Flüchtlinge werden Freunde - Drei Jahre Aktionsprogramm in Unterfranken
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1<br />
<strong>Drei</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Aktionsprogramm</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>Unterfranken</strong><br />
Rückblick | Fazit | Ausblick
1<br />
Vorwort<br />
Freundschaft - das ist e<strong>in</strong> starkes Wort.<br />
Im Logo des <strong>Aktionsprogramm</strong>s „<strong>Flüchtl<strong>in</strong>ge</strong> <strong>werden</strong> <strong>Freunde</strong>“ entstehen<br />
die <strong>Freunde</strong> aus e<strong>in</strong>er leichten, kle<strong>in</strong>en Drehung e<strong>in</strong>es Buchstabens. Aus<br />
Fremden <strong>werden</strong> <strong>Freunde</strong>.<br />
In der Projektregion <strong>Unterfranken</strong>, die beim BezJR <strong>Unterfranken</strong> im bayernweiten<br />
<strong>Aktionsprogramm</strong> des BJR angesiedelt war, haben zahlreiche<br />
Akteur*<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> den letzten drei <strong>Jahre</strong>n versucht, den Worten Taten folgen<br />
zu lassen. Das Engagement war oft erfolgreich, manchmal ist es gescheitert.<br />
Echte Jugendarbeit ist eben ke<strong>in</strong>e Hochglanzbroschüre, sondern neben<br />
Spaß und Freude auch harte Arbeit. Alle gemachten Erfahrungen s<strong>in</strong>d<br />
wichtig und helfen uns, geme<strong>in</strong>sam zu lernen und den eigenen Horizont<br />
stetig zu erweitern.<br />
Mit diesem Abschlussbericht möchten wir allen Beteiligten und Interessierten<br />
dieses Engagement vor Augen führen. Denn es ist viel passiert -<br />
aus Fremden s<strong>in</strong>d <strong>Freunde</strong> geworden!<br />
Der Bericht bietet aber mehr als e<strong>in</strong>e Rückschau. Flucht und Migration<br />
s<strong>in</strong>d Themen, die unsere Jugendarbeit weiterh<strong>in</strong> beschäftigen <strong>werden</strong>.<br />
Daher <strong>werden</strong> die erprobten Ansätze nicht nur dargestellt, sondern durch<br />
e<strong>in</strong> kurzes Fazit bzw. Handlungsempfehlungen ergänzt, um die Erfahrungen<br />
für die Zukunft nutzbar zu machen.<br />
Ich wünsche e<strong>in</strong>e gute Lektüre. Vielleicht entstehen dabei auch neue<br />
Ideen, wie Geflüchtete und Neuzugewanderte noch besser <strong>in</strong> unsere Jugendarbeit<br />
e<strong>in</strong>gebunden <strong>werden</strong> können. Um diesen Ideen Taten folgen<br />
zu lassen, wird ab 2019 im Bezirksjugendr<strong>in</strong>g <strong>Unterfranken</strong> e<strong>in</strong>e eigene<br />
Fachstelle zur Verfügung zur Verfügung stehen. Zusammen können wir<br />
dann nachhaltig dazu beitragen, dass Fremde zu <strong>Freunde</strong>n <strong>werden</strong>.<br />
Jennifer Harde<br />
Vorsitzende
2<br />
H<strong>in</strong>tergrund<br />
Jugendarbeit <strong>in</strong>tegriert!<br />
Über die Hälfte aller Geflüchteten zählt altersgemäß zur Zielgruppe der Jugendarbeit. Jugendarbeit kommt bei der<br />
gesellschaftlichen Integration von Neuzugewanderten daher e<strong>in</strong>e Schlüsselrolle zu. Jenseits der Schule, wo formales<br />
Lernen und Leistungen im Vordergrund stehen, kann Jugendarbeit Zugänge zur Gesellschaft und zu Gleichaltrigen der<br />
Mehrheitsgesellschaft schaffen.<br />
2015 – Sommer der Spontanität<br />
Im Sommer 2015 stieg die Zahl von Schutzsuchenden <strong>in</strong> <strong>Unterfranken</strong> plötzlich deutlich an. Obwohl es nicht der erste<br />
drastische Anstieg war und dieser angesichts langfristiger Fluchtursachen auch zu erwarten war, wurde die Jugendarbeit<br />
davon weitestgehend überrascht. Mit bewundernswerter Spontanität und Offenheit wurde von Jugendgruppen<br />
und Vere<strong>in</strong>en vielerorts aber schnell reagiert. Die THW-Jugend baute zusammen mit Geflüchteten Notunterkünfte auf,<br />
Fußballvere<strong>in</strong>e luden die Neuangekommenen zu geme<strong>in</strong>samen Spielen e<strong>in</strong>. In dem Jahr der „Willkommenskultur“ haben<br />
viele <strong>in</strong> der Jugendarbeit Erfahrungen mit sprachlicher-, religiöser- und herkunftskultureller Vielfalt machen können.<br />
