audimax Wi.Wi 12/2018 - Das Karrieremagazin für Wirtschaftswissenschaftler
Was macht den Reiz an Familienunternehmen aus? So ist die Arbeit wirklich**Welche Trends und Anforderungen dich in der Finanzbranche erwarten?**So sparst du richtig - Hol dir die Tipps vom Finanzprofi**
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BANKEN UND VERSICHERUNGEN<br />
EINSTIEGSMÖGLICHKEITEN<br />
Versicherungsunternehmen bieten <strong>Wi</strong>rtschaftswissenschaftlern<br />
den Einstieg in den<br />
Vertieb auf unterschiedlichen Wegen an. Eine<br />
ideale Möglichkeit <strong>für</strong> frisch gebackene Absolventen<br />
ist der Einstieg über ein Traineeprogramm,<br />
in dem sie alle relevanten Aufgaben<br />
kennenlernen und sich die nötigen Skills aneignen.<br />
<strong>Das</strong> Programm dauert meist ein bis zwei<br />
Jahre. Wenn du vor deinem Studium bereits<br />
eine fachlich passende Ausbildung gemacht<br />
oder während der Studienzeit ausreichend<br />
Praxiserfahrung gesammelt hast, hast du die<br />
Chance, direkt in den Vertrieb einzusteigen. So<br />
erhältst du von Anfang an einen größeren Verantworungsbereich<br />
und somit auch ein höheres<br />
Gehalt.<br />
Du willst bereits während deines Studiums im<br />
Vertrieb tätig sein? Manche Versicherungen<br />
bieten berufsbegleitende Master an, die Praxis<br />
und Theorie vereinen. Am Ende hast du deinen<br />
Masterabschluss in der Tasche, viel Berufserfahrung<br />
gesammelt und wirst im besten Fall<br />
direkt von deinem Ausbildungsbetrieb übernommen.<br />
SOFT SKILLS<br />
Als Vertriebler bietest du deinen Kunden Lösungen<br />
<strong>für</strong> ihre Versicherungsfragen an – du verkaufst<br />
ihnen also etwas. Spaß an dieser Aufgabe<br />
und ein gewisses Verkaufstalent sind deshalb<br />
von Vorteil. Außerdem wichtig sind Kommunikationsstärke<br />
und Freude am zwischenmenschlichen<br />
Kontakt, denn um die Zusammenarbeit<br />
mit Kunden kommst du nicht herum. Um entsprechende<br />
Pläne und Lösungen zu erarbeiten,<br />
braucht es analytisches Denken und »ein Interesse<br />
<strong>für</strong> vertriebliche Themen, eine hohe Lösungs-<br />
und Ergebnisorientierung und selbstständiges<br />
Arbeiten. Zudem sind Mobilität,<br />
Serviceorientierung und zunehmend auch eine<br />
digitale Affinität von Bedeutung«, so Andreas<br />
Grenz, Leiter der Personalbetreuung im Bereich<br />
Vertrieb bei Talanx. Begeisterungsfähigkeit, Empathie<br />
und Eigeninitiative sind weitere Soft Skills,<br />
die du bei einem Einstieg in die Vertriebsabteilung<br />
einer Versicherung mitbringen solltest.<br />
AUFGABEN UND PROJEKTE<br />
Vertrieb ist nicht immer gleich Vertrieb – bei einer<br />
Versicherung können dich ganz andere Aufgaben<br />
erwarten als im Anlagenbau oder der<br />
Pharmazie. Eine zentrale Aufgabe ist es, Privatund<br />
Firmenkunden in Versicherungsfragen zu<br />
beraten und da<strong>für</strong> individuell angepasste Lösungen<br />
zu konzipieren und anzubieten. Daneben<br />
halten Vertriebler den Kontakt zu Außenstellen<br />
und Vertriebspartnern.<br />
Im Zuge der Digitalisierung sind die Aufgaben<br />
im Vertrieb immer mehr mit technischen<br />
Anforderungen verbunden. Der Umgang mit<br />
digitalen Programmen wird Einsteigern im<br />
Arbeitsalltag häufig begegnen. Projekte sind unternehmensspezifisch<br />
und beziehen sich meist<br />
auf ein bestimmtes Fachgebiet, die Optimierung<br />
verschiedener Prozesse oder ein konkretes umfangreiches<br />
Kundenanliegen. Insgesamt sind die<br />
Aufgabenfelder im Vertrieb vielfältig – von Büroorganisation<br />
