Mutter wieder richtig laufen kann. Danny Rafalzik<br />

Frieden! Mosandl<br />

Weil es gut für die Seele ist. Alex. R.<br />

Für die Gerechtigkeit in der Welt. Steffen Petzold<br />

87


88 Eva Maria Haf


Godwin Osayande, Divine Egbele und Sohn Alex Egbele<br />

89


90<br />

Günter Beck


Franz Spangler<br />

91


92 Gertrud Perschl


Friseursalon 93


94<br />

Café VerWeilheim


Peter Luck 95


96 Tatjana Neubauer


Heinz Dieter Wegler<br />

97


98 Andreas Frey


Jutta Ahl 99


Anita Thiel, Ursula Lippert<br />

Worum ich bete:<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

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100


Wovon wir träumen<br />

101


Wovon träumen wir<br />

Wir träumen von der bestmöglichen Verwirklichung von Zukunft – für jedes Individuum,<br />

jede Mitarbeiterin, jeden Mitarbeiter, alle Angehörigen, für unseren Ort und unser Land.<br />

Was ist die bestmögliche Verwirklichung von Zukunft? Die Antworten auf diese Frage werden<br />

sehr individuell ausfallen – aber doch wird es Gemeinsamkeiten geben: Frieden, Bewahrung<br />

der Schöpfung, solidarisches Miteinander aller gesellschaftlichen Akteure,<br />

Respekt voreinander, Toleranz gegenüber anderen Lebensentwürfen, gelingende Liebesbeziehungen.<br />

Wir träumen davon, dass unsere Enkel noch in den Flüssen und Seen baden können.<br />

Wir träumen davon, dass alle Menschen Zugang zu frischem Wasser haben, dass überall<br />

Kinder zur Schule gehen können, dass Kriege geächtet werden.<br />

Wir träumen davon, dass die großen Visionen der menschlichen Geschichte (Freiheit,<br />

Gleichheit, Brüderlichkeit; die Vision universalen Friedens von Gandhi; die Vision von »no<br />

racism« von Martin Luther King; die Vision von Nächsten- und Feindesliebe von Jesus<br />

Christus; die Vision von Barmherzigkeit und unbedingter Zuwendung von Mutter Theresa;<br />

die Vision einer aufgeklärten Gesellschaft von Kant; die Vision des Bruttonationalglücks<br />

in Bhutan; etc.) nicht verunglimpft und als unrealisierbar abgetan werden, sondern dass<br />

sie wertgeschätzte Leitlinien konkret zu gestaltender Politik bleiben.<br />

102


Wovon ich träume:<br />

Selbstständigkeit. Andre Kuhn<br />

Vom Umzug in meine neue Wohnung. Astrid Stadler<br />

Die Welt entdecken. Bernd Nesselbrosch<br />

Dass ich immer da bleiben kann und nicht mehr umziehen muss. Hildegard Peter<br />