E<strong>in</strong>ige konnten auf ihre langjährige Erfahrung <strong>in</strong> der <strong>in</strong>ternationalen und diversitätsbewussten Arbeit aufbauen, viele<br />
betraten hier Neuland.<br />
2016 – Gegenw<strong>in</strong>d und Frustration<br />
Die konstant hohen Zahlen von Schutzsuchenden lösten <strong>in</strong> der Bevölkerung auch Ängste und Widerstände aus. Ende<br />
2016 nehmen die Stimmen derjenigen zu, die Zuwanderung als problematisch e<strong>in</strong>schätzen. Für die Freunschafts- und<br />
Integrationsarbeit mit jungen Geflüchteten entsteht damit e<strong>in</strong>e schwierige gesellschaftliche Umgebung. Rassismus,<br />
Fremdenfe<strong>in</strong>dlichkeit und Hate-Speech (Hassausdrücke) <strong>werden</strong> zu Themen, mit denen sich engagierte Fachkräfte und<br />
Ehrenamtliche konfrontiert sehen. Die Verschärfung von Gesetzen und zunehmende Abschiebungen erschweren die<br />
Arbeit und lösen Frustration und Spannungen aus. Unter solchen Umständen Integrationsarbeit zu leisten, ist nicht<br />
leicht. Eigentlich braucht es e<strong>in</strong>e Willkommenskultur und langfristige Perspektiven für alle Schutzsuchenden, um gut<br />
arbeiten zu können.<br />
2017 – Flucht ke<strong>in</strong> Thema mehr?<br />
Es s<strong>in</strong>d vor allem außenpolitische Maßnahmen, wie der Flüchtl<strong>in</strong>gspakt mit der Türkei, die dafür sorgen, dass die Zahl<br />
der Geflüchteten Anfang 2017 nicht weiter ansteigt. Obwohl noch immer tausende junge Menschen Zugänge <strong>in</strong> die Gesellschaft<br />
suchen, ist e<strong>in</strong>e deutliche Abnahme des Engagements <strong>in</strong> der Jugendarbeit zu spüren. Dennoch passiert auch<br />
jetzt noch viel. Fachkräfte und Ehrenamtliche, die an dem Thema dranbleiben, suchen nach langfristigen, nachhaltigen<br />
Konzepten, wie Geflüchtete und Neuzugewanderte <strong>in</strong>tegraler Bestandteil der Jugendarbeit <strong>werden</strong> können.<br />
Fazit – Flexible Planung<br />
Jugendarbeit <strong>in</strong> der Migrationsgesellschaft ist stark von aktuellen Sachlagen und Diskursen (Flucht, Terrorismus,<br />
Rechtspopulismus etc.) geprägt, die sich schnell wandeln und auf die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Jahr nicht genauso reagiert <strong>werden</strong> kann,<br />
wie im nächsten. Aus diesem Grund halten wir e<strong>in</strong>e flexible Planung, Anpassung und Nachjustierung von Integrationsmaßnahmen<br />
<strong>in</strong> der Jugendarbeit für unabd<strong>in</strong>gbar.
3<br />
<strong>Aktionsprogramm</strong><br />
<strong>Flüchtl<strong>in</strong>ge</strong> <strong>werden</strong> <strong>Freunde</strong><br />
Das <strong>Aktionsprogramm</strong> <strong>Flüchtl<strong>in</strong>ge</strong> <strong>werden</strong> <strong>Freunde</strong> startete 2015 <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>em Rahmen. Vorausgegangen waren <strong>in</strong>tensive<br />
politische Ause<strong>in</strong>andersetzungen der Vollversammlung des Bayerischen Jugendr<strong>in</strong>gs. <strong>Drei</strong> Leitideen bilden die <strong>in</strong>haltliche<br />
Basis und den grundlegenden Anspruch des <strong>Aktionsprogramm</strong>s ab:<br />
••<br />
Der BJR versteht sich als Sprachrohr für junge Menschen <strong>in</strong> Bayern. Wir setzen uns deshalb für die Interessen und<br />
Rechte junger Geflüchteter e<strong>in</strong>.<br />
••<br />
Junge Geflüchtete s<strong>in</strong>d Expert*<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> eigener Sache. Wir beteiligen sie aktiv an der Durchführung des <strong>Aktionsprogramm</strong>s.<br />
••<br />
Der BJR unterstützt se<strong>in</strong>e Mitgliedsorganisationen dabei, ihre Angebote für junge Geflüchtete zu öffnen. Wir wollen<br />
die gesellschaftliche Teilhabe von jungen Geflüchteten erreichen und stärken.<br />
Das <strong>Aktionsprogramm</strong> diente darüber h<strong>in</strong>aus dazu, die Rolle der Jugendarbeit angesichts der Zunahme von geflüchteten<br />
