27.05.2019 Aufrufe

BISp 2016,02 Evaluation sportwissen­schaftlicher Unterstützungs­leistungen im Spitzen­sport am Beispiel der Leichtathletik

Der Autor befasst sich mit sportwissenschaftlichen Unterstützungsleistungen am Beispiel der betreuenden Trainingswissenschaftler in der Leichtathletik. Auf der Grundlage sozialwissenschaftlicher Theorien wird die Kommunikation der Trainingswissenschaftler mit Trainern und Athleten gesichtet, geprüft und in Best-Practice-Beispielen dargestellt. Als empirisches Material dienen die Abschriften von Intensivinterviews, die mit einer Reihe langjährig erfahrener Trainingswissenschaftler geführt wurden, sowie deren Informationsmaterialien für die Trainer. Ausgewählte Messblätter mit Ergebnissen der Leichtathletik-Europameisterschaften 2018 in Berlin und zahlreiche Bildreihen dienen zur Illustration der trainingswissenschaftlichen Betreuungsarbeit. Die beruflichen Werdegänge, Anstellungsverhältnisse, Aufgabenfelder, bewährte Lösungsverfahren, Messblattinhalte und Kommunikationsstrategien der Trainingswissenschaftler werden mittels systematischer Auswertungen, durch ausgewählte Zitate der Befragten und über Modellierungen dargestellt. Dabei greift der Autor insbesondere auf Kommunikations- und Netzwerk-Modelle zurück. In der Diskussion arbeitet er Reserven, Best-Practice- und weitere Entwicklungsmöglichkeiten heraus. In einem Framing- und Re-Framing-Verfahren werden die Ergebnisse in weitere sportorganisatorische, sportwissenschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge gestellt.

Der Autor befasst sich mit sportwissenschaftlichen Unterstützungsleistungen am Beispiel der betreuenden Trainingswissenschaftler in der Leichtathletik. Auf der Grundlage sozialwissenschaftlicher Theorien wird die Kommunikation der Trainingswissenschaftler mit Trainern und Athleten gesichtet, geprüft und in Best-Practice-Beispielen dargestellt. Als empirisches Material dienen die Abschriften von Intensivinterviews, die mit einer Reihe langjährig erfahrener Trainingswissenschaftler geführt wurden, sowie deren Informationsmaterialien für die Trainer. Ausgewählte Messblätter mit Ergebnissen der Leichtathletik-Europameisterschaften 2018 in Berlin und zahlreiche Bildreihen dienen zur Illustration der trainingswissenschaftlichen Betreuungsarbeit. Die beruflichen Werdegänge, Anstellungsverhältnisse, Aufgabenfelder, bewährte Lösungsverfahren, Messblattinhalte und Kommunikationsstrategien der Trainingswissenschaftler werden mittels systematischer Auswertungen, durch ausgewählte Zitate der Befragten und über Modellierungen dargestellt. Dabei greift der Autor insbesondere auf Kommunikations- und Netzwerk-Modelle zurück. In der Diskussion arbeitet er Reserven, Best-Practice- und weitere Entwicklungsmöglichkeiten heraus. In einem Framing- und Re-Framing-Verfahren werden die Ergebnisse in weitere sportorganisatorische, sportwissenschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge gestellt.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Darstellung <strong>der</strong> Untersuchungsergebnisse<br />

119<br />

sandte, so dass entsprechende Teilabschnittszeiten, Zwischenzeiten und Durchschnittsgeschwindigkeiten<br />

ermittelt werden konnten.<br />

In Tab. 4.15 sind die 1000-m-Zeiten summiert und abschnittsweite zus<strong>am</strong>mengestellt. Schon<br />

hier erkennt man die unterschiedlichen, dabei in sich uneinheitlichen Rennverläufe <strong>der</strong> Läuferinnen,<br />

die Hinweise auf die Taktik, aber auch die jeweilige individuelle Belastung geben. Vergleichsweise<br />

früh stellt sich die spätere Siegerin L. Salpeter als stärkste Läuferin <strong>im</strong> Feld heraus, die das Tempo<br />

best<strong>im</strong>mt und die schnellsten Abschnittszeiten herausläuft. Die lange Zeit Zweitschnellste Y. Can<br />

muss <strong>am</strong> Ende ihrem zu hohen Anfangstempo Tribut zahlen und fällt auf den fünften Platz zurück.<br />

Tab. 4.15 Summierte Teilzeiten <strong>im</strong> 10.000-m-Lauf <strong>der</strong> Frauen bei <strong>der</strong> EM 2018 <strong>am</strong> 8.8.2018 (Messergebnisse: EAA)<br />