Mit Partner oder Freunden zusammen wohnen. Janina Richly<br />

Eine Reise nach Paris. Karl Heinz Rassel<br />

Mindestlöhne für ALLE, mehr Lohn. Konrad Grau<br />

Ich würde gerne in ein Wohnheim ziehen. Konrad Scheurer<br />

Von einer besseren, glücklicheren Welt. Maike Hirschmann<br />

Wir wollen eine Grafitti Wand. Ricardo Brantner<br />

Dass ich eine Ausbildung machen kann. Anna Schneyder<br />

Eigene Wohnung, Arbeit, Ausbildungsplatz. Marcel Kalt<br />

Dass ich bald mein Zimmer in Weilheim bekomme. Heinold Serold<br />

Gute soziale Kontakte, eine feste Beziehung, Liebe. Holger Fritsch<br />

Dass es mir bald psychisch wieder besser geht! Sabrina Teltscher<br />

Von unserer nächsten Begegnungsmaßnahme. Monika Gast<br />

Wieder auf dem 1. Arbeitsmarkt zu arbeiten. Angelika Sommer<br />

Vom Meer. Michael Hinz<br />

Von etwas mehr Geld. Steffen Petzold<br />

103


104<br />

Bernd Nesselbrosch


Janina Richly 105


106<br />

Holger Fritsch


Konrad Grau<br />

107


108 Harald Angster


Ricardo Brantner<br />

109


110<br />

Licht- und Wachs-Manufaktur


Konrad Scheurer<br />

111


112 Javed Narmamad


Berufsschule, KFZ-Ausbildung 113


114 Simon Hemmert


Katharina Seifert<br />

115


Freizeitmaßnahme<br />

Wovon ich träume:<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

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116


Was wir brauchen<br />

117


Was wir brauchen<br />

Wir brauchen Menschen, die sich für soziale Berufe begeistern, diese erlernen und dafür<br />

in der Gesellschaft Respekt und Anerkennung ernten.<br />

Wir brauchen eine Sozialgesetzgebung, die sich den tatsächlichen Bedarfen von Menschen<br />

mit Behinderung, Erkrankung und sozialer Benachteiligung vollumfänglich annimmt<br />

und die dafür erforderlichen Mittel nicht als Haushaltslasten, sondern als Investitionen in<br />

eine lebenswerte Gesellschaft begreift.<br />

Wir brauchen das Verständnis von Kostenträgern und Politik, dass es sich lohnt, in regio -<br />

nale Warenkreisläufe und in nachhaltiges Wirtschaften zu investieren und wir damit das<br />

Recht haben, Mehraufwendungen aus diesen Gründen refinanziert zu erhalten.<br />

Wir brauchen Nachbarinnen und Nachbarn, die gern und aufgeschlossen mit Menschen<br />

im Sozialraum zusammen leben wollen, die auf Hilfe angewiesen sind.<br />

Wir brauchen eine Entrümpelung bürokratischer Blüten, die allenfalls dem guten Gewissen<br />

von praxisfernen Regelungsfetischisten, nicht aber der Lebensqualität Betroffener dienen.<br />

Wir brauchen Durchhaltevermögen, eine klare eigene Lebensorientierung, Begeisterung<br />

für Mitmenschlichkeit unter den Fachkräften und geeignete fortwährende Zurüstung dafür.<br />

Wir brauchen den Segen Gottes.<br />

118


Was ich brauche:<br />

Eine bessere Anbindung (Bus oder Bahn). Alexander Hurm<br />

Dringend eine Wohnung. Andreas Stark<br />

Einen besseren Umgang miteinander. Diana Becker<br />

Mehr Vertrauen und Wertschätzung. Edeltraud Sattler<br />

Mehr Kollegen, mit denen ich oft reden kann. Herr Germüller<br />

Glück und Zufriedenheit. Maria Deser<br />

Mehr Frieden und Lebensfreude. Maike Hirschmann<br />

Vertrauen und Unterstützung im Leben. Nicolina Morina<br />

Anständiges Werkzeug. Heinold Serold<br />

Mehr Beweglichkeit. Steffen Petzold<br />

Geld. Dieter Petzold<br />

Hilfe und Unterstützung auf unseren Wegen. Herr Tran<br />

Mehr Angebote am Wochenende in <strong>Herzogsägmühle</strong>. Herr Fitzek<br />

119


120<br />

Alexander Christian Hurm


Andreas Stark 121


122<br />

Edeltraud Sattler


Johann W. Kohn 123


124<br />

Hartmut Berrer


Nicolina Morina <strong>125</strong>


126<br />

Johannes Eberle


Gasthaus Herberge 127


128<br />

Karl-Heinz Singer


Mariam Sulayman 129


130<br />

Karsten Naumann


Alfons-Brandl-Schule 131


Sabrina Fricker, Sigrun Werner<br />

Was ich brauche:<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

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132


Was uns heilig ist<br />

133


Was uns heilig ist<br />

Heilig ist ein gleichsam aus der Zeit gefallenes, ein sperriges Wort – viele verbinden damit<br />

sogar gleich scheinheilig. Aber wir meinen es ernst:<br />

Heilig ist uns die Würde des Menschen, unabhängig von seinen Begabungen, Vorleistungen,<br />

von seinen Lebenschancen, von seiner Hautfarbe, von seinen Einschränkungen.<br />