Jugendlichen im Allgeme<strong>in</strong>en zu def<strong>in</strong>ieren. Dazu sollten sukzessive Strukturen zur Implementierung dieser<br />
Thematik <strong>in</strong> der Jugendarbeit geschaffen <strong>werden</strong>. Das <strong>Aktionsprogramm</strong> wurde von 2016 bis 2018 jeweils um e<strong>in</strong> Jahr<br />
verlängert und soll dann 2019 schließlich <strong>in</strong> die befristete Schaffung von sechs Fachstellen für Jugendarbeit <strong>in</strong> der Migrationsgesellschaft<br />
münden.<br />
Projektregion <strong>Unterfranken</strong><br />
Im Sommer 2015 wurden vom BJR aus allen Regierungsbezirken Bayerns sieben Projektregionen ausgewählt, die sich<br />
bereits <strong>in</strong> der Arbeit mit jungen Geflüchteten engagierten und hier für Kont<strong>in</strong>uität sorgen wollten.<br />
Auch der BezJR <strong>Unterfranken</strong> setzte das Thema Jugendarbeit und Geflüchtete auf se<strong>in</strong>e Agenda, generierte Wissen,<br />
schaffte Begegnungen, entwickelte Projekte für und mit jungen Geflüchteten und vernetzte sich mit den anderen<br />
Projektregionen.<br />
Die Aufgaben waren im E<strong>in</strong>zelnen:<br />
••<br />
Informieren, Fortbilden und Qualifizieren von Haupt- und Ehrenamtlichen<br />
••<br />
<strong>Unterfranken</strong>weit E<strong>in</strong>richtungen & Anbieter der Jugendarbeit vernetzen<br />
••<br />
Projekte anstoßen bzw. Kle<strong>in</strong>projekte der Jugendarbeit fördern & bezuschussen<br />
Der Fokus der unterfränkischen Projektregion lag <strong>in</strong>sbesondere auf der Vernetzung sowie Fortbildung von Haupt- und<br />
Ehrenamtlichen <strong>in</strong> der Arbeit mit jungen Geflüchteten.<br />
Auf den folgenden Seiten <strong>werden</strong> die wichtigsten Ansätze und Maßnahmen kurz vorgestellt.
4<br />
Expert*<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> eigener Sache<br />
Mite<strong>in</strong>ander statt übere<strong>in</strong>ander reden<br />
Bei allen Veranstaltungen und Treffen, bei denen es um das Thema<br />
Flucht g<strong>in</strong>g, war es e<strong>in</strong> klares Ziel des BezJR junge Geflüchtete aktiv<br />
zu beteiligen. Diese br<strong>in</strong>gen mit ihren persönlichen Erfahrungen<br />
der Flucht und des Ankommens e<strong>in</strong>e wichtige Perspektive und Expertise<br />
für die Jugend<strong>in</strong>tegrationsarbeit mit.<br />
Geflüchtete aus fünf verschiedenen Ländern berieten und <strong>in</strong>formierten<br />
für die Projektregion <strong>Unterfranken</strong> Mitarbeiter*<strong>in</strong>nen der<br />
Jugendarbeit, etwa wenn es darum g<strong>in</strong>g die eigenen Angebote für<br />
junge Geflüchtete auszuschreiben und zu öffnen. Alle unsere Expert*<strong>in</strong>nen<br />
mit Fluchterfahrung waren auf ihre Aufgabe durch Qualifikationsmaßnahmen vorbereitet, sie stammten<br />
entweder aus dem Expert*<strong>in</strong>nen-Pool „Fluchtperspektive“, oder waren ausgebildete Jugend<strong>in</strong>tegrationsbegleiter*<strong>in</strong>nen.<br />
Jugend<strong>in</strong>tegrationsbegleiter*<strong>in</strong>nen<br />
Akteur<strong>in</strong>nen und Akteure, die selbst e<strong>in</strong>e eigene Fluchtgeschichte mitbr<strong>in</strong>gen und verschiedene Seiten kennen, s<strong>in</strong>d<br />
besonders gute Vermittler*<strong>in</strong>nen im Integrationsprozess. Beispielhaft dafür stehen die Jugend<strong>in</strong>tegrationsbegleiter*<strong>in</strong>nen<br />
(Jib).<br />
Die Jib’s s<strong>in</strong>d junge Leute mit Flucht- oder Migrationserfahrung, die<br />
Integrationsprozesse <strong>in</strong> der Jugendarbeit begleiten und ihre eigene<br />
Expertise e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen. In e<strong>in</strong>er mehrwöchigen Fortbildung des BJR<br />
haben sie sich alle mit Themenfeldern wie Kultur, Identität, Konfliktmanagement<br />
und Jugendarbeit beschäftigt.<br />
Die Jibs aus <strong>Unterfranken</strong> waren 2017 und 2018 starke Partner*<strong>in</strong>nen,<br />
um die Bildungsarbeit des BezJR und der Jubi r<strong>in</strong>gs um das Thema<br />
„Jugendarbeit und Flucht“ zu unterstützen.