Salpeter Krummis Bahta Reh Can<br />

1000 m 03:14,59 03:15,47 03:15,63 03:15,70 03:14,86<br />

2000 m 06:23,94<br />

3:09,63<br />

3000 m 09:32,37<br />

3:08,43<br />

4000 m 12:47,58<br />

3:05,21<br />

5000 m 15:52,19<br />

3:04,61<br />

6000 m 19:<strong>02</strong>,86<br />

3:00,67<br />

7000 m 22:10,77<br />

3:07,91<br />

8000 m 25:21,58<br />

3:10,81<br />

9000 m 28:34,67<br />

3:13,08<br />

10000 m 31:43,29<br />

3:08,62<br />

06:26,47<br />

3:11,00<br />

09:33,80<br />

3:07,33<br />

12:48,76<br />

3:14,96<br />

15:54,40<br />

3:05,64<br />

19:03,60<br />

3:09,20<br />

22:12,51<br />

3:08,91<br />

25:24,18<br />

3:11,67<br />

28:37,75<br />

3:13,57<br />

31:52,55<br />

3:14,80<br />

06:26,25<br />

3:10,62<br />

09:33,32<br />

3:07,07<br />

12:48,45<br />

3:15,13<br />

15:54,64<br />

3:06,19<br />

19:05,06<br />

3:10,52<br />

22:23,45<br />

3:18,39<br />

25:45,16<br />

3:21,71<br />

29:03,42<br />

3:18,26<br />

32:19,34<br />

3:15,92<br />

06:26,89<br />

3:10,19<br />

09:38,63<br />

3:11,75<br />

12:52,<strong>02</strong><br />

3:13,39<br />

16:09,80<br />

3:17,78<br />

19:26,46<br />

3:16,66<br />

22:43,13<br />

3:16,67<br />

26:00,41<br />

3:17,28<br />

29:17,55<br />

3:17,14<br />

32:28,48<br />

3:09,93<br />

06:24,08<br />

3:09,22<br />

09:32,48<br />

3:08,40<br />

12:47,63<br />

3:15,15<br />

15:51,76<br />

3:04,13<br />

19:<strong>02</strong>,88<br />

3:11,12<br />

22:14,47<br />

3:11,59<br />

25:36,35<br />

3:21,88<br />

29:07,32<br />

3:30,97<br />

32:34,34<br />

3:27,<strong>02</strong><br />

Man erkennt in Abb. 4.14, dass die Läuferinnen zunächst zus<strong>am</strong>men laufen, bis Tempoverschärfungen<br />

das Feld sprengen und sich Gruppen bilden. Bemerkenswert ist aus deutscher Sicht, dass<br />

die Deutsche Teilnehmerin A. Reh sich nur wenig von den Zwischenspurts <strong>der</strong> Konkurrentinnen irritieren<br />

lässt. Nachdem sie bei ca. 4.000 m dem Tempo <strong>der</strong> Führenden nicht mehr folgt und abreißen<br />

lassen muss, läuft sie fast 5.000 m ein konstantes 1.000-m-Tempo von 3:17 min. Auf den letzten 1.000<br />

m hat sie noch Reserven, kann ihre Geschwindigkeit wie<strong>der</strong> deutlich erhöhen, mehrere Läuferinnen<br />

überholen und bis auf Platz 4 vorlaufen 55 .<br />

Auch wenn die Abbildung mit den 200-m-Abschnitts-Geschwindigkeiten ein genaueres Bild<br />

über den Rennverlauf liefert als die Tabelle mit den 1.000-m-Zeiten, erbringt doch erst die parallele<br />

Betrachtung des Videos einen genauen Einblick in den Rennverlauf, erschließt insbeson<strong>der</strong>e taktisch-sensible<br />

Momente, z. B. ob sich eine Läuferin durch einen Zwischenspurt abrupt von den Konkurrentinnen<br />

löst o<strong>der</strong> eine allmähliche, aber stetige Temposteigerung bevorzugt.<br />

55<br />

A. Reh läuft in diesem Rennen ca. 10 sec langs<strong>am</strong>er als bei ihrer Qualifikationsleistung, die sie nach einer durch eine gravierende<br />

Verletzung eingeschränkten Trainingsphase erbracht hat (Killing und Kerl, 2018). Auch nach <strong>der</strong> EM läuft sie einige Bestzeiten,<br />

u. a. über 10 Km mit 31:23 min eine Minute schneller als bei <strong>der</strong> EM zu einem neuem deutschen Rekord, was ihr Potential<br />

aufzeigt. Bei <strong>der</strong> EM in Belin mögen die hohe Temperatur und <strong>der</strong> Ch<strong>am</strong>pionatsstress eine beson<strong>der</strong>e, zur Vorsicht anhaltenden<br />

Rolle gespielt haben.<br />

<strong>Evaluation</strong> sportwissenschaftlicher Unterstützungsleistungen <strong>im</strong> Spitzensport <strong>am</strong> <strong>Beispiel</strong> <strong>der</strong> <strong>Leichtathletik</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!