Heilig ist uns die Vielfalt menschlicher Lebensentwürfe.<br />

Heilig ist uns die Freiheit des Christenmenschen.<br />

Heilig ist uns die Verbindung von Fachlichkeit und Spiritualität – denn pädagogische Arbeit<br />

ist verkürzt und verkümmert, wenn die Sorge um die Seele des Menschen ausgeblendet<br />

wird.<br />

Heilig ist uns die Ermöglichung von Arbeit, die dem Menschen dient – auch und besonders<br />

den Mitarbeitenden. Deshalb organisieren wir Arbeitsverhältnisse, die gesund halten und<br />

nicht krank machen, die eine gute work-life-balance ermöglichen, statt burnout zu produ -<br />

zieren.<br />

Heilig ist uns das Recht jedes Menschen auf die zweite und dritte Chance.<br />

134


Was mir heilig ist:<br />

Familie, Freunde, liebe Kollegen. Bernd Nesselbrosch<br />

Mein Freund, die Wohnung und Arbeit. Sabine Bauer<br />

Mein christlicher Glaube ist mir sehr wichtig und heilig! Herbert Kilgus<br />

Die Freundschaft. Hildegard Peter<br />

Mein Kuscheltier, meine Mama und Hartmut. Iris Müller<br />

Die Bibel. Karl Heinz Rassel<br />

Ein gutes Zusammenleben. Medhoue Tesfay<br />

Loyalität. Shana Schegg<br />

Vertrauen. Karin Menna<br />

Glaube, Familie, Gerechtigkeit. Holger Fritsch<br />

Meine Selbstständigkeit und Gesundheit. Steffen Petzold<br />

Spaß an der Arbeit. Stefan Knebel<br />

Mein Mittagsschläfchen. Michael Hinz<br />

Meine Ruhe. Horst Bechert<br />

Ein Dach über dem Kopf. Horst Weigelt<br />

Die Familie und das Leben. Herr Tran<br />

Fussball spielen zu können. Herr Brasching<br />

Mein Kinder und Enkel. Frau Seelos<br />

135


136<br />

Iris Müller


Josef Negele<br />

137


138<br />

Helmut Kilgus


Maria-Magdalena Pössinger 139


140 Klaus Henning


Medhane Tesfay<br />

141


142 Sabine Bauer


143


144<br />

Marcus Hirscher


Jennifer Hoolmanns 145


146<br />

Katalin Dezanove


Wachszieherei 147


Alfons-Brandl-Schule<br />

Was mir heilig ist:<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

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148


Worüber wir lachen können<br />

149


Worüber wir lachen können<br />

Zuallererst: Über uns selbst. Denn wie oft erleben wir uns selbst als verstrickt, verfangen<br />

in Vorurteilen, ausgestattet mit solidem Halbwissen, blind für das Wesentliche. Wenn<br />

Menschen beginnen, sich zu wichtig zu nehmen, verlieren sie die Fähigkeit, über sich zu<br />

lachen. Humor ist eine Gottesgabe, die uns hilft, uns selbst und manchmal auch den anderen,<br />

die andere zu ertragen.<br />

Wir können lachen über wundersame Bürokratiemonster und herrliche amtsschimmelwiehernde<br />

Sprachverwirrungen.<br />

Wir lachen über geniale Bühnenprogramme hinreißender Kabarettisten und Theaterkünstler,<br />

die uns seit Jahrzehnten mit ihren Auftritten begeistert haben.<br />

Ostern lehrt uns, sogar dem Tod ins Angesicht zu lachen. Damit gewinnt dieses Leben<br />

eine himmlische Leichtigkeit.<br />

Dass uns die Fähigkeit nie abhanden kommt, das halbvolle statt das halbleere Glas zu<br />