5<br />
Praxistra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs<br />
Von- und Mite<strong>in</strong>ander lernen, war die Devise der Praxistra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs. Dabei handelt es sich um geme<strong>in</strong>same Bildungsangebote<br />
von Fachkräften zusammen mit geflüchteten Jugendlichen. Die Jugendlichen konnten Praxiserfahrungen <strong>in</strong> der<br />
Bildungsarbeit sammeln und vorhandene Präsentationskompetenzen ausbauen. Geme<strong>in</strong>sam mit Mitarbeiter*<strong>in</strong>nen<br />
der Jubi und der Geschäftsstelle des BezJR wurden Vorträge, Workshops, Juleica-Module, Sem<strong>in</strong>are, Argumentationstra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs,<br />
Stadtführungen, Ferienbetreuungen und Planspiele für Jugendliche und Multiplikator*<strong>in</strong>nen vorbereitet und<br />
erfolgreich durchgeführt.<br />
Lautstärker<br />
Im Frühjahr/Sommer 2018 gab es erstmals drei Tagessem<strong>in</strong>are des Qualifizierungs-Angebots „Lautstärker“, mit denen<br />
geflüchtete Jugendliche unterstützt wurden, ihre Stimme <strong>in</strong> der Jugend- und Bildungsarbeit stärker hörbar zu machen.<br />
Sie konnten lernen, eigene Workshops zu planen, eigene Projekte zu realisieren und ihre Präsentationskompetenz zu<br />
verbessern.<br />
Fazit<br />
Durch die Beteiligung geflüchteter bzw. neuzugewanderter Jugendlicher an unseren Qualifizierungen haben wir gelernt,<br />
dass e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit nicht nur hilfreich und fruchtbar, sondern im S<strong>in</strong>ne der rassismuskritischen Bildungsarbeit<br />
auch unabd<strong>in</strong>gbar ist. Schon lange arbeitet zum Beispiel unsere Jugendbildungsstätte <strong>in</strong> Teams aus Menschen<br />
mit und ohne Migrationserfahrung. Es hat sich gezeigt, dass auch die Besetzung von Teams mit und ohne Fluchterfahrung<br />
für viele aktuelle Themen unserer Jugendarbeit e<strong>in</strong> absolutes Muss ist!<br />
Die neue Fachstelle sollte daher eng mit Expert*<strong>in</strong>nen mit Flucht- und Migrationserfahrung zusammenarbeiten. Auch<br />
die Stärkung eigener Initiativen bzw. die Unterstützung der Selbstorganisation von Jugendlichen mit <strong>in</strong>ternationalen<br />
Biografien, sollte diese Fachstelle forcieren.
6<br />
Praxisimpulse<br />
Hilfe, Haltung, Handwerkszeug<br />
Qualifizierung und Fortbildung für Fachkräfte, Ehrenamtliche und<br />
auch für Geflüchtete selbst, war e<strong>in</strong> Schwerpunkt bei der Umsetzung<br />
des <strong>Aktionsprogramm</strong>s <strong>in</strong> der Projektregion <strong>Unterfranken</strong>. In<br />
Zusammenarbeit mit Expert*<strong>in</strong>nen mit eigener Fluchterfahrung<br />
wurden verschiedene Bildungsformate zur Jugendarbeit mit geflüchteten<br />
Jugendlichen angeboten. In Sem<strong>in</strong>aren und Workshops<br />
haben wir <strong>in</strong>formiert, motiviert, pädagogisch gestärkt und Erfahrungen<br />
ausgetauscht.<br />
In den Fortbildungen wurden bestehende Fragen, Sorgen, Probleme<br />
aufgegriffen, Umgang mit <strong>in</strong>ternationaler Vielfalt tra<strong>in</strong>iert und Sicherheit und Handlungskompetenz erarbeitet. Zudem<br />
g<strong>in</strong>g es besonders um die Entwicklung e<strong>in</strong>er eigenen Position und Handlungskompetenz <strong>in</strong> Bezug auf die eigene<br />
Befremdung, Rassismus und Diskrim<strong>in</strong>ierung und natürlich auch um Methoden für die Praxis.<br />
Praxisimpulse<br />
Kurze Impuls-Module thematisierten <strong>in</strong> nur drei Stunden jeweils e<strong>in</strong>zelne<br />
Aspekte der Arbeit mit geflüchteten Jugendlichen. Informiert wurde<br />
z.B. über Ansätze zu sprachlicher, kultureller und religiöser Vielfalt <strong>in</strong> der<br />
Jugendarbeit oder dazu, wie gesellschaftliche und soziale Teilhabe von<br />
