Berliner Kurier 26.05.2019

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* SPORT Hübner ist bereit kompakt Auf RobertZuljs Künste bei Freistößen könnte es morgen ankommen. Fotos: City-Press Abwehrchef Florian Hübner (Foto) hat seine Gelbsperre abgesessen, könnte wieder in die Startelf zurückkehren. Doch Trainer Urs Fischer wollte sich da nicht öffentlich festlegen. Nicht nur, dass er seinen Lieblingsatz bemühte („Das wäre eine Möglichkeit“), nein er zündete noch ein paar Nebelkerzen bezüglich seines Ersatzmannes Michael Parensen in Stuttgart. „Micha hat ein sehr gutes Spiel gemacht“, so Fischer. Aha. Kämpft für die Busk wieder da Baby da, alles paletti. Jakob Busk (Foto) ist zurück von der Babyfront in Köpenick, bereit im Spiel gegen die Schwaben notfalls einzuspringen, falls Stammkeeper Rafal Gikiewicz etwas passiert. Nur zur Erinnerung: In Stuttgart hatte der Schwede gefehlt, weil die Geburt seines Sohnes bevorstand. Lennart Moser saß auf der Bank. Sehr menschlich die Entscheidung von Union, aber gewiss nicht ohne Risiko! TV-TIPPS EUROSPORT 11.00 -14.45, 17.25 -21.00 Tennis: French Open, 1. Tag 14.45 -17.10 Radsport: Giro d’Italia, 15. Etappe: Ivrea -Como RTL 15.00 -17.00 Formel 1: Großer Preis von Monaco SPORT1 15.30 -18.00 Eishockey-WM: Spiel um den 3. Platz 19.45 -23.00 Finale Fragen? Wünsche? Tipps? E-Mail: berlin.sport@dumont.de Capitanos, kämpft für Köpenick Steht vorseinem fünften Startelfeinsatz: Julian Ryerson. Union mussTrimmel und Kroos gegen Stuttgartersetzen, Friedrich kriegt die Blinde Von MATHIASBUNKUS Berlin – Ausfälle sind nie schön. Trainer Urs Fischer hat vor dem morgigen „Finale“ gegen den VfB Stuttgart sogar gleich deren zwei zu beklagen. Denn Christopher Trimmel sah seine 10. Verwarnung, Felix Kroos kassierte beim 2:2 im Hinspiel den fünften Karton der laufenden Spielzeit. beide sind damit für den morgigen Kick in der Alten Försterei (20.30 Uhr) gegen den VfB Stuttgart gesperrt. „Ich verstehe diese Regel nicht. Aber es ist nun mal so. Was soll ich machen?“, beklagte der Schweizer Fußballlehrer noch im Schwabenland den Unsinn, dass in der laufenden Spielzeit kassierte persönliche Strafen über das eigentliche Saisonende hinaus mit in die Relegation hineingezogen werden. Mit Trimmel fehlt der Spielführer, mit Kroos sein Stellvertreter. Das eiserne Motto des morgigen Abend steht damit quasi fest: Kämpft für eure Capitanos, kämpft für Köpenick, kämpft für euren und unseren Traum vom Bundesliga-Aufstieg. Ein eiserner Rütlischwur sozusagen. Wer die Spielführerbinde übernimmt, ist noch Fischers leichtestes Problem. Die müsste
* SEITE27 BERLINER KURIER, Sonntag, 26. Mai 2019 Will sich nicht verbiegen, sondern bleibt sich selber treu: Unions Trainer Urs Fischer. Felix Kroos wäre ein Mann für ruhende Bälle, aber auch er ist gesperrt. an Marvin Friedrich weitergereicht werden. Der habe laut Fischer zwar am Anfang der Saison etwas gebraucht, bis er seine gewachsenen Verantwortung richtig schultern konnte, aber er habe sich in der Spielzeit gut entwickelt und sei in diesem wichtigen Kick dazu in der Lage, als Vorbild voranzugehen. Als Favorit für die Position des Rechtsverteidigers muss Julian Ryerson angesehen werden. Der Norweger mit USamerikanischen Wurzeln hatte zuletzt zwar rechts im Mittelfeld in der Raute zwei Mal gespielt, aber er war ja auch als Christopher Trimmel fehlt nicht nur als Kapitän, sondern auch als Freistoßschütze. Fotos: Imago