audimax Wi.Wi 12/2018 - Das Karrieremagazin für Wirtschaftswissenschaftler
Was macht den Reiz an Familienunternehmen aus? So ist die Arbeit wirklich**Welche Trends und Anforderungen dich in der Finanzbranche erwarten?**So sparst du richtig - Hol dir die Tipps vom Finanzprofi**
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WORK-LIFE-BALANCE<br />
verantwortlich sind, wenn ich mich gestresst fühle, sondern<br />
ich selbst. Hier spielt die Grundeinstellung zum Leben eine<br />
große Rolle. Zwar gibt es schon externe Faktoren, die Druck<br />
aufbauen, dennoch liegt es in erster Linie an einem selbst, ob<br />
man sich von alledem stressen lässt. Jeder hat sein Gleichgewicht<br />
gewissermaßen selbst in der Hand. Wer sich von der<br />
Angst verabschiedet, etwas zu verpassen, sowie von dem<br />
Glaubenssatz, immer erreichbar sein und zu allem Ja sagen zu<br />
müssen, kommt seiner Work-Life-<br />
Balance einen großen Schritt näher.<br />
Inwiefern hängt eine gesunde Work-<br />
Life-Balance auch mit einem guten<br />
Zeitmanagement zusammen? Ganz<br />
unmittelbar: Wer chaotisch arbeitet,<br />
sich schlecht organisiert und die falschen<br />
Prioritäten setzt, gerät aus dem<br />
Gleichgewicht. Gutes Zeitmanagement<br />
ist auch im Privatleben wichtig:<br />
Jeder sollte zum Beispiel ganz<br />
bewusst Zeit <strong>für</strong> sich selbst einplanen. Daneben ist es sinnvoll,<br />
verbindliche Termine <strong>für</strong> ein Workout im Fitnessstudio oder<br />
eine gemeinsame Unternehmung mit dem Partner festzulegen<br />
– sonst vernachlässigt man diese Aktivitäten oft. <strong>Das</strong> typische<br />
Zeitproblem ist in erster Linie ein Prioritätenproblem. Es<br />
ist eine Lebenslüge, wenn jemand behauptet: »Ich habe keine<br />
Zeit«. Denn das bedeutet vielmehr, dass er keine Zeit da<strong>für</strong> hat,<br />
weil ihm etwas anderes wichtiger ist. Jeder hat Zeit, man muss<br />
sie nur richtig aufteilen.<br />
»DAS ZEITPROBLEM<br />
IST EIGENTLICH<br />
EIN PRIORITÄTEN-<br />
PROBLEM.«<br />
Lassen Sie uns einen Blick in die Zukunft werfen: <strong>Wi</strong>e wird sich das<br />
Thema Work-Life-Balance Ihrer Meinung nach weiterentwicklen?<br />
Da die Komplexität in allen Lebensbereichen steigt, glaube<br />
ich, dass sich auch das Thema Work-Life-Balance dramatisch<br />
verändern wird. Die klassische Trennung zwischen Arbeit<br />
und Leben hat sich bereits aufgelöst: <strong>Wi</strong>r arbeiten heute von<br />
überall, es gibt immer weniger feste Arbeitsplätze. Die Reisetätigkeit<br />
und die Internationalisierung nehmen zu. Daher<br />
wird es noch wichtiger werden, einen<br />
gesunden Ausgleich zu gewährleisten.<br />
Was wollen Sie unseren Lesern noch mit<br />
auf den Weg geben? Heute beginnt der<br />
erste Tag vom Rest deines Lebens, den<br />
du mit einem neuen Zeitbewusstsein<br />
beginnen kannst.<br />
Buchtipp<br />
Eine gesunde Work-Life-Balance hängt direkt<br />
mit einem guten Zeitmanagement zusammen.<br />
In seinem kurzweiligen und prägnant formulierten<br />
Buch ›Wenn du es eilig hast, gehe<br />
langsam – Wenn du es noch eiliger hast, mache<br />
einen Umweg‹ gibt Lothar Seiwert wertvolle<br />
Tipps <strong>für</strong> mehr Zeit und Lebensqualität.<br />
Campus Verlag, 19,95 Euro<br />