geflüchteten Jugendlichen <strong>in</strong> der Praxis realisiert und unterstützt <strong>werden</strong><br />
kann. Besonders oft angefragt wurden die Praxisimpulse zu Kommunikation<br />
& Verständigung und zum Umgang mit religiöser Praxis <strong>in</strong><br />
der Jugendarbeit.<br />
Umgang mit Traumafolgen und Gewalterfahrungen<br />
Im Projektzeitraum wurden ab 2016 regelmäßig Tagessem<strong>in</strong>are zum Umgang mit Trauma, Traumafolgen und Gewalterfahrungen<br />
angeboten. In diesen wurde Wissen zu Gewalterfahrungen vermittelt und thematisiert, was man <strong>in</strong> Krisen<br />
tun kann, um Traumatisierte zu unterstützen. Zudem g<strong>in</strong>g es darum zu erarbeiten, was man als Fachkraft/Ehrenamtliche*r<br />
selbst an Ideen und Ressourcen braucht, um hilfreich se<strong>in</strong> zu können. Die sehr gefragten Sem<strong>in</strong>are wurden <strong>in</strong><br />
Kooperation mit Wildwasser Würzburg e.V. von e<strong>in</strong>er Psychotherapeut<strong>in</strong> durchgeführt und richteten sich an Menschen,<br />
die aktiv mit geflüchteten Jugendlichen arbeiten.
7<br />
Publikationen<br />
<strong>Drei</strong> Publikationen s<strong>in</strong>d im Projektzeitraum entstanden.<br />
Die Arbeitshilfe „Auf der Flucht“ (2015) thematisierte grundständig und mit Erfahrungsberichten aus Oberbayern und<br />
<strong>Unterfranken</strong> wie Projekte mit geflüchteten Jugendlichen durchgeführt <strong>werden</strong> können. Die Broschüre „<strong>Flüchtl<strong>in</strong>ge</strong><br />
s<strong>in</strong>d <strong>Freunde</strong>“ (2016) porträtierte anregende Best-Practice-Beispiele aus der unterfränkischen Jugendarbeit. In den<br />
<strong>Jahre</strong>n 2017/2018 entstand <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem BJR die Praxishilfe „Das neue Wir <strong>in</strong> der Jugendarbeit“, die Anregungen<br />
und Methoden zum Umgang mit kultureller, sprachlicher und religiöser Vielfalt vermittelt.<br />
Fazit<br />
Die Vermittlung von Wissen und Methoden s<strong>in</strong>d für die Jugendarbeit mit Neuzugewanderten unerlässlich. Hier sollten<br />
besonders der Abbau von Zugangsbarrieren, die Sensibilisierung für Rassismus und Diskrim<strong>in</strong>ierungen, sowie der Umgang<br />
mit Vielfalt <strong>in</strong> Jugendgruppen im Allgeme<strong>in</strong>en zukünftig weiter forciert <strong>werden</strong>.<br />
Dreh- und Angelpunkt e<strong>in</strong>er erfolgreichen Jugendarbeit mit Geflüchteten<br />
ist allerd<strong>in</strong>gs die eigene Haltung. Gesellschaftliche Diskurse<br />
wie z.B. Zuwanderung, Asyl und Islam <strong>in</strong> Deutschland sollten<br />
auch <strong>in</strong> der Jugendarbeit offen geführt <strong>werden</strong>. Dabei muss die<br />
Möglichkeit gegeben <strong>werden</strong>, Ängste, Vorbehalte, Befremdungsund<br />
Diskrim<strong>in</strong>ierungserfahrungen zu äußern und konstruktiv <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />
Gespräch darüber zu kommen, denn versteckte Ressentiments vergiften<br />
oder verh<strong>in</strong>dern das neue Mite<strong>in</strong>ander.<br />
Der Austausch unter Menschen <strong>in</strong> der Jugendarbeit mit geflüchteten<br />
Jugendlichen ist außerdem sehr wichtig. Oft wurde bei <strong>in</strong>haltlichen<br />
Angeboten dieser Bedarf unterschätzt.<br />
Für ganz- oder mehrtägige Veranstaltungen, war es relativ schwierig Teilnehmer*<strong>in</strong>nen zu generieren, während die<br />
kurzfristigen Praxisimpulse sehr gefragt waren. Grundsätzlich empfehlen wir, die Bildungsangebote noch stärker an<br />
den jeweiligen gesellschaftlichen Diskursen und an den aktuellen Bedarfen der Jugendarbeit zu orientieren und bei der<br />
Realisierung stärker mit den Kreis- und Stadtjugendr<strong>in</strong>gen zu kooperieren.
