audimax Wi.Wi 12/2018 - Das Karrieremagazin für Wirtschaftswissenschaftler
Was macht den Reiz an Familienunternehmen aus? So ist die Arbeit wirklich**Welche Trends und Anforderungen dich in der Finanzbranche erwarten?**So sparst du richtig - Hol dir die Tipps vom Finanzprofi**
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BANKEN UND VERSICHERUNGEN<br />
ABSOLUT<br />
ANGESAGT<br />
Text: Alicia Reimann<br />
Es gibt wohl kaum ein Trendbarometer – egal,<br />
welche Branche betreffend – das momentan um<br />
das Thema Digitalisierung herumkommt. Es ist<br />
kein Geheimnis: Durch sie ändert sich einiges.<br />
Auch der Finanzsektor ist von ihr betroffen. Wo<br />
manche bereits das berufliche Aussterben von<br />
Bank- und Versicherungsberatern sehen, erkennen<br />
andere eine große Chance, Angebote und<br />
Dienstleistungen zeitgemäß aufzurüsten – und<br />
dadurch Kosten zu senken. Die Digitalisierung<br />
an sich ist der Riesentrend der letzten und auch<br />
der kommenden Jahre. Doch sie bleibt nicht allein,<br />
sondern wird beispielsweise durch das Internet<br />
der Dinge ergänzt, inbesondere durch<br />
Künstliche Intelligenz und Datenanalyse. Viele<br />
Banken und Versicherer haben in den letzten<br />
Jahren Internet of Things (IoT)-Initiativen begonnen<br />
– mit mäßigem Erfolg. Denn es braucht<br />
weitreichende Kenntnisse im Umgang mit Daten,<br />
um mit all den neuen Datenströmen fertig<br />
zu werden. Vor allem die Fähigkeit, diese Daten<br />
in neue Erkenntnisse zu verwandeln und daraus<br />
Kundenbindungsmaßnahmen zu entwickeln,<br />
war bisher nicht unbedingt an der Tagesordnung.<br />
Digitale Anbieter, also zum Beispiel Insur-<br />
Techs, die an hochentwickelten Datenanalysen,<br />
maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz<br />
arbeiten, haben nun die Möglichkeit, das<br />
Internet der Dinge <strong>für</strong> die Finanzbranche zugänglich<br />
zu machen.<br />
BLOCKCHAIN AUF DEM VORMARSCH<br />
Blockchains sind unendlich erweiterbare Listen<br />
von Datensätzen, die mittels kryptografischer<br />
Verfahren miteinander verknüpft sind. Gerade<br />
im Finanzsektor, in dem mit großen Datenmengen<br />
und zahlreichen Dienstleistungen, die abgesichert<br />
und verifiziert werden müssen, gearbeitet<br />
wird, ergeben sich <strong>für</strong> dieses Konzept viele<br />
Anwendungsmöglichkeiten. Damit die Blockchain<br />
ihr Potenzial effektiv nutzen kann, müssen<br />
aber insbesondere Finanzkonzerne ihre Arbeitskultur<br />
überdenken: Statt kurzfristig und profitorientiert<br />
zu handeln, sollten sie <strong>für</strong> die Umsetzung<br />
neuer Blockchain-Lösungen mehr Risiken<br />
eingehen und langfristig planen.<br />
WELCHE TRENDS<br />
DAS ARBEITEN IM<br />
FINANZSEKTOR<br />
VERÄNDERN – VON<br />
DIGITALISIERUNG BIS<br />
PARTNERING<br />
57<br />
Prozent der Deutschen halten die Digitalisierung<br />
<strong>für</strong> einen Gewinn <strong>für</strong>s Berufsleben.<br />
17,5<br />
der Blockchain Start ups<br />
in Deutschland stammen<br />
aus dem Finanzsektor.<br />
10<br />
Millionen Dollar bekam<br />
das InsurTech-<br />
Start-up Coya als<br />
Finanzspritze von<br />
Investoren – bereits<br />
bevor es startete.<br />
PARTNERING MIT INSURTECHS<br />
Versicherer und Insurtechs werden in Zukunft<br />
viel intensiver zusammenarbeiten als bisher.<br />
Versicherungsunternehmen investieren bereits<br />
jetzt in digitale Anbieter, um von ihnen profitieren<br />
und lernen zu können. Dabei geht es sowohl<br />
um spezifische fachliche Fähigkeiten als auch<br />
um konkrete Lösungsansätze <strong>für</strong> Versicherungsfälle.<br />
Aber auch die Arbeits- und Unternehmenskultur<br />
der Insurtechs kann <strong>für</strong> die etablierten<br />
Organisationen interessant sein. In Form eines<br />
Partnerings können sich die Versicherungen digitale<br />
Partner ins Boot holen und so den Weg in<br />
Richtung Digitalisierung finden.<br />
WAS HEISST DAS FÜR DEN<br />
ARBEITSMARKT?<br />
Gerade <strong>für</strong> <strong>Wi</strong>rtschaftswissenschaftler ergeben<br />
sich durch die überwiegend digitalen Trends<br />
neue Herausforderungen. »Bereits heute ist die<br />
Bereitschaft zur Arbeit mit digitalisierten Geschäftsprozessen<br />
erforderlich. Gefragt sind dabei<br />
neben den klassischen Kenntnissen auch<br />
solche zu neuen Datenbank-, Auswertungs-,<br />
Content- und Kollaborations-Tools wie beispielsweise<br />
SharePoint oder Starmind. Der<br />
Umgang mit IT ist also bereits gelebter Alltag«,<br />
erklärt Heinrich Gerhard, Teamleiter <strong>für</strong> Nachwuchsförderung<br />
im Bereich Human Ressources<br />
bei der KfW Bank. Neben dem klassischen Einstieg<br />
in den wirtschaftlichen Bereich stehen Absolventen<br />
mit IT-Bezug auch Stellen in IT-Abteilungen<br />
offen. <strong>Wi</strong>chtig ist in jedem Fall, sich mit<br />
digitalen Prozessen und Anforderungen auseinander<br />
zu setzen, um als <strong>Wi</strong>rtschaftswissenschaftler<br />
am Zahn der Zeit zu bleiben.<br />
Quellen: EARSandEYES GmbH, International School of Management, LSP Digital, chain.de<br />
Illustration: vecteezy.com<br />
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