sehen, darauf hoffen wir.<br />

150


Worüber ich lachen kann:<br />

Die Macken unserer WG Mitbewohner. Bernd Nesselbrosch<br />

Manchmal über mich selbst. Sabine Bauer<br />

Über uns selber, über lustige Erfahrungen. Kevin William Henry Barnett<br />

Wenn Witze erzählt werden von meinen Kollegen. Hildegard Peter<br />

Über Blödsein. Karl Heinz Rassel<br />

Über alles, was mir Freude macht. Maria Deser<br />

Über jede lustige Situation. Maike Hirschmann<br />

Über die eigene Dummheit. Martin Meisinger<br />

Donald Trump, über mich selbst, den Direktor. Holger Fritsch<br />

Kollegen, andere Menschen. Mosandl<br />

Über Witze und Leute, die sich dumm stellen. Alex. R.<br />

Über die Dummheit Anderer. Steffen Petzold<br />

Über mich selbst. Dieter Petzold<br />

Gute Witze. Stefan Knebel<br />

Übers Fernsehen. Michael Hinz<br />

Über Leute, die sich schlauer fühlen und nicht merken, dass es nicht so ist. Horst Bechert<br />

Über Leute, die mit nichts zufrieden sind. Hermann Miethe<br />

Über Späßle der Kollegen und manchmal auch über die Kollegen. Herr Wollmann<br />

151


152 Maximilian Binnebruck


Maria Deser<br />

153


154 Joachim Holze


Martin Meisinger<br />

155


156 Holger Gudath


Michele Hagos, Baki Yilmaz, Diallo Thiemo Saidou<br />

157


158<br />

Michael Houska


Alexander Pechacek<br />

159


160 Mohammad Haidari


Jugendhilfe 161


162 Nkechi Babajide


Christoph Farnleitner<br />

163


Albrecht-Schnitter-Berufsschule, Gastronomie<br />

Worüber ich lachen kann:<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

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164


Was uns Mut macht<br />

165


Was uns Mut macht<br />

Es macht uns Mut, wenn ehemalige Jugendliche aus den Wohngruppen der Jugendhilfe<br />

20 <strong>Jahre</strong> später als stolze Väter und Mütter uns besuchen – oder ein ehemaliges<br />

»verhaltens auffälliges« Mädchen als Psychologin bei uns arbeitet. Es macht uns Mut, wenn<br />

psychisch erkrankte Menschen ihre Zeit bei uns als »beste Lebensphase« beschreiben.<br />

Uns macht Mut, dass wir nicht allein sind. Wir sind eingewoben und eingeknüpft in ein<br />

großes Netz unserer Freunde. Wir sind Teil einer wachsenden, multinationalen Bewegung<br />

der Gemeinwohlökonomie, die so wie wir am ethisch verantwortlichen Wirtschaften interessiert<br />

sind und ihr Handeln am Gemeinwohl ausrichten.<br />

Es macht uns Mut, dass immer, wenn rassistisch eingefärbte und menschenverachtende<br />

Ideologien medialen Raum bekommen, sich unübersehbar Gegenbewegungen formieren,<br />

die sich zu den Werten der freiheitlichen Demokratie und der christlichen Nächstenliebe<br />

bunt und phantasievoll positionieren. Es macht uns Mut, dass die Schulen in <strong>Herzogsägmühle</strong><br />

sich der Bewegung »Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage« angeschlossen haben.<br />

Es macht uns Mut, dass ein großer Teil der Bevölkerung in Europa sich jetzt schon der<br />

gemeinsamen Verantwortung für soziale Fragen stellen will, statt nationalen Alleingängen zu<br />

vertrauen.<br />

Es macht uns Mut, dass die internationale Entwicklungshilfe mit den kirchlichen Akteuren<br />

z. B. von Brot für die Welt zusammenarbeitet, um der weltweiten Ungleichheit entgegen zu<br />

treten.<br />

Es macht uns Mut, dass uns von Gott her Segen zugesagt ist für unser Tun: »Was Ihr dem<br />