8<br />
Vernetzung<br />
Um den besonderen Herausforderungen der Jugendarbeit mit jungen<br />
Geflüchteten begegnen zu können, lohnt sich e<strong>in</strong>e breite Netzwerkarbeit.<br />
E<strong>in</strong> weiterer Fokus der Projektregion war daher die<br />
Vernetzung von denjenigen, die bereits <strong>in</strong> der Arbeit mit jungen<br />
Geflüchteten aktiv s<strong>in</strong>d bzw. es <strong>werden</strong> wollen.<br />
Kooperationspartner<br />
Der BezJR ist die Arbeit <strong>in</strong> der Projektregion <strong>Unterfranken</strong> von Anfang<br />
an <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit se<strong>in</strong>en Partnern, dem BDKJ Diözesanverband<br />
Würzburg, der Evangelischen Landjugend <strong>Unterfranken</strong><br />
und dem Stadtjugendr<strong>in</strong>g Schwe<strong>in</strong>furt angegangen. Die regelmäßigen geme<strong>in</strong>samen Treffen führten u.a. zur geme<strong>in</strong>samen<br />
Organisation der Fachtagung 2015. Außerdem haben wir auch eng mit dem SJR Aschaffenburg und dem Paritätischen<br />
Wohlfahrtsverband <strong>Unterfranken</strong> zusammengearbeitet, die mit uns den zweiten Fachtag organisiert haben.<br />
Runde Tische<br />
2015 und 2016 wurde regelmäßig zu „Runden Tischen“ e<strong>in</strong>geladen, zu denen Vertreter*<strong>in</strong>nen von Initiativen, Vere<strong>in</strong>en,<br />
Verbänden, der offenen Jugendarbeit und der Kommunalen Jugendpflege erschienen. Hier konnten Aktivitäten vorgestellt,<br />
Erfahrungen ausgetauscht und andere Engagierte kennengelernt <strong>werden</strong>.<br />
Fachtagungen<br />
2015 haben wir unter dem Titel „Ankommen – Mitmachen!“ e<strong>in</strong>e Fachtagung mit über 50 Teilnehmenden veranstaltet.<br />
Die Tagung <strong>in</strong>formierte über H<strong>in</strong>tergründe zur Jugendarbeit mit Geflüchteten, <strong>in</strong>spirierte mit Beispielen aus der Praxis<br />
und bot die wichtige Möglichkeit andere Interessierte und Aktive kennenzulernen und sich zu vernetzen. 2018 haben<br />
wir dann unter dem Motto „Wir machen Heimat“ über 60 Menschen zusammengebracht, die <strong>in</strong> <strong>Unterfranken</strong> aktiv mit<br />
geflüchteten K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen bzw. deren Familien arbeiten: <strong>in</strong> der Bildungsarbeit, <strong>in</strong> der Jugendhilfe, der<br />
Jugendarbeit, als Ehrenamtliche oder Fachkräfte. Ziel war es, sich gegenseitig kennen und nutzen zu lernen, damit aktuelle<br />
Herausforderungen zusammen angegangen, Synergien entdeckt und genutzt <strong>werden</strong> können.<br />
Fazit<br />
Netzwerkarbeit lohnt sich gerade im Themenfeld „Jugendarbeit mit Geflüchteten“! Dabei ist es wichtig über den Tellerrand<br />
der Jugendarbeit im engeren S<strong>in</strong>ne h<strong>in</strong>auszudenken und die Kooperation mit Bildungs- und Freizeite<strong>in</strong>richtungen,<br />
Fachberatungen, psychologischen Betreuungse<strong>in</strong>richtungen, Krisendiensten, Verbänden, Vere<strong>in</strong>en, religiösen Geme<strong>in</strong>schaften,<br />
Schulen, Universitäten, Bildungs- und Ausbildungse<strong>in</strong>richtungen usw. zu suchen. Regelmäßige Tagungen<br />
oder Treffen helfen das bestehend Netzwerk zu erhalten und auszuweiten.