EINBLICK<br />
NACHGEDACHT<br />
VERENA BECK IST IT-BERATERIN FÜR DIGITALISIERUNG UND INNOVATIONEN<br />
IM BEREICH STEUERUNG UND PROZESSE BEI DEM IT-TOCHTERUNTERNEH-<br />
MEN DER N-ERGIE. WAS FÄLLT IHR ZU UNSEREN STICHWÖRTERN EIN?<br />
Foto: privat<br />
IT-Projekt Die Ziele meiner IT-Projekte variieren<br />
und reichen von der Auswahl von Software zur<br />
Prozessoptimierung, um sie <strong>für</strong> interne IT-Services<br />
bereitstellen zu können, bis hin zur Konzeption<br />
einer neuen IT-Strategie. Die Aufgaben sind<br />
abwechslungsreich und ich lerne immer wieder<br />
viel Neues dazu.<br />
Team Jeder hat seine Stärke. Wenn wir diese richtig<br />
einsetzen, können wir gemeinsam alles schaffen<br />
und erfolgreich sein. In einem funktionierenden<br />
Team ist <strong>für</strong> mich vor allem ehrliches gegenseitiges<br />
Feedback wichtig, um daraus zu lernen. <strong>Das</strong><br />
ist auch ein wichtiges Prinzip in agilen Projekten,<br />
auf deren Terrain ich mich gerade begebe. Meine<br />
großen Stärken – in der doch noch von Männern<br />
dominierten IT-Welt – sehe ich in meiner Empathie<br />
und Kommunikationsfähigkeit.<br />
Weiterentwicklung Für mich ein ganz wichtiges<br />
Thema: Seit meinem dualen Studium der Informationstechnik<br />
habe ich mich stetig weiterentwickelt<br />
– von der Administratorin hin zur Projektleiterin.<br />
Aktuell bin ich mit Leidenschaft in<br />
einem Weiterentwicklungsprojekt als Scrum-<br />
Master tätig.<br />
Work-Life-Balance Ich selbst bin noch am Ausbalancieren.<br />
Für mich war immer klar, dass ich<br />
nach der Geburt meiner Kinder schnell wieder in<br />
meinen Beruf einsteigen möchte – um nicht den<br />
Anschluss zu verlieren und weil mir meine Kollegen<br />
und die Arbeit mit ihnen auch sehr gefehlt<br />
haben. Trotzdem ist es nicht immer leicht, etwa<br />
nach einer durchzechten Nacht mit einem zahnenden<br />
Eineinhalbjährigen auch hundert Prozent<br />
im Meeting um neun Uhr morgens zu geben.<br />
Homeoffice Eine Spitzenmöglichkeit, um sich etwas<br />
mehr Luft zu verschaffen und wieder in Balance<br />
zu kommen. Freitags bin ich fast nie im<br />
Büro, sondern arbeite von zu Hause. <strong>Das</strong> ist <strong>für</strong><br />
mich sehr wertvoll, da ich so eineinhalb Stunden<br />
Fahrtweg einsparen und die Zeit stattdessen nutzen<br />
kann, um konzentriert zu arbeiten.<br />
Flexibilität Eine wichtige Eigenschaft, die ich auch<br />
erst lernen musste. Früher lief alles nach Plan.<br />
Jetzt werde ich durch einen Rhythmus bestimmt,<br />
den hauptsächlich meine Kinder vorgeben. Dauert<br />
das Zähneputzen morgens wegen eines Trotzanfalls<br />
doch mal etwas länger, ist es dank Gleitzeit<br />
nicht schlimm, wenn ich mal 20 Minuten später<br />
zur Arbeit komme. Auch die Kollegen haben da<strong>für</strong><br />
Verständnis.<br />
Energie Hätte ich gern mehr davon. Auch meine<br />
Ressourcen sind nicht unendlich – aber ich weiß<br />
glücklicherweise, wie ich wieder Energie tanken<br />
kann. In einem Energieunternehmen arbeite ich,<br />
weil ich der festen Überzeugung bin, dass der<br />
richtige Umgang mit unseren Ressourcen <strong>für</strong> uns<br />
alle wichtig ist.<br />
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