Geringsten unter Euch getan habt, das habt Ihr mir getan.« – »Ich segne Euch, denn Ihr<br />

sollt ein Segen sein.«<br />

166


Was mir Mut macht:<br />

Die Oase, das Miteinander und die Gesellschaft. Astrid Stadler<br />

Was ich schon alles erreicht habe. Diana Becker<br />

Die Zusammenarbeit in unserer Gruppe. Edeltraud Sattler<br />

Unser Chefs, die zu uns stehen. Gertrud Perschel<br />

Mein Leben, wie es wieder gut wurde. Sadibu Fofana<br />

Meine Mutter. Herr Germüller<br />

Wenn ich Musik höre. Hildegard Peter<br />

Dass ich noch selbstständig sein kann. Karl Heinz Rassel<br />

Wahre Freunde. Maike Hirschmann<br />

Dinge hinter sich zu lassen, offen für Neues zu sein. Martin Meisinger<br />

Menschen, die einem Halt geben. Nicolina Morina<br />

Dank und Unterstützung von den Betreuern. Jamee Vulprecht<br />

Jugendliche, die es »schaffen«. Karin Menna<br />

Die eigene entdeckte Stärke. Holger Fritsch<br />

Mein Glaube. Georg Fackler<br />

Trocken zu bleiben. Dieter Petzold<br />

Dass ich manchmal machen kann, was ich möchte. Horst Bechert<br />

Dass ich noch in der Metzgerei arbeite. Horst Weigelt<br />

Die Ziele, die wir bisher erreicht haben. Herr Tran<br />

167


168<br />

Lekos-Tagesstätte


Astrid Stadler<br />

169


170 Peter Frey


Lernort Sozialdorf 171


172


Norbert Kluger<br />

173


174 Nanette Malata Madena


Wolfgang Pschorn 175


176<br />

Andreas Schmidt-Tesch und Peter Formanek


Nadine Schröcker<br />

177


178 Willi Kirchmayer


Albrecht-Schnitter-Berufsschule, Holzbereich 179


Charline Deverling<br />

Was mir Mut macht::<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

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180


Was uns Angst macht<br />

181


Was uns Angst macht<br />

Angst ist ein schlechter Ratgeber; deshalb versuchen wir, nie der Angst zu verfallen.<br />

Es könnte einem dennoch angst und bange werden:<br />

wenn der Mensch den Klimawandel ignoriert und fröhlich den Planeten dem Untergang<br />

weiht;<br />

wenn Familien zu Orten des Schreckens, des Missbrauchs, der Gewalt und der sexuellen<br />

Ausbeutung werden und auch Kirchen nicht immer Schutzräume sind;<br />

wenn die Arbeitswelt eine rasant ansteigende Zahl psychischer Erkrankungen auslöst;<br />

wenn Rassismus, Nationalismus, Hartherzigkeit wieder hoffähig werden und Menschen<br />

in Deutschland das Sterben von Flüchtlingen auf dem Mittelmeer mit höhnisch skandiertem<br />

»Absaufen, Absaufen!« kommentieren;<br />

wenn weltweit Kinderarbeit nicht verschwindet, Bildungschancen höchst ungleich sind,<br />

Lebenserwartungen aufgrund miserabler Gesundheitsversorgung eingeschränkt sind, der<br />

Zugang zu sauberem Trinkwasser Wenigen vorbehalten bleibt;<br />

wenn Menschen, die Macht haben, diese missbrauchen;<br />

wenn Korruption und das Recht des Stärkeren die Stärke des Rechts ablösen.<br />

Wir setzen gegen diese Angst unsere Hoffnung: auf Vernunft, Mitmenschlichkeit, Respekt<br />

gegenüber jeder Kreatur, auf Gottes gute Weisung.<br />

182


Was mir Angst macht:<br />

Verlust guter Freunde oder Mitbewohner. Andre Kuhn<br />

Die Einsamkeit und der Tod. Astrid Stadler<br />

Eine tödliche Krankheit. Bernd Nesselbrosch<br />

Wenn ich sterben muss. Diana Becker<br />

Meine Freundin zu verlieren. Edeltraud Sattler<br />

Kriege, Krisen, Politik. Sadibu Fofana<br />

Wenn es im Haus Streit gibt. Hildegard Peter<br />

Dass wir nicht so genommen werden, wie wir sind; Lärm, Geschrei. Janina Richly<br />