9<br />
Förderung<br />
Aufgrund zunehmender Anfragen aus ganz <strong>Unterfranken</strong> wurde ab 2016 e<strong>in</strong> Fördertopf <strong>in</strong>stalliert, aus dem mittels<br />
e<strong>in</strong>facher Anträge, Maßnahmen und Projekte für und mit jungen Geflüchteten direkt bis zu 100% bezuschusst <strong>werden</strong><br />
konnten.<br />
Bowl<strong>in</strong>g mit der THW-Jugend, e<strong>in</strong> Besuch im Kletterpark mit der evangelischen Landjugend, e<strong>in</strong> Hip-Hop-Projekt im<br />
B-Hof, e<strong>in</strong> Jugendradio <strong>in</strong> Aschaffenburg, geme<strong>in</strong>sames Kochen <strong>in</strong> Schwe<strong>in</strong>furt, Kicken beim FSV Neustadt-Erlach, oder<br />
Tanzen bei den Freien Turnern Würzburg, … viele verschiedene Begegnungsprojekte und Aktivitäten für Geflüchtete<br />
wurden so ohne bürokratischen Aufwand ermöglicht.<br />
Fazit<br />
Mit viel Engagement wurden <strong>in</strong>sbesondere kurzfristige Maßnahmen aufgesetzt. Diese brachten <strong>in</strong> Berührung und ermöglichten<br />
e<strong>in</strong> erstes Kennenlernen. Allerd<strong>in</strong>gs blieb es sehr häufig bei kurzfristigen Begegnungen, nachhaltige Kontakte<br />
wurden nur <strong>in</strong> wenigen Fällen geknüpft. Noch fehlt es oft an Konzepten, die Geflüchtete nachhaltig <strong>in</strong> die Jugendgruppen<br />
e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den. Doch auf die gemachten Erfahrungen lässt sich aufbauen, um genau dieses Ziel zu erreichen.<br />
In Zukunft gilt es e<strong>in</strong>zelne Initiativen noch besser mite<strong>in</strong>ander zu verknüpfen und kurzfristige Angebote als Türöffner-Projekte<br />
für e<strong>in</strong>e langfristige Integration Geflüchteter <strong>in</strong> der Jugendarbeit nutzbar machen. Gerade bei Projekten<br />
mit geflüchteten Jugendlichen sollte Nachhaltigkeit e<strong>in</strong>e hohe Priorität e<strong>in</strong>geräumt <strong>werden</strong>.
10<br />
Wie geht’s weiter?<br />
Flucht wird Thema bleiben<br />
Die Zahl der Geflüchteten <strong>in</strong> Deutschland schwankt <strong>in</strong> den letzten <strong>Jahre</strong>n stark. Ausschlaggebend dafür s<strong>in</strong>d vor allem<br />
politische Entscheidungen. Die Situation hat sich weder <strong>in</strong> den Herkunftsländern, noch an den Grenzen Europas entschärft.<br />
Alle Fluchtursachen der letzten <strong>Jahre</strong> s<strong>in</strong>d erhalten geblieben. Es ist davon auszugehen, dass Flucht <strong>in</strong> den<br />
kommenden <strong>Jahre</strong>n weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e große Herausforderung für die Jugendarbeit bleiben wird. Selbst wenn die Zuwanderungszahlen<br />
ger<strong>in</strong>g bleiben, s<strong>in</strong>d bereits jetzt viele junge Menschen mit Fluchterfahrung Teil unserer Gesellschaft und<br />
<strong>werden</strong> es auch die kommenden <strong>Jahre</strong> bleiben.<br />
Immer mehr Jugendliche mit Migrationsbiografien<br />
Etwa e<strong>in</strong> Drittel unserer jugendlichen Zielgruppe hat e<strong>in</strong>e Migrationsbiografie. Es ist davon auszugehen, dass der Anteil<br />
der Jugendlichen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund/ Migrationserfahrung <strong>in</strong> den kommenden <strong>Jahre</strong>n deutlich steigen wird.<br />
Migration verändert Jugendarbeit<br />
Veränderung, Verunsicherung, E<strong>in</strong>- und Ausgrenzungen, Konflikte und Bereicherungen s<strong>in</strong>d Phänomene im Zusammenhang<br />
mit Migration. Diese s<strong>in</strong>d längst Teil der jugendlichen Lebenswelten <strong>in</strong> <strong>Unterfranken</strong>. Für die Jugendarbeit ergeben<br />
sich daraus neue Themenfelder.<br />
Neue Chancen und Herausforderungen<br />
Mehrsprachigkeit, kulturelle und religiöse Vielfalt <strong>in</strong> unseren Jugendgruppen fordern heraus und bieten gleichzeitig<br />
neue Chancen. Wir müssen das Mite<strong>in</strong>ander neugestalten und dabei auch über Vorurteile, Rassismus und Ungleichbehandlungen<br />
sprechen.<br />
Alle dabei?<br />
Bis heute s<strong>in</strong>d Menschen mit Migrationsbiografien <strong>in</strong> der Jugendarbeit unterrepräsentiert. Wir riskieren e<strong>in</strong> Drittel<br />
unserer Zielgruppe zu verlieren, wenn wir unsere Angebote nicht an alle Jugendlichen richten. Der Abbau von Zugangsbarrieren<br />
und der Umbau von Strukturen können helfen, damit tatsächlich ALLE mit dabei se<strong>in</strong> können.