images/Revierfot,Imagi images/ Team2, Imago images/Koch, City-Press Backup für Trimmel vor der Saison verpflichtet worden und hatte diese Rolle auch schon gegen St. Pauli und in der Hinrunde in Regensburg gut ausgefüllt. Ihm fehlt zwar sicherlich die Routine des Burgenländers, aber in Sachen Geschwindigkeit hat er da auch etwas als Pluspunkt vorzuweisen. Interessanter wird da schon die Frage, wer nun für die Standards zuständig sein wird. Nur zur Erinnerung: Als Kroos noch erster Schütze war, hatte er beispielsweise per Freistoßtor beim Saisonauftakt für den 1:0-Auftaktsieg gegen Aue gesorgt. Robert Zulj hatte zuletzt schon einige Male die Kugel bei ruhenden Bällen wieder ins Spiel gebracht. Auch Ken Reichel wäre ein Kandidat. Ihre Künste werden gefordert sein. Denn Fischer glaubt nicht daran, dass ein Nullzunull – würde reichen – von vornherein eingeplant werden kann. „Das kann sich im Spielverlauf so ergeben. Aber darauf hinspielen? Nein, das geht nicht im Fußball. Einen kriegst du normalerweise immer rein“, so der 53-Jährige, der mit Fug und Recht fordert, dass Union sich darum bemühen muss, selber noch mindestens ein Tor zu schießen. Gerne auch zwei oder drei wennnötig ... Fotos: Imago Images /Koch, Koch Alarmstufe Normal bei den Eisernen Trainer Urs Fischer will so viel Alltag wie möglich Berlin – Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen. Eigentlich. Doch in Köpenick hält man davon nicht ganz so viel. „Defcon eins“ oder „Code Red“ auszurufen, ist nicht Urs Fischers Ding. Für den Trainer der Eisernen gilt in den 48 Stunden vor dem Spiel vor allem eins: Alarmstufe normal! „Ich werde mich jetzt nicht groß ändern oder anders verhalten“, so sein Credo ungeachtet der Tatsache, dass die Köpenicker vor ihrem wichtigsten Spiel seit dem Wiederaufstieg 2009 stehen. Routine ist die erste Fischerpflicht. Das hießt für ihn als Arbeitstier persönlich weiter Fußballspiele anschauen. Den Gegner analysieren. Auch die Kicks seiner Truppe noch mal sezieren auf Schwachstellen. Nicht mal das Pokalfinale zwischen Leipzig und Bayern wollte er sich groß als Entspannung gönnen. So viel Normalität wie möglich muss jetzt her. Damit die ohnehin angespannten Nerven nicht zu bersten drohen. „Wir werden jetzt nicht groß Dinge in unserem Ablaufplan ändern. Das halte ich für kontraproduktiv “, sagte der 53-Jährige. Mit anderen Worten: Anders als vor dem HSV-Spiel gibt es kein Kurztrainingslager mit Grill- Abend wie in Kienbaum. Es wird auch nicht vorher eingerückt und einen Tag früher losgefahren wie vor dem Bochumspiel. Die Kernpunkte gelte es beizubehalten. Kleinere Nuancen könnten dagegen schon abwechslungsreicher gestalten werden. „Vielleicht gibt es ein gemeinsames Abendessen“, so seine Idee. Auch das Elfmeterschießen werden die Eisernen im Übungsbetrieb zwar nicht vernachlässigen, aber es steht nicht im Vordergrund. „Diesen Druck kannst du nicht simulieren. Das geht nicht“, ist Fischer überzeugt davon, dass die Kugel im Training zwar unbehelligt reinzukriegen ist vom Punkt, wenn aber 44000 Augenpaare auf einen starren, das eine ganz andere Sache ist. „Das einzige, was man da vielleicht üben kann, ist der lange Weg vom Mittelpunkt zum Strafraum“, so Fischer. Doch auf den Ernstfall Elfmeterentscheid wollen es die Köpenicker lieber gar nicht erst ankommen lassen. M. Bunkus Müsstebei einemElfmeterschießenein gutes Händchen haben: RafalGikiewicz.
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