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SSV aktuell, Ausgabe 14 reduziert

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AMATEUR-ALLTAG<br />

Deckung lauert. Im Zuge des Deutschen<br />

Fußball-Kulturpreises erhielt<br />

dieses Zitat nun verdientermaßen<br />

die Auszeichnung zum<br />

„Fußballspruch des Jahres“.<br />

In der Endauswahl musste sich<br />

Hitzlsperger allerdings mit starker<br />

Konkurrenz messen. Unvergessen<br />

ist Kevin-Prince Boatengs Erzählung<br />

über die klaren Anweisungen<br />

seines Mitspielers Ante Rebic, die<br />

der Schlüssel zum DFB-Pokalsieg<br />

der Frankfurter gegen die Bayern<br />

werden sollten: „Bruda, schlag den<br />

Ball lang!“ Auch Familienangelegenheiten<br />

fanden ihren Platz in<br />

der Top vier. Nachdem Toni Kroos<br />

im WM-Spiel gegen Schweden zunächst<br />

einen kapitalen Fehlpass<br />

vor dem Gegentor spielte, aber<br />

später noch den Last-Minute-Siegtreffer<br />

erzielte, twitterte sein<br />

Bruder Felix (Profi bei Union Berlin)<br />

einen Gruß mit kleinem Seitenhieb:<br />

„Stark! Ein Tor gemacht,<br />

eins vorbereitet.“ Last, but not<br />

least: Freiburg-Knipser Nils Petersen<br />

mit seiner beeindruckend<br />

ehrlichen Einschätzung zum Profi-<br />

Fußball und dem dortigen Umfeld:<br />

„Salopp gesprochen, verblöde ich<br />

seit zehn Jahren, halte mich aber<br />

über Wasser, weil ich ganz gut kicken<br />

kann.“<br />

Die Endauswahl lieferte die<br />

komplette Bandbreite ab: Witzige<br />

Vergleiche von TV-Experten, lockere<br />

Sprüche zwischen Teamkollegen,<br />

Sticheleien unter Brüdern<br />

und die schonungslose Offenheit<br />

von selbstreflektierten Profis.<br />

Würden wir dieses Format auf den<br />

Amateurbereich übertragen und<br />

quasi nach dem „Amateur-Fußballspruch<br />

des Jahres“ suchen,<br />

wäre wohl mit einer noch härteren<br />

Auswahl zu rechnen. Bei all<br />

den Floskeln und kultigen Ausrufen,<br />

die auf und neben dem Sportplatz<br />

fallen, hätte die Fach-Jury<br />

schon eine Mammut-Aufgabe zu<br />

bewältigen. Blicken wir an dieser<br />

Stelle auf ein paar der Klassiker,<br />

die es sicherlich in die engere Auswahl<br />

schaffen würden.<br />

Kategorie Schiedsrichter:<br />

Die Unparteiischen bekommen<br />

über 90 Minuten einiges zu hören.<br />

Sie wissen längst um die scheinbar<br />

hellseherischen Fähigkeiten der<br />

Zuschauer: „Schiri, wir wissen wo<br />

dein Auto steht“ – was bei einer<br />

kleinen Dorf-Sportanlage übrigens<br />

auch keine besonders große Rechercheleistung<br />

darstellt. Wohlwollend<br />

nehmen sie auch die Hinweise<br />

der Zuschauer nach einem<br />

Foul auf: „Schiri, der hat schon<br />

Gelb!“ Ein Blick auf den eigenen<br />

Notizzettel beweist zwar meist<br />

das Gegenteil, aber jeder kann<br />

sich ja mal irren. Als Schiedsrichter<br />

halten ihn die Spieler darüber<br />

hinaus regelmäßig auf dem Laufenden,<br />

was ihre Schichtpläne<br />

8 „<strong>SSV</strong> <strong>aktuell</strong>“ Nr. <strong>14</strong>/2018-2019

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