11<br />
Fachstelle<br />
Jugendarbeit & Migration<br />
Um die Ziele des <strong>Aktionsprogramm</strong>s von „<strong>Flüchtl<strong>in</strong>ge</strong> <strong>werden</strong> <strong>Freunde</strong>“ auch 2019 weiter zu verfolgen und um die dabei<br />
gemachten Erfahrungen <strong>in</strong> ganz Bayern langfristig zu nutzen, will der BJR mit den vorhandenen Mitteln die Arbeit <strong>in</strong><br />
diesem Themenfeld fortzuführen. Es entstand so das Konzept, ab 2019 sechs Fachstellen für Jugendarbeit <strong>in</strong> der Migrationsgesellschaft<br />
<strong>in</strong> Bayern e<strong>in</strong>zurichten. Der BezJR <strong>Unterfranken</strong> ist nun e<strong>in</strong>er von vier Bezirksjugendr<strong>in</strong>gen dem e<strong>in</strong>e<br />
solche Fachstelle über die Mittel, die der BJR zur Verfügung stellt, f<strong>in</strong>anziert wird.<br />
Öffnungsprozesse fachlich begleiten<br />
Die Fachstelle soll helfen, dass Jugendarbeit <strong>in</strong> der Migrationsgesellschaft zum Selbstverständnis für Jugendarbeit gehört.<br />
Dazu soll e<strong>in</strong>e migrationsgesellschaftliche Öffnung der unterfränkischen Jugendarbeit angeregt, unterstützt und<br />
fachlich begleitet <strong>werden</strong>, um die Partizipation und Teilhabe von Menschen mit Migrationsbiografien <strong>in</strong> der unterfränkischen<br />
Jugendarbeit zu verbessern. E<strong>in</strong> besonderes Augenmerk soll dabei auf der Ansprache von geflüchteten jungen<br />
Menschen liegen.<br />
Unterstützung bei der Selbstorganisation<br />
Die Fachstelle soll zudem sicherstellen, dass junge Geflüchtete und junge Menschen mit Migrationserfahrung ihre eigene<br />
Selbstvertretung wahrnehmen können. Sie wird Gruppen/Vere<strong>in</strong>igungen/Vere<strong>in</strong>e aus Menschen mit <strong>in</strong>ternationalen<br />
Biografien bei dem Aufbau ihrer Organisation und bei deren Vertretung und Vernetzung unterstützen.<br />
Informieren und Fortbilden<br />
Die Fachstelle wird darüberh<strong>in</strong>aus Wissen und Handwerkszeug für die Praxis bereitstellen, Fort- und Weiterbildungen<br />
<strong>in</strong> ganz <strong>Unterfranken</strong> anbieten und auch über Förderungsmöglichkeiten und Unterstützung für Vielfalts- und Integrations-Projekte<br />
<strong>in</strong>formieren.
Impressum<br />
Herausgeber<br />
Bezirksjugendr<strong>in</strong>g <strong>Unterfranken</strong> K.d.ö.R.<br />
Berner Straße 14<br />
97084 Würzburg<br />
Tel. 0931 - 730 410 90<br />
Fax 0931 - 730 410 99<br />
bezjr@jugend-unterfranken.de<br />
www.jugend-unterfranken.de<br />
Verantwortlich (V.i.S.d.P.)<br />
Jennifer Harde, Vorsitzende des BezJR<br />
Autor<br />
Götz Kolle<br />
Lektorat<br />
Wibke Lewr<strong>in</strong>g<br />
Layout<br />
Wibke Lewr<strong>in</strong>g, Klara Engel<br />
Druck<br />
Vier-Türme-GmbH, Benedict Press, Münsterschwarzach Abtei<br />
Auflage<br />
200 Stück<br />
Stand<br />
Dezember 2018<br />
E<strong>in</strong> <strong>Aktionsprogramm</strong> des Bayerischen Jugendr<strong>in</strong>gs zur gesellschaftlichen Partizipation von jungen Geflüchteten. Dieses<br />
Projekt wurde aus Mitteln des Bayerischen Staatsm<strong>in</strong>isteriums für Familie, Arbeit und Soziales durch den Bayerischen Jugendr<strong>in</strong>g<br />
gefördert.
Bezirksjugendr<strong>in</strong>g <strong>Unterfranken</strong><br />
Körperschaft des öffentlichen Rechts<br />
Berner Straße 14<br />
97084 Würzburg<br />
www.jugend-unterfranken.de