bis zur Kundenberatung im Außendienst<br />
ist alles dabei.<br />
VERKAUFSPROFI<br />
BEI EINER VERSICHERUNG IN DEN VERTRIEB EINSTEIGEN? DAS KOMMT AUF DICH ZU<br />
GEHALT UND ZUSATZLEISTUNGEN<br />
Viele Versicherungen sind Teil einer Genossenschaft.<br />
Dann ist dein Gehalt tariflich festgelegt.<br />
Falls nicht, kannst du als Absolvent der <strong>Wi</strong>rtschaftswissenschafen<br />
im Vertrieb mit einem verhältnismäßig<br />
hohen Einstiegsgehalt rechnen.<br />
»Im Vertrieb geht es mit circa 40.000 Euro los.<br />
Neben attraktiver Provisionsregelungen und Altersvorsorge<br />
unterstützen wir Berufseinsteiger in<br />
der Startphase finanziell, aber auch mit Schulungen<br />
und Weiterbildungen sowie persönlichem<br />
Support. Außerdem statten wir sie natürlich mit<br />
Technik und einem Dienstwagen aus«, erzählt<br />
Olaf Bläser, Vorsitzender des Vorstands bei Ergo<br />
Beratung und Vertrieb. Da Vertriebler oft im Außendienst<br />
tätig sind und viel telefonieren müssen,<br />
stellen die meisten Arbeitgeber außerdem<br />
ein Diensthandy zur Verfügung. Die Zusatzleistungen<br />
hängen natürlich von dem Unternehmen<br />
ab, in dem du anfängst – die Möglichkeit zu Weiterbildungen<br />
gibt es in der Regel immer.<br />
HERAUSFORDERUNGEN<br />
›Customer centricity‹ oder ›Kundenorientierung‹<br />
ist das Zauberwort des Verkaufs heutzutage. Der<br />
Kundennutzen muss also das Zentrum des Denkens<br />
und Handelns sein. <strong>Das</strong> bedeutet, dass Vertriebler<br />
aus Sicht des Kunden denken, dass sie<br />
dessen Probleme verstehen und antizipieren und<br />
im besten Fall Bedarf schaffen. Der Kunde muss<br />
sich verstanden fühlen, damit er der Versicherung<br />
treu bleibt. Um diese Anforderung zu erfüllen,<br />
braucht es eine enorm große Portion Empathie.<br />
Und die <strong>für</strong> jeden Kunden und jede<br />
Situation aufzubringen, ist oft eine Herausforderung.<br />
Der Vertrieb arbeitet in der Regel eng<br />
mit der Marketingabteilung zusammen.<br />
Konflikte kommen hier öfter vor, da teils<br />
unterschiedliche Ziele verfolgt werden:<br />
Während bei den einen das Unternehmen<br />
im Zentrum steht, streben die anderen<br />
eine schnelle und gute Beratung an. Es<br />
muss auf einen ausreichenden Informationsaustausch<br />
geachtet werden, damit<br />
beide Abteilungen an einem Strang<br />
ziehen.<br />
WEITERENTWICKLUNG<br />
<strong>Wi</strong>e schnell du dich hocharbeitest oder sogar<br />
eine Führungsposition einnimmst, hängt davon<br />
ab, wie das Unternehmen aufgestellt ist und wie<br />
du dich schlägst. Mehr Verantwortung oder Zuständigkeiten<br />
erarbeitest du dir, indem du deinen<br />
Job sichtlich gut machst. Führungstalente werden<br />
oft mit Hilfe von Trainings und Workshops<br />
erkannt und gefördert. In der Regel ist das Interesse<br />
groß, Führungspositionen mit Mitarbeitern<br />
aus den eigenen Reihen zu besetzen. Was<br />
noch zum Aufstieg führt: eine Spezialisierung –<br />
das bestätigt auch Anne Kampen, Personalentwicklerin<br />
im Bereich Vertrieb bei<br />
der R+V Versicherung: »Karriere<br />
ist bei uns in vielen Bereichen<br />
und auf verschiedenen Wegen<br />
möglich – es kann eine Weiterentwicklung<br />
zur Führungskraft<br />
stattfinden oder eine Spezialistenlaufbahn<br />
eingeschlagen werden.<br />
Die Entwicklungspläne werden individuell<br />
so gestaltet, dass engagierte<br />
Mitarbeiter sich<br />
erfolgreich entwickeln<br />
können.«<br />
Text: Alicia Reimann | Illustration: vectezzy.com<br />
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