Lebenslust Goettingen Sommer 2019
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46 KULTUR lebenslust:gö<br />
Domfestspiele:<br />
Quasimodo<br />
läutet in<br />
Gandersheim<br />
Foto: Gandersheimer Domfestspiele gGmbH<br />
Publikumsmagnet:<br />
die „Comedian Harmonists“<br />
vor dem Gandersheimer Dom.<br />
Fünf Stücke stehen auf dem Spielplan der 61. Gandersheimer<br />
Domfestspiele, die vom 16. Juni bis zum 11. August gefeiert werden.<br />
Rund 55.000 Zuschauerinnen und Zuschauer werden erwartet.<br />
Die Spielstätte vor dem Gandersheimer Dom ist das größte<br />
professionelle Freilichttheater in Niedersachsen. „Nach einer erfolgreichen<br />
Jubiläumsspielzeit sind die Darsteller wieder zurück – mit<br />
neuen Ideen, neuen Bildern, neuen Erzählungen und dramatischen<br />
Wendungen“, sagt Festspielintendant Achim Lenz.<br />
Eröffnet werden die Festspiele mit „Der Zauberer von Oz“. Das Stück<br />
basiert auf dem 1900 veröffentlichten Kinderbuchklassiker von Lyman<br />
Frank Baum. Regisseurin Sarah Speiser und ihre Dramaturgin Jennifer<br />
Traum haben daraus ein Kinder- und Familienstück entwickelt, das am<br />
Sonntag, 16. Juni, um 15 Uhr Premiere hat. Dorothy wird durch einen<br />
Wirbelsturm in das wundersame Land Oz versetzt. Dort trifft sie eine<br />
Vogelscheuche, einen Blechmann, der sich ein Herz wünscht, und<br />
einen ängstlichen Löwen. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg<br />
zum Zauberer von Oz, der Dorothy den Weg zurück nach Hause zeigen<br />
soll. Dorothy und ihre Gefährten erfahren, dass man auf die eigenen<br />
Fähigkeiten und Stärken vertrauen muss und schwierige<br />
Aufgaben am besten gemeinsam löst.<br />
Ein weiteres Buch haben Sarah Speiser und Jennifer Traum zu einem<br />
Theaterstück umgearbeitet: Victor Hugos Roman „Der Glöckner von<br />
Notre Dame“ um den einsamen, buckligen Quasimodo, zu dessen einziger<br />
Vertrauten die mutige Esmeralda wird. Vor den Augen des Publikums<br />
entwickelt sich die Menagerie der Aussätzigen zu einem<br />
Welttheater. Das Schauspielensemble wird durch theaterbegeisterte<br />
Bürgerinnen und Bürger aus Bad Gandersheim und der Region ergänzt.<br />
Regie führt Festspiel-Intendant Achim Lenz. Die Künstler der<br />
Gruppe LINEACT aus Polen werden das Schauspiel mit neuen, spektakulären<br />
Akrobatikeinlagen an der Stiftskirche bereichern. Premiere<br />
ist am Freitag, 28. Juni, um 20 Uhr.<br />
Wie immer gehören auch Theaterstücke mit viel Musik zum Gandersheimer<br />
Festspielprogramm. Sandra Wissmann inszeniert „Spatz und<br />
Engel“, ein Theaterstück um die Freundschaft zwischen Edith Piaf und<br />
Marlene Dietrich: hier die beherrschte, kühle Schönheit aus preußisch-<br />
bürgerlichen Milieu, dort die leidenschaftliche kleine Göre, die auf den<br />
Straßen von Paris aufwuchs. Die enorme Gegensätzlichkeit der beiden<br />
Frauen, gepaart mit der tiefen Bewunderung, die jede für die andere<br />
empfindet, resultiert in einer ungeheuren gegenseitigen Anziehungskraft.<br />
Doch die Freundschaft wird auf die härteste Probe gestellt und<br />
droht zu zerbrechen. „Spatz und Engel“ feiert Premiere am Freitag, 21.<br />
Juni, um 20 Uhr.<br />
Die spektakulärste Musiktheater-Inszenierung aber dürfte wohl „Hair“<br />
sein, eines der berühmtesten Musicals aller Zeiten aus der Zeit der<br />
Hippie-Kultur, der Blumenkinder, der freien Liebe vor dem Hintergrund<br />
des Bomben-Szenarios des Vietnamkrieges. Das Stück ist auch<br />
ein halbes Jahrhundert nach seiner Uraufführung von beunruhigender<br />
Aktualität. Songs wie „Let The Sunshine In“, „Aquarius“ und „Hair“<br />
gehören zu den kultigsten Rockklassikern der Musikgeschichte. Für<br />
Regie und Choreographie sorgt Marc Bollmeyer, die musikalische Leitung<br />
hat Patricia Martin, die Ausstattung stammt von Bernhard Miechotz.<br />
„Hair“ hat Premiere am Freitag, 5. Juli, um 20 Uhr.<br />
Ergänzt wird das Programm der Domfestspiele durch das „kulinarische<br />
Schauspiel“ von Fehmi Göklü und Sarah Speiser mit dem Titel „Al<br />
dente! – Ich bin hier Le Chef“ und dem feinen Untertitel „Wer Nudeln<br />
bricht, bricht auch Herzen“. „Maitre” Fehmi Göklü, Publikumsliebling<br />
der Gandersheimer Domfestspiele seit vielen Jahren, serviert einen<br />
Abend voller kultureller Vielfalt, gewürzt mit Musik und angereichert<br />
mit einer guten Portion Humor. Premiere ist am Mittwoch, 10. Juli, um<br />
19 Uhr auf der Studiobühne Kloster Brunshausen.<br />
■ Nikolaus Hansmann<br />
Karten online über www.gandersheimer-domfestspiele.de, telefonisch:<br />
Ticket-Hotline 05382-73-777. Besuchern wird empfohlen,<br />
sich auf Wind und Wetter einzurichten: „Wir spielen, solange es<br />
geht“. Das 43-seitige Festspielmagazin als Download im Internet:<br />
https://gandersheimer-domfestspiele.de/images/82-dfs-<br />
<strong>2019</strong>/pdf/magazin/61-DFS_Festspielmagazin.pdf