Meine Arbeit zu verlieren. Konrad Scheurer<br />

Vor dem Alleinsein und vor der Zukunft. Maike Hirschmann<br />

Die Zukunft; weil man nicht weiß, was auf einen zukommt. Nicolina Morina<br />

Spinnen, Tief-Phasen. Shana Schegg<br />

Wieder in alte Muster zurückzufallen. Marcel Kalt<br />

Trump, Nordkorea, Politik. Holger Fritsch<br />

Komplett alleine zu sein. Danny Rafalzik<br />

Meine Verfolgungsängste. Sabrina Teltscher<br />

Terror, Kriege, Politik. Steffen Petzold<br />

Aggression. Michael Hinz<br />

Einsamkeit und Hilflosigkeit. Herr Cech<br />

183


184 Martin Brückner


Youssef Moutih<br />

185


186 Sadibu Fofana


Robert Müller<br />

187


188


Roland Lehleiter<br />

189


190 Simagol Rahimi


<strong>Herzogsägmühle</strong>r Werkstätten, Montage 191


192<br />

Uwe Bindl, TagWerk


Sascha Mair<br />

193


194<br />

Gasthaus »Herberge«


Gebrauchtwarenhaus »Wühlkiste« 195


<strong>Herzogsägmühle</strong>r Werkstätten<br />

Was mir Angst macht:<br />

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196


Wofür unser Herz schlägt<br />

197


Wofür unser Herz schlägt<br />

Wir fragen das seit einiger Zeit neue Mitarbeitende bei Willkommenstagen – wofür schlägt<br />

Ihr Herz? Ganz oft heißt die Antwort: Für meine Familie, meine Freunde, meine Teamkolleginnen<br />

und -kollegen, für die Hilfeberechtigten, für meine Arbeit, für meine Hobbies, für<br />

das Erleben von Natur, für sinnvoll gefüllte Zeit.<br />

Unser Herz schlägt für die Verwirklichung von Inklusion als Leitbild einer Gesellschaft, in<br />

der jedermann und jede Frau Wahlfreiheit genießt, wie und wo sie leben und arbeiten wollen.<br />

Unser Herz schlägt für die Musik, für Theater, für Kabarett, für Poesie, für die bildenden<br />

Künste – denn die Tiefe des Lebens bildet sich darin am schönsten ab.<br />

Unser Herz schlägt für einen lebendigen christlichen Glauben ohne moralischen Zeigefinger<br />

und dogmatisch begründete Begrenzungen der Vielfalt menschlichen Lebens.<br />

Unser Herz schlägt für diesen Planeten, den wir brauchen, um leben zu können und den<br />

wir schützen müssen vor Ausbeutung, damit unsere Kinder und Enkel ebenfalls gut leben<br />

können.<br />

Unser Herz schlägt für Liebe.<br />

198


Wofür mein Herz schlägt:<br />

Für unsere Mitmenschen. Bernd Nesselbrosch<br />

Freunde, Familie, Musik und meine Hobbys. Diana Becker<br />

Für’s Briefe schreiben. Evi Haf<br />

Für den Lindenhof. Sabine Bauer<br />

Für meine Kollegen hier in der Arbeit. Wolfram Germiller<br />

Für Jesus Christus. Josef Schüssler<br />

Für Spaziergänge. Hildegard Peter<br />

Für diesen Mega-Arbeitsplatz; Selbstverwirklichung. Janina Richly<br />

Für meinen Computer. Karl Heinz Rassel<br />

Freunde, Familie, Musik hören. Maike Hirschmann<br />

Freundschaft, Liebe, Katzen, schnelle Motorräder. Werner Gottstein<br />

Liebe. Karin Menna<br />

Für Israel. Martin Engelbrecht<br />

Für meine Arbeit und meine Freunde. Mosandl<br />

Für das Leben. Dieter Petzold<br />

Für gutes Essen. Michael Hinz<br />

Dass ich lebe. Leopold Andl<br />

Dass es uns gut geht; dass wir Freunde haben. Herr Fitzek<br />

199


200<br />

Landwirtschaft


Wolfram Germiller<br />

201


202


Josef Schüssler<br />

203


204 Sigi Bayerl


Sugal Abdi Warsame<br />

205


206 Waltraud Hrebabetzky


207


208<br />

Hauswirtschaft der Ergotherapie


Robin Heiland<br />

209


210 Gebrauchtwarenhaus »Wühlkiste«


TagWerk 211


Nina Schüttler<br />

Wofür mein Herz schlägt:<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

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212


Worauf wir stolz sind<br />

213


Worauf wir stolz sind<br />

Stolz kann man nur sein auf etwas, was man selbst geleistet hat und was man selbst verantwortet.<br />

Deswegen kann man zum Beispiel eigentlich nicht stolz darauf sein, Deutscher<br />

zu sein.<br />

Wir sind maximal nur halb stolz – weil wir zu allem Gelingen immer nur einen Teil bei -<br />

getragen haben.<br />

Und wir sind nur halb stolz, weil wir uns bewusst machen, dass wir auch an manchem<br />

Misslingen Anteil haben.<br />

Stolz können die hilfeberechtigten Menschen sein, die Kraft, Mut und Ausdauer bewiesen<br />

und ihrem Leben eine gute Wendung gegeben haben. Sie erzählen in diesem Buch auch<br />

ein wenig davon.<br />

214


Worauf ich stolz bin:<br />

Dass ich seit 11 <strong>Jahre</strong>n beim gleichen Arbeitgeber sein kann. Bernd Nesselbrosch<br />

Dass ich in der Mensa im Welfengymnasium in Schongau arbeiten darf. Diana Becker<br />

Dass ich jeden Tag in die Arbeit gehen kann. Heinz Pommer<br />

Auf die schöne Gemeinschaft in der Briefmarkengruppe. Hildegard Peter<br />

Dass ich noch lebe und meine Familie überlebt habe. Karl Heinz Rassel<br />

Dass wir trotzdem gute Arbeit leisten. Konrad Grau<br />

Auf meinen Weg der letzten vier <strong>Jahre</strong>. Holger Fritsch<br />

Das Erreichte der letzten fünf <strong>Jahre</strong>. Martin Engelbrecht<br />

Über meine 34-jährige Trockenheit vom Alkohol. Georg Fackler<br />

Dass ich mich schnell an <strong>Herzogsägmühle</strong> gewöhnt habe. Sabrina Teltscher<br />

Selber einkaufen zu gehen. Hubert Schuster<br />

Auf den guten Zusammenhalt zwischen Gruppenleitern und Beschäftigten. Monika Gast<br />

Seit 15 <strong>Jahre</strong>n trocken. Steffen Petzold<br />

Geregelt zu leben. Dieter Petzold<br />

Dass ich mit 68 trotz Schmerzen immer noch arbeiten kann. Horst Bechert<br />

Dass ich noch am Leben bin. Horst Weigelt<br />

Dass wir die Entscheidung getroffen haben, uns in <strong>Herzogsägmühle</strong> Hilfe zu holen!<br />

Herr Tran<br />

Die Gemeinschaft und Zusammenarbeit im TagWERK. Herr Faber<br />

215


216<br />

Merve Ozkan und Jennifer Heyer


Heinz Pommer<br />

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218 Hildegard Peter


Manuel Merkl und Dominik Stehle 219


220<br />

Cornelia Heindl, Christiane Klein


Zabiullah Wahidi 221


222<br />

<strong>Herzogsägmühle</strong>r Werkstätten, Holzbereich


Tiergestützte Therapie 223


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Jana Murr


Werner Krinninger 225


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Gärtnerei


Willi Erfurth<br />

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Industriedienstleistungen<br />

Worauf ich stolz bin:<br />

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Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Herzogsägmühle</strong>, Innere Mission München, Diakonie in München und Oberbayern e.V.<br />

Von-Kahl-Straße 4 · 86971 Peiting-<strong>Herzogsägmühle</strong><br />

Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes: Wilfried Knorr<br />

Gestaltung und Satz: Helmut Pöppel, Peiting, www.hpgrafik.de<br />

Fotografien: Jonas Heintschel, Freising · Johann Jilka, Altenstadt · Helmut Pöppel, Peiting<br />

Steffen Rothammel, www.radix-art.com · Holger Wens, Hattingen, www.holgerwens.com<br />

Druck: Uhl-Media GmbH, Bad Grönenbach<br />

Schuber: EGGER Druck + Medien GmbH, Landsberg am Lech<br />

Alle Bilder und Texte sind urheberrechtlich geschützt